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AbL fordert Agrarstrukturgesetze gegen "Immobilienhaie" in der Landwirtschaft

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft stemmt sich gegen die Übernahme eines Agrarbetriebs in Südbrandenburg durch den Investor „Quarterback“, der teilweise zur Deutschen Wohnen gehört.

Lesezeit: 3 Minuten

Die geplante Übernahme eines großen Südbrandenburger Agrarbetriebs durch einen Immobilieninvestor bewegt seit Wochen die Gemüter. Heute hat deshalb die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) mit Traktoren und Bannern vor dem Berliner Firmensitz der Immobiliengesellschaft „Deutsche Wohnen SE“ in Berlin demonstriert.

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Unter dem Aktionsmotto „Deutsche Wohnen - Finger weg von unserem Acker, Agrarstrukturgesetze jetzt!“ fordern sie den Konzern auf, sein Versprechen zu halten und nicht in Agrarland zu investieren. Gleichzeitig richten sie ihre Forderung an die Landesregierungen, insbesondere der ostdeutschen Bundesländer, endlich wirksame Agrarstrukturgesetze zu beschließen, um weitere Investorenkäufe von Agrarland zu verhindern.

Unmittelbarer Anlass für den Protest ist das Kaufangebot der „Quarterback Immobilien AG“ für die Röderland GmbH im Elbe-Elster-Kreis, bei dem ein Landwirt durch den Immobilieninvestor überboten wurde. Quarterback gehört zu 40 % der Deutsche Wohnen SE.

Janßen: Investoren gefährden bäuerliche Existenzen

„Wir sind heute hier, um die Deutsche Wohnen Immobiliengesellschaft aufzufordern, ihren eigenen Ankündigungen Folge zu leisten und nicht in Agrarland zu investieren; auch nicht über ein assoziiertes Unternehmen wie Quarterback“, so Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der AbL.

„Nicht-landwirtschaftliche Investoren wie die Deutsche Wohnen SE treiben die Bodenpreise nach oben und gefährden damit die Existenz bäuerlicher Betriebe“, verdeutlichte Janßen. Langfristig führe das zu einer Flächenkonzentration in den Händen weniger kapitalstarker Konzerne. Die Bauern könnten damit nicht konkurrieren.

Bar-Tal: Ohne Gesetze geht der Ausverkauf weiter

„Ohne starke Agrarstrukturgesetze wird es weitere derartige Fälle geben. Finanzstarke Konzerne überbieten Landwirtinnen und Landwirte, indem sie einfach ein paar Millionen oben drauf packen“, warnte die Geschäftsführerin der AbL in Brandenburg, Julia Bar-Tal. Für sie ist das nur das letzte Beispiel für den fortschreitenden Ausverkauf der Ackerflächen, insbesondere in Ostdeutschland.

Bar-Tal ruft deshalb die Landesregierungen in Ostdeutschland auf, endlich zu handeln und Agrarstrukturgesetze erlassen, um den Verkauf von Boden und landwirtschaftlichen Betrieben an Investoren zu beenden und bäuerliche Betriebe vor kapitalstarken Investoren zu schützen.

Landtag Brandenburg plant Agrarstrukturgesetz

Die Röderland GmbH im brandenburgischen Elbe-Elster-Kreis umfasst 2.500 ha bewirtschaftete Fläche. Der Landwirt Tobias Lemm hatte 8 Mio. € für den Betrieb geboten und erklärt, mit seiner Familie an den Betriebsort ziehen zu wollen. Die Quarterback Immobilien AG hatte ihn jedoch um 2 Mio. € überboten.

Die Eigentümerversammlung des Agrarbetriebs hat dem Verkauf schon zugestimmt. Die AbL hofft aber, dass die Quarterback AG ihr Kaufangebot noch zurückzieht, wenn die Deutsche Wohnen SE aufgrund ihrer 40-prozentigen Beteiligung Einfluss nimmt.

Am Mittwoch trifft sich der Agrarausschuss des Brandenburger Landtages, um über das geplante Agrarstrukturgesetz des Landes zu sprechen. Der Fall „Röderland“ dürfte dabei eine große Rolle spielen.

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