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topplus Brennholz

Brennholz spalten, ohne zu schwitzen

Für jeden Einsatz gibt es den passenden Spalter. Wichtige Unterschiede sind die Spaltkraft (Angabe meist in t) und die Spaltlänge. Wir bringen Ordnung in die Angebotsvielfalt.

Lesezeit: 9 Minuten

Schnell gelesen

Die Spaltrichtung ist das wichtigste ­Unterscheidungsmerkmal der Geräte.

Vertikalspalter starten im Bereich von 5 bis 6 t Spaltkraft mit ziehenden ­Zylindern. Sie haben ihren Schwerpunkt im Bereich von abgelängten Rollen.

Meterscheite lassen sich mit stehenden und liegenden Spaltern herstellen. Die Spaltkraft startet bei ca. 10 t.

Mehrfachspaltmesser sind nur bei Horizontalspaltern zulässig. Sie sollten sich leicht in der Höhe verstellen lassen.

So viel Auswahl wie bei Holzspaltern gibt es kaum bei anderen Geräten im Forstbereich. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich vorher genau überlegen, was Ihr neuer Spalter können soll. Verarbeiten Sie vor allem hartes, verwachsenes Holz, ist die Spaltkraft entscheidend. Bei weichem Holz spielt die Geschwindigkeit eine wichtige Rolle: Durch die langen Fasern muss der Keil meist weiter durchs Holz, bis die Scheite komplett getrennt sind.

Das Angebot startet mit Tischgeräten im Baumarkt, die sich kaum professionell einsetzen lassen und langsamer als jeder Spalthammer sind. Danach folgen eine sehr umfangreiche Mittelklasse und extreme Profimaschinen auf Achse.

Wichtige Unterschiede sind die Spaltkraft (Angabe meist in t) und die Spaltlänge. Wollen Sie das Gerät für Rollen einsetzen, die Sie bereits auf Scheitlänge geschnitten haben, oder spalten Sie Meterholz, das erst später gekappt wird? Viele Brennholzprofis arbeiten heute im Meterholzbereich: Im Wald längen sie das Holz passend ab, spalten es und trocknen es in Bündeln. Später bringt eine Wipp- oder Trommelsäge die Meterstücke auf Scheitlänge.

Die Leistung der Hydraulik entscheidet über die Spalt- und Rücklaufgeschwindigkeit. Achtung bei den Herstellerangaben zur Spaltkraft – diese sind teils sehr optimistisch. Bei einer Gruppenprüfung hat das KWF (Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik) fest­gestellt, dass die Kraft in der Praxis den Prospektwert oft nicht erreicht.

Der wichtigste konstruktive Unterschied ist die Spaltrichtung: Vertikal oder horizontal, also verarbeitet das Gerät das Holz stehend oder liegend? Die Spaltrichtung hat entscheidenden Einfluss auf die Ausstattung und Handhabung der Geräte. Deshalb gliedern wir den Beitrag nach diesem Merkmal.

Stehend spalten

Bei den Vertikalspaltern zieht oder drückt der Hydraulikzylinder den Keil durch das Holz. Das Angebot am Markt lässt sich in diese Klassen unterteilen:

  • Stehend- oder Vertikalspalter im Bereich der Brennholz- oder Kurzholzspalter. Hier ist das Angebot besonders umfangreich. Die Spaltkraft startet bei 5 bis 6 t. Die Hydraulikzylinder arbeiten in dieser Klasse oft ziehend, also hinter dem Holz. Einsteigergerät gibt es im Baumarkt oder Internet bereits ab rund 500 €. Professionellere Spalter in dieser Klasse kosten ab ca. 1.500 €.

  • Meterholzspalter in der Mittelklasse: Auch diese Gruppe ist sehr umfangreich und bietet sehr viele Ausstattungsvarianten. Im Gegensatz zu den Kurzholzspaltern arbeiten die Zylinder meist drückend, also von oben. Das hat zwei Vorteile: Die Kraft über die Kolbenkammer des Zylinders ist bei gleichem Druck höher und sie wirkt senkrecht in Spaltrichtung. Die Spaltlänge sollte mindestens 1,05 m, besser 1,10 m betragen, sodass auch nicht so exakt gesägte Abschnitte unter den Keil passen. Die Spaltkraft startet bei etwa 10 t. Einfache Geräte gibt es ab rund 1.500 €, Profigeräte kosten mindestens das Doppelte.

  • Stehendspalter für starkes Meterholz: Die Ausstattung ist ähnlich wie in der Mittelklasse. Die Spaltkraft reicht bis zu 30 t. Die Preise starten in dieser Klasse bei rund 4.000 €.

