Die Liquidität der finanziell schwer angeschlagenen Baywa AG ist offenbar bis Jahresende gesichert. Der Konzernvorstand teilte am Sonntagabend per Insiderinformation mit, dass der bereits bestehende Überbrückungskredit von Mitte August, der zusammen mit der Kapitalerhöhung der Großaktionäre 547 Mio. € ausmacht, um weitere 500 Mio. € erhöht und bis Jahresende verlängert wird.
Zudem sollen die kreditgebenden Banken die Stillhaltvereinbarung, bestehende Kredite nicht fällig zu stellen, ebenfalls bis 31.12.2024 verlängern. Damit wäre „die Grundlage für eine daran anschließende langfristige Finanzierungslösung bis Ende 2027“ geschaffen, teilte der Vorstand weiter mit.
Das Sanierungsgutachten, das eine Woche zuvor bekannt wurde, bescheinigt der Baywa, dass sie grundsätzlich sanierungsfähig sei. Voraussetzung sei aber eine Restrukturierung über einen mehrjährigen Zeitraum.
Die Liquidität der Baywa ist zwar durch die kurzfristigen Finanzspritzen von insgesamt mehr als 1 Mrd. bis Jahresende gesichert. Mindestens ebenso wichtig ist es, dass der Konzern wieder seine Rentabilität verbessert, da ihn eine gewaltige Zinslast drückt. Das Halbjahresergebnis 2024 lag bereits vor Zinsen und Steuern wegen außerplanmäßiger Abschreibungen bei minus 220 Mio. €. Berücksichtigt man noch die Zinszahlungen, geht der Verlust Richtung 400 Mio. €.