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Kreativer Geschäftszweig

PlayMais: Vom Erdnussflip zum weltweiten Kinderspielzeug-Erfolg

Vom regenerativen Verpackungsmaterial zum Kindergarten-Hit. Hubert Loick erzählt die Geschichte über einen bunten Betriebszweig und das Erfolgskonzept PlayMais.

Lesezeit: 4 Minuten

Vor 30 Jahren schaute Hubert Loick auf einen Erdnussflip in seiner Hand, heute ist der PlayMais ein weltweiter Erfolg. Im neuen Video "Landwirt erfindet Kinderspielzeug: Die PlayMais-Story" berichtet Hubert Loick aus Dorsten im Format Lokalzeit.Land.Schafft, vom WDR, über eine kreative Geschäftsidee und einen weltweiten Verkaufsschlager.

Neue Nischen erschließen

Bereits seit 450 Jahren bewirtschaftet die Familie Loick aus Dorsten einen Familienbetrieb. Es habe sich an diesem Standort viel entwickelt, so Hubert Loick. Loick berichtet, dass er nicht nur die Landwirtschaft weitergeführt habe, sondern selbst neue Wege für sich und seine Familie erschlossen habe. Nicht ohne Grund, denn die Wirtschaftlichkeit des Betriebes stand auf dem Spiel. Bereits vor 30 Jahren war für Loick klar, dass der Bereich der "nachwachsenden Rohstoffe" für ihn der richtige Weg sei.

"Mais ist meine Lieblingspflanze"

Der Wirtschaftszweig war für Loick gesetzt. Nun musste der Rohstoff her. Der Mais war für den Landwirt aus Dorsten schon immer eine seiner "Lieblingspflanzen". Es war Zufall, beschreibt es Loick. An einem normalen Bürotag nahm er sich einige Erdnussflips und bemerkte, dass diese aus Mais hergestellt wurden. Kurz darauf öffnete er ein Ersatzteilpäckchen, in dem sich kleine Styropor-Schnipsel befanden, die den Flips sehr ähnelten. Kurz darauf war die die Idee geboren, aus Mais Verpackungsmaterial herzustellen, so Loick.

Das ist doch was! Wie kann man aus den Erdnussflips Verpackungsmaterial machen?
Hubert Loick

Kurz darauf erkundigte sich der Landwirt, wie Erdnussflips eigentlich hergestellt werden. Ein neuer Geschäftszweig war geboren.

Nicht knackig und lecker, sondern soft und stabil

Die Mais-Flips sollten kein Lebensmittelprodukt werden, so Loick. Weder knusprig noch würzig. Eine softe Oberfläche musste erzeugt werden. Zusammen mit Dr. Erich Schürmann, Professor im Bereich der Ingenieurswissenschaften und Plastik-Technologien an der Hochschule Südwestfalen, habe er zunächst Feldversuche gestartet.

Kurze Zeit später ging Loick nach England, da er in Deutschland niemanden fand, der das thermisch und pneumatische Verfahren der Extrusion (das üblicherweise an anorganischen Material wie Metall, Keramik oder künstlichen Polymeren angewendet wird) mit ihm zusammen an Maisgemischen ausprobieren wollte. Aus dem Versuchsstandort in England entwickelte sich die Geschäftsidee weiter und erste "Businesspläne" konnten geplant und realisiert werden, so Loick.

Jetzt mach ich was ganz Anderes, als ich es bisher in der Landwirtschaft kannte
Hubert Loick

Landwirtschaft im Blut, Unternehmer im Geist

"Wer Landwirtschaft machen will, muss Unternehmer sein", fasst es Loick zusammen. Seine Kühe abzugeben war ein erster wichtiger Schritt, um sich von den alten Traditionen abzunabeln, beschreibt der Landwirt. Der zeitliche Druck in der Milchviehhaltung habe sich mit Blick auf weitere Geschäftszweige nicht mehr gelohnt, so Loick.

Der Durchbruch

Loick beschreibt seinen Durchbruch: Als eine der Maschinen, die das Maismaterial in die gewünschte Verpackungsform pressen sollte, kaputtging, wurden die üblichen vier Produktionsfelder auf zwei konzentriert - und das bei gleichem Druck. Daraufhin schoss die Produktion des Füllmaterials unerwartet in die Höhe.

Die Jahre vergingen und Loick expandierte. Mittlerweile produziere er mit allen Standorten im Jahr um die 500.000 Kubikmeter Verpackungschips, also einmal das Volumen der Schalke-Arena, so Loick. Die Mais-Chips gibt es heutzutage in allen Farben, denn auch so könne eine breite Masse an Kunden abgedeckt werden, so Loick. Doch die Farben sprachen nicht nur die Kunden an

Kleine bunte Männchen

Die Mais-Chips bestehen zum Teil aus einem natürlichen Klebstoff - Stärke. Dass sich damit auch gut basteln lässt, entdeckte Loick früh. Er bastelte gerne Männchen aus seinem bunten Füllmaterial, woraus sich die Grundidee für den PlayMais ableiten lies.

Was es für Zulassung brauchte und welche Normen eingehalten werden müssen, um Kinderspielzeuge auf den Markt zu bringen und wie sich die gebasteleten Figuren auch trotz hoher Luftfeuchtigkeit lange halten, musste von Loick und seinem Team erstmal neu gedacht werden. Ein neues Produktionsdesign wurde entwickelt. Erste Testläufe des PlayMais gab es in den umliegenden Kindergärten.

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