Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Maisaussaat Erster Schnitt 2024 Rapspreis

Aus dem Heft

Zwischenfrüchte wie Hauptfrüchte bestellen

Lesezeit: 5 Minuten

Eine effiziente Nematodenbekämpfung erreichen Sie mit Zwischenfrüchten nur, wenn diese den Boden tief durchwurzeln. Das setzt nicht nur eine frühe Ausat bis zum 15. August voraus. Die Zwischenfrüchte müssen sich auch störungsfrei und schnell entwickeln können. Besonders in trockenen Phasen hat die Sommerfurche Vorzüge. Die Saat sollte sofort nach der Bodenbearbeitung erfolgen. Die Gefahr ist jedoch groß, dass durch das Pflügen Strohmatten erzeugt werden, die das Rübenwachstum behindern. Zudem verursacht es höhere Kosten als das Grubbern. In den letzten Jahren hat sich jedoch gezeigt, dass die weit verbreiteten Flügelschargrubber nur bedingt geeignet sind, das Stroh homogen einzuarbeiten. Die Zwischenfrüchte, vor allem Ölrettich, entwickeln sich dementsprechend nur sehr langsam und werden häufig vom Ausfallgetreide unterdrückt. Neue Untersuchungen der Forschungsanstalt für Angewandte Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig haben kürzlich das Strohschwaden durch den Flügelschargrubber sichtbar gemacht ein Problem, das vielen Praktikern nur zu bekannt ist. Auch tiefes Lockern ist mit den Flügelscharen kaum möglich. Nur das mindestens dreimalige Grubbern vor der Ausat und ggf. das Abbauen der Flügel zur tiefen Bearbeitung kann dazu beitragen, auch mit diesem Grubber gute Voraussetzungen für das Wachstum der Zwischenfrüchte zu schaffen. Grubbern ja, aber mit dem richtigen Gerät Als Alternative werden inzwischen verschiedene neuere Grubber angeboten, die vor allem dann interessant sind, wenn im Betrieb auch in anderen Kulturen eine pfluglose Bestellung angestrebt wird. Die Grubberentwicklung geht dabei wieder auf drei- und vierbalkige Systeme zurück. Anders als früher sind aber vor allem die Nachläufer weiterentwickelt worden. Die Grubber können dabei wechselseitig mit Schmalscharen und Flügelscharen ausgestattet werden. Entsprechende Geräte werden inzwischen von allen namhaften Firmen angeboten. Zwar haben diese Geräte einen höheren Zugkraftbedarf, sie ermöglichen jedoch mit ein bis zwei Überfahrten eine intensive und tiefe Bodenlockerung. Diese bietet die besten Voraussetzungen für ein ungestörtes Zwischenfruchtwachstum. Oft reicht es jedoch aus, den alten vierbalkigen Grubber wieder hervorzuholen und zumindest direkt vor der Ausat eine ca. 15 bis 20 cm tiefe Lockerung durchzuführen. Für die erste Stoppelbearbeitung sind zudem neu entwickelte Geräte auf den Markt gekommen. Diese (u. a. Catross, Rubin, Carrier) arbeiten mit Scheiben und integrierten Nachläuferwalzen. Sie sind vor allem für die erste, flache Stoppelbearbeitung geeignet, können aber den Grubber in Bezug auf die Tiefenlockerung nicht ersetzen. Eine ähnliche Arbeitsqualität lässt sich aber auch mit Scheiben- und Spatenrolleggen erreichen. Massenwüchsige Sorten im Vorteil Neben der Bodenbearbeitung sollte auch bei der Sortenwahl sorgfältig geplant werden. Sowohl bei Ölrettich als auch bei Senf kommt es im Gegensatz zur Frühjahrsbegrünung im Herbst darauf an, die Sorten zu wählen, die eine zügige Jugendentwicklung aufweisen. Bei Ölrettich sind dies vor allem Arena, Pegletta, Dacapo, Renova, Cassius, Regresso und Remonta. Bei Senf hat neben der NematodenresistenzEinstufung und der Massenbildung im Anfang vor allem die Blühneigung einen hohen Stellenwert bei der Sortenwahl. Achilles weist eine verhaltene Entwicklung auf und eignet sich auch wegen seiner geringen Neigung zum Blühen und seiner hohen Nematodenresistenz (Note 1) eher für frühere Satermine ab Mitte August. Admiral, Sirola, Santa Fe, Concerta, Luna und Saloon haben ebenfalls eine geringere Neigung zum Blühen und sollten im Anbau bevorzugt werden. Für eine späte Saat bietet sich u. a. die neue Sorte Saloon an, die sich zusätzlich durch eine sehr schnelle Jugendentwicklung auszeichnet. Die Saatgutpreise der Zwischenfrüchte unterscheiden sich vor allem im Hinblick auf die Nematodenresistenz. Der Mehrpreis für die Sorten mit der Resistenznote 1 beläuft sich bei Senf und Ölrettich auf etwa 40 bis 50 E/100 kg. Der Mehraufwand lohnt sich vor allem bei geringerer Nematodenbelastung im Bereich der Schadensschwelle von 500 Eiern und Larven, da Untersuchungen zeigen, dass die Reduktion eines geringen Nematodenbesatzes nur durch Sorten mit einer guten Resistenznote zu erreichen ist. Auf Schlägen mit mittleren und hohen Nematodenbesätzen (über 800 bis 1000 Eier und Larven) sowie bei später Saat sind die Unterschiede in der Nematodenreduktion jedoch eher zu vernachlässigen, so dass hier auch preiswertere Sorten zum Anbau gelangen können. Frühe Satermine anstreben Die positiven Effekte der Zwischenfrüchte lassen sich nur dann ausschöpfen, wenn alle pflanzenbaulichen Aspekte beachtet werden. Dazu gehört vor allem auch die termingerechte Ausat. Mit Ausnahme von Senf sollten alle anderen Zwischenfrüchte in der ersten Augusthälfte gesät werden. Bei Senf sind Satermine ab dem 15. bis 25. August optimal. Eine frühere Ausat von Senf führt unter Langtagbedingungen zu einer sehr schnellen Blüte und macht frühes Abschlegeln erforderlich. Die Zwischenfrüchte müssen mit ausreichend Stickstoff gedüngt werden. Vor allem bei pflugloser Bestellung sollte ein Zuschlag für die Immobilisierung durchStroh eingeplant werden. Meist reichen 40 bis 60 kg N/ha aus.

Die Redaktion empfiehlt

top + Top informiert in die Maisaussaat starten

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.