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Blitzsaubere Silos durch den Profi

Lesezeit: 5 Minuten

Jan Lamping hat ein eigenes System für die professionelle Siloreinigung entwickelt. Im Vergleich zum Waschroboter ist es wenig störanfällig und spart Kosten.

Bakterien und andere Keime im Schweinefutter können einen großen wirtschaftlichen