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topplus Mit spitzer Feder

Babylon-Berlin

Lesezeit: 2 Minuten

Stell dir vor, die Ampel blinkt und keiner weiß, wo gehts lang. Özdemir will sich seine Meinung bilden zu dem Neuen in der Züchtung, Staatssekretärin sagt neein. Grüne und SPD wollen Mehrwertsteuerlösung für Tierhaltungsumbau, FDP sagt neein. Stallbau für Tierwohl wollen alle, keiner sagt wie und Lemke vermutlich erst mal neein. Ministerium und Grüne wollen Fleischkennzeichnung wie beim Ei, SPD und Liberale sagen neein. Geradezu babylonische Ausmaße erreicht inzwischen das Sprachenwirrwarr auf dem grün-gelb-roten Agrarbasar. Erstaunlich, geht es doch nicht wie einst um Turmbau in himmlische Höhen, sondern lediglich um Perspektiven über eine Wahlperiode hinaus.

Die Zeiten waren schon leichter für Politiker, die neue Lasten für gebeutelte Konsumenten- und Staatshaushalte auf der einen und milliardenschwere Finanzspritzen zugunsten von tierhaltenden Landwirten auf der anderen Seite beschließen sollen. Im Vergleich dazu mutet eine Haltungskennzeichnung für Fleisch als vergleichsweise einfache Übung an. Womöglich sollte die Kennzeichnung als Probelauf dienen, um sich anschließend den anspruchsvolleren Umbauaufgaben zu widmen. So viel lässt sich sagen: Von dieser Gelegenheit zur Politik nach Versuch und Irrtum machen Hausleitung und Ampel ausgiebig Gebrauch. Warum sonst hätte es Basta-Ansagen aus Koalitionskreisen, einen energischen Zwischenruf der Borchert-Kommission und wochenlanges Zureden von Geehrten und Gelehrten bedurft, um zur Einsicht zu gelangen, dass kein Ei dem Fleisch gleicht? ITW - oje! Die bringt zwar merklich mehr Wohl ins deutsche Schweineleben, klingt aber manchen doch irgendwie nach Alibi der Agrarindustrie. Premiumstufe offen für alle – ach nee! Wenn die ganze Garde das will, von Borchert bis Bandt, von Grethe bis Krüsken, von Freien bis Sozialen Demokraten, gilt es erst recht festzuhalten an Öko exklusiv. Wer mit 30% Öko A sagt, muss auch bei der Ökostufe B sagen. Liebe kann blind machen. Selbstverliebtheit auch!

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Cem Özdemir befindet sich derweil auf dem politischen Sonnendeck. Das kann nur jene wundern, die das Landwirtschaftsressort noch immer als Bauernministerium missverstehen. Die Agrarpolitik kann es jedenfalls nicht sein, die den Grünen-Politiker auf der Beliebtheitsskala in die Nähe der Parteifreunde Habeck und Baerbock geführt hat. Allerdings werden Weichen über Erfolg von Politikern erfahrungsgemäß doch im Maschinenraum gestellt. In den wird sich Özdemir öfter begeben müssen, wenn’s gut werden soll. Nicht nur über pragmatische Politik predigen, sondern auch umsetzen, wäre mal ein Anfang.

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