Einfach ziehend

Bei den Kurzholzspaltern sitzt der Zylinder in einem Führungsrohr. An der Vorderseite ist der Spaltkeil verschweißt. Der Zylinder zieht den Keil durch das Holz. Diese Konstruktion hält den Spalter kompakt. Die einseitige Führung und das Nutzen der Ringkammer des Zylinders begrenzen aber seine Spaltkraft.

Wichtig ist bei diesen Geräten ein möglichst großer Spalttisch. So können Sie die Holzrollen ohne viel Aufwand mehrfach spalten. Ein wichtiger Nachteil dieser Geräte: Sie müssen die Abschnitte von Hand auf den Spalter wuchten.

Bei den Meterholzspaltern steht der Abschnitt auf der Grundplatte des Spalters. Der Zylinder drückt den Keil von oben senkrecht durch das Holz. Weil er über dem Holz steht, ist der Spalter erheblich höher. Die Grundplatte sollte möglichst groß und an den Seiten abgeschrägt sein. So lässt sich das Holz einfacher positionieren – trotzdem bleibt das Aufrichten anstrengend. Drehplatten im Fuß des Spalters erleichtern das Ausrichten des Abschnitts. Außerdem kann das Spaltmesser den Fasern in gedreht gewachsenem Holz besser folgen.

Mittlerweile gibt es einige Hilfen, um die Holzabschnitte einfacher aufzurichten. Das können einfache Ladebügel sein, die der Zylinder beim Rücklauf per Kette nach oben zieht. Professionellere Maschinen haben teils auch einen hydraulischen Ladebügel. Einige Hersteller haben an der Vorderseite des Keils eine Kettenklaue verschweißt: Mit einer Schlagkette lassen sich die Abschnitte auch damit anheben.

Als Zubehör bieten einige Firmen Seilwinden mit Greifzange an, die das Holz heranziehen und aufrichten. Teils gibt es die Winden auch mit Funksteuerung. Dieser „Luxus“ kostet dann aber schnell 2.000 € mehr.

Das Halten und sichere Spalten der stehenden Abschnitte ist anspruchsvoll. Die Norm für Holzspalter fordert, dass sich auch etwas schräg geschnittene, verwachsene Abschnitte sicher stehend spalten lassen. Hier gab es häufiger Unfälle, vor allem wenn eine zweite Person versucht hat, das Holz festzuhalten. Die Firmen bieten hier unterschiedliche Lösungen von Haltebügeln über spe­zielle Keilformen bis hin zu einem um 15° nach hinten geneigten Spalter (Schrägholzspalter) an, die das Holz sicherer halten sollen. Relativ neu sind auch griffigere Bodengitter, die sich auf der Standplatte montieren lassen und schräges Holz sicherer halten.

Gute Spaltkeile haben eine scharfe Schneide zum Anspalten und werden schrittweise breiter, um auch faseriges Holz durchzuspalten. Dann müssen Sie den Keil nicht immer bis tief in den Stamm drücken. Übrigens: Die Norm untersagt mittlerweile Mehrfachspaltkeile. Die Spaltrichtung darf nur seitlich sein, damit unter Spannung stehendes Holz den Bediener nicht treffen kann.

Bei einigen Meterholzspaltern gibt es optionale Kurzholztische, mit denen Sie die Spaltlänge halbieren können. Achten Sie auf eine stabile Ausführung mit möglichst großer, seitlicher Ablagefläche.

Liegend spalten

Waagerechte bzw. horizontale Spalter gleichen einige der Nachteile eines stehenden Spalters aus. Diese Bauformen gibt es am Markt:

  • Tischspalter: Die Geräte, oft aus dem Baumarkt, spalten das Holz liegend, also horizontal. Die Spaltkraft liegt im Schnitt bei 4 t, einzelne Geräte erreichen auch mehr. Die Preise starten bei rund 300 €. In der Praxis sind Sie mit einem guten Spalthammer um Längen schneller als mit diesen Geräten.

  • Horizontal- oder Waagerechtspalter in der Mittelklasse: Diese Geräte gibt es für Kurzholz (ca. 50 bis 60 cm) und für Spaltlängen im Bereich von 1,10 m. Die Spaltkraft startet bei 10 bis 12 t, die größeren Geräte erreichen 20 bis 30 t. Die Kurzholzausführungen kosten im Schnitt 4.000 €. Bei den Meterholzspaltern hängt der Preis stark von der Ausstattung ab. Aber unter 6.000 € bekommen Sie kaum ein brauchbares Gerät.

  • Topklasse: In diesem Bereich geht es teils in den Sondermaschinenbau. Die Geräte verarbeiten mit über 30 t auch große Stammdurchmesser. Teils gibt es auch Ausführungen mit erheblich größerer Spaltlänge. Die Geräte sind für Zaunpfähle gedacht oder zum Vorspalten von starkem Holz vor einem Sägespaltautomaten oder Hacker. Durch die starken Unterschiede lassen sich kaum Preise nennen.

