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Situationsbericht

Zahl der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft weiter rückläufig

Innerhalb von zehn Jahren hat die Zahl der Arbeitskräfte auf landwirtschaftlichen Betrieben um 10 % abgenommen.

Lesezeit: 4 Minuten

Nach den repräsentativen Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 waren in Deutschland rund 938.000 Arbeitskräfte in der Landwirtschaft tätig. Gegenüber 2010 entspricht dies einem Rückgang von 13 %.

Im gleichen Zeitraum ging die Zahl landwirtschaftlicher Betriebe um gut 12 % zurück. Infolgedessen blieb die durchschnittliche Anzahl von 3,6 Arbeitskräften pro Betrieb gegenüber dem Jahr 2010 nahezu stabil, schreibt der DBV in seinem aktuellen Situationsbericht.

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Im Ergebnis hat sich die Zahl der Arbeitskräfte je 100 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche von 6,6 Arbeitskräften im Jahr 2010 auf 5,6 Arbeitskräfte in 2020 verringert. Diese Entwicklung ist insbesondere auf die wachsenden Betriebsgrößen, die weiter voranschreitende Technisierung und die dadurch bedingten Effizienz- und Produktivitätssteigerungen zurückzuführen. Auch der Abbau der Tierhaltung spielt eine Rolle.

Arbeitskräftebesatz geht auf 2,9 AK-Einheiten je 100 ha zurück

Nicht alle Arbeitskräfte arbeiten in Vollzeit. Deshalb wird die Maßzahl Arbeitskräfteeinheit (AKE) berechnet, die die Teilzeitbeschäftigung auf Vollzeitäquivalente wiedergibt. Die betriebliche Arbeitsleistung belief sich 2020 auf insgesamt 485.000 AK-Einheiten. Gegenüber 2010 entspricht dies einem Rückgang von gut 11 %.

Üblicherweise werden Arbeitskräfteeinheiten je 100 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche ausgewiesen, daraus ergibt sich der Arbeitskräftebesatz. Im Jahr 2020 lag der Arbeitskräftebesatz in der deutschen Landwirtschaft bei 2,9 Vollzeitäquivalenten je 100 ha. Zehn Jahre zuvor lag er noch entsprechend bei 3,3.

Beim Einsatz von Arbeitskräften gibt es deutliche regionale Unterschiede. Die Spanne liegt zwischen einem Arbeitskräftebesatz von 1,2 je 100 ha in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt und 4,7 je 100 ha im Sonderkultur intensiven Rheinland-Pfalz.

Knapp die Hälfte sind Familienarbeitskräfte

Die Landwirtschaft ist ein Wirtschaftsbereich, in dem die Arbeit zum größten Teil von den Betriebsleitern und ihren Familienangehörigen geleistet wird. Von den 937.900 Arbeitskräften in der deutschen Landwirtschaft waren nach Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 434.400 Familienarbeitskräfte (46 % aller Arbeitskräfte).

Hinzu kommen 228.900 ständig angestellte Arbeitskräfte und rund 274.700 Saisonarbeitskräfte. Im Vergleich zu 2010 ist der Anteil der angestellten Arbeitskräfte stark gestiegen, zu Lasten des Anteils der Familienarbeitskräfte.

Beschäftigungsstruktur regional unterschiedlich

Regionale Unterschiede in den Betriebsstrukturen spiegeln sich in der Beschäftigtenstruktur wider: Auch 2020 überwogen in den westlichen Bundesländern die in Einzelunternehmen tätigen Familienarbeitskräfte mit rund 408.600 Personen. Das sind 51 % aller Arbeitskräfte in Westdeutschland. 19 % der in der Landwirtschaft tätigen Personen zählten hier zu den ständig angestellten Arbeitskräften und 30 % waren Saisonarbeitskräfte.

In Ostdeutschland dominieren aufgrund der Vielzahl von Personengesellschaften und juristischen Personen die ständig angestellten Arbeitskräfte. Von den insgesamt 135.000 Arbeitskräften in Ostdeutschland zählten 2020 55 % zu den ständig angestellten Arbeitskräften, 19 % zu den Familienarbeitskräften und 26 % zu den Saisonarbeitskräften.

Saisonale Beschäftigung von großer Bedeutung

Knapp ein Drittel (29 %) der Arbeitskräfte in der deutschen Landwirtschaft sind Saisonarbeitende. Hierbei handelt es sich um Arbeitskräfte mit weniger als sechs Monaten Beschäftigungsdauer. Sie sind überwiegend als Erntehelferinnen und -helfer beschäftigt. Ihr Anteil schwankt zwischen 11 % im Saarland und 50 % in Rheinland-Pfalz.

Von den für 2021 geschätzten 270.000 Saisonarbeitskräften in der deutschen Landwirtschaft sind nach Einschätzung des Gesamtverbandes der deutschen Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände (GLFA) etwa 95 % nichtdeutscher Herkunft. Die Anzahl der Arbeitskräfte aus Polen ist in den letzten Jahren zurückgegangen, die Anzahl der Arbeitskräfte aus Rumänien deutlich gestiegen. Von den ausländischen Saisonarbeitskräften stammen nach Einschätzung des GFLA etwa 65 % aus Rumänien, 30 % aus Polen und der Rest aus anderen osteuropäischen Staaten (vorwiegend Bulgarien und Baltikum).

Mehr als zwei Drittel der Arbeitskräfte in Teilzeit beschäftigt

In den landwirtschaftlichen Betrieben arbeiten im Jahresdurchschnitt 29 % der Beschäftigten in Vollzeit. Der hohe Anteil von 71 % in Teilzeitbeschäftigung resultiert vor allem aus der hohen Zahl an befristet angestellten Saisonarbeitskräften und den Personen der Nebenerwerbsbetriebe.

Von den Familienarbeitskräften waren 2020 34 % mit betrieblichen Tätigkeiten vollbeschäftigt; bei den ständig angestellten Arbeitskräften waren es 55 %.

Mit zunehmender Betriebsgröße steigt die Vollbeschäftigung deutlich an. Die Unterscheidung in Haupt- und Nebenerwerb zeigt: Während von den 227.500 Familienarbeitskräften in Nebenerwerbsbetrieben lediglich 12 % vollbeschäftigt sind, liegt der entsprechende Anteil bei den 206.900 Familienarbeitskräften in Haupterwerbsbetrieben bei 58 %.

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