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Regierungswechsel Umnutzung von Stall und Scheune Aussaat im Frühling

topplus Veränderungen meistern

Die Zukunft des Hofes beginnt mit offenen Gesprächen

Zeichnet sich der Ausstieg aus der Landwirtschaft ab, muss die Zukunft des Hofes neu in der Familie verhandelt werden. Die ältere Generation ist gefordert, sagt Jutta Lütkenhaus.

Lesezeit: 3 Minuten

Dieser Beitrag ist zuerst erschienen im "Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben".

Jutta Lütkenhaus, von der Landwirtschaftskammer NRW, hat sich auf Veränderungsberatung spezialisiert. Im Interview mit dem Wochenblatt spricht sie über die Herausforderungen für Familien, die eine neue Nutzung für ihren Hof ohne Landwirtschaft finden müssen.

Frau Lütkenhaus, viele Landwirtsfamilien stehen vor der Aufgabe, eine Nutzung für ihren Bauernhof ohne Landwirtschaft zu entwickeln. Wie geht das?

Mit dem Hof zu leben und nicht mehr von ihm, erfordert neue Konzepte. Die Familie kann sich dazu am besten auf den Weg machen, wenn die ältere Generation das Thema anstößt. Es ist Aufgabe der Eltern, ihre Fragen und Vorstellungen mitzuteilen. Sie sollten für sich klar­haben, wie sie sich ihr Leben im Alter auf dem Hof vorstellen. Passiert das nicht, kann ein Vakuum entstehen, das die Generationen trennt.

Was sagen Sie, wenn Eltern lieber schweigen, um ihre Kinder nicht zu belasten und ihnen volle Entscheidungs­freiheit zu geben?

Sprechen ist auf jeden Fall besser als Schweigen. Und es ist wichtig, aufrichtig und ehrlich zu sein. Nach meiner Erfahrung hat ohnehin jedes Kind eine Vorstellung davon, wie es auf dem Bauernhof weitergehen soll, auf dem es aufgewachsen ist. Eltern sollten ihre Kinder danach fragen. Und sie sollten ihren Kindern klar signalisieren: Ihr dürft auf dem Hof bleiben oder auf den Hof zurückkommen. Diese Zusage ist die Voraussetzung, damit die Generationen eine gemeinsame Zukunft entwickeln können.

Was ist, wenn Jung und Alt auf keinen gemein­samen Nenner kommen, etwa bei der Frage, was mit leer stehenden landwirtschaftlichen Gebäuden passieren soll?

Ich stelle dann Fragen nach dem „Wofür“. Die ältere Generation frage ich beispielsweise, ­wofür es wichtig ist, ein Nutzungskonzept für Ställe und Scheunen zu haben, ehe eine junge Familie auf den Hof zurückziehen kann. In einer offenen Atmosphäre können wir über wirtschaftliche Sorgen sprechen, auch über das Altenteil, das zu finanzieren ist. Und oft geht es auch darum, dass die Anstrengungen der Älteren, den Betrieb zu erhalten, einen Sinn haben sollen. Was die Nachbarn denken oder sagen könnten, spielt ebenfalls eine große Rolle. Ich mache auch deutlich, dass das Zusammenleben auf einem Hof Kompromisse von allen fordert.

Wer bringt in den Familien die größten Opfer, um den Hof zu erhalten und das gemeinsame Leben der Generationen zu ermöglichen?

Das lässt sich nicht pauschal sagen. Oft sind es die Älteren, die ihr Lebenswerk sichern wollen. Sie machen sehr große Zugeständnisse zugunsten der jungen Generation. Es kann aber auch genau umgekehrt laufen. Im Beratungsgespräch finde ich das meist recht schnell ­heraus. Nach meiner Erfahrung werden die Bedürfnisse der eingeheirateten Partner leicht übersehen. Sie sollten ausreichend gehört ­werden, wenn das Zukunftsmodell für den Hof besprochen wird.

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