Ladebügel ist Pflicht

Abgesehen von einigen sehr einfachen Geräten, die in Bodennähe mit einem einfachen Doppel-T-Träger arbeiten, spalten die meisten Horizontalen in bequemer Arbeitshöhe. Deshalb sollten Sie in keinem Fall auf einen hydraulischen Ladebügel verzichten, der das Holz bequem in die Spaltmulde wuchtet. Größere Heber können mehrere Abschnitte gleichzeitig aufnehmen, die Sie dann nach und nach per Sappie in den Spaltkanal ziehen.

Durch die Muldenform des Spalt­kanals zentriert sich der Abschnitt ­automatisch vor dem Spaltmesser, was die Arbeit im Vergleich zum stehenden Spalter deutlich erleichtert.

Alle größeren Horizontalspalter haben ein Mehrfach-Spaltmesser, mindestens ein Kreuz. Das Mehrfachmesser muss den Stamm möglichst mittig treffen. Deshalb sollte es sich für unterschiedliche Durchmesser leicht in der Höhe verstellen lassen. Nur bei den Einsteigergeräten geht das mechanisch, komfortabler für den professionellen Einsatz ist eine hydraulische Lösung, die meist serienmäßig an Bord ist. Wichtig ist ein großer Ablagetisch hinter dem Spaltmesser. Von hier können Sie z. B. größere Scheite zum erneuten Spalten in den Spaltkanal zurückziehen. Dazu ist ein fließender Übergang vom Tisch in die Spaltmulde wichtig.

Die meisten Horizontalspalter sind für den Anbau am Traktor konstruiert. Hier gibt es zwei Optionen: quer im Dreipunkt oder längs, gezogen mit eigener Achse. Die Dreipunktlösung ist die gängigere. Achten Sie darauf, dass sich das Gerät hier einfach auf Transportbreite einklappen lässt. Die gezogenen Spalter bieten Bewegungsfreiheit, kosten aber mehr. Achtung: Nicht alle Fahrwerke sind für legale Straßenfahrten zugelassen!

Antrieb und Steuerung

Meist können Sie zwischen verschiedenen Antriebsvarianten auswählen:

  • Traktorhydraulik: Einsteiger-Lösung mit einfachwirkendem Steuer­ventil und drucklosem Rücklauf. Diese Lösung ist am Markt eher selten.

  • Zapfwellenantrieb: Die Ausstattung mit einer eigenen Bordhydraulik ist besonders gängig. Wichtig: Die Pumpe sollte ihre Leistung bereits bei niedriger Zapfwellendrehzahl abliefern, damit der Motor im günstigen Bereich laufen kann. Der Leistungsbedarf hält sich in Grenzen, meist kommen Traktoren ab 30 PS ohne Probleme damit klar.

  • Elektrischer Antrieb: am besten bei kleineren Geräten, die Sie unter Dach einsetzen wollen. Die meisten E-Motoren arbeiten mit Drehstrom und haben 4 bis 7,5 kW. Größere Geräte erreichen 11 bis 15 kW. Der Aufpreis im Vergleich zur Bordhydraulik mit Zapfwelle liegt zwischen 800 und 1.200 €.

  • Kombinierter Antrieb mit Zapfwelle und E-Motor: Diese Lösungen arbeiten teils mit zwei Pumpen oder einem Durchtrieb. Der Aufpreis zum Zapfwellenantrieb liegt bei 1.000 bis 1.500 €.

  • Benzinmotor: Meistens in Verbindung mit einem Fahrgestell für den Pkw-Transport. Die Benziner bewegen sich meist im Bereich von 10 bis 15 PS.

  • Steuerung: Die Steuerung muss so ­gebaut sein, dass die Bedienperson in keinem Fall in das Spaltmesser greifen kann. Bei den stehenden Spaltern ist das oft über eine Zweihand-Steuerung mit Totmann-Schaltung gelöst. Bei größeren Horizontalspaltern stehen Sie meist außerhalb des Gefahrenbereichs, deshalb kann die Steuerung auch anders aufgebaut sein. Kleine Geräte haben oft Schutzgitter oder Einhausungen aus Blech.

Sehen Sie sich auch an, wie der Hersteller die Hydraulik regelt. Im Idealfall spaltet das Gerät mit vollem Druck an und dann schnell durch. Auch der Rücklauf sollte möglichst schnell laufen, denn das ist unproduktive Zeit. Teils bieten die Firmen zwei Spaltgeschwindigkeiten an, die sich per Steuerhebel wählen lassen. Denn fest steht: Wenn sich der ­Zylinder mit Schneckengeschwindigkeit bewegt, sind Sie am Ende doch schneller mit dem Spalthammer.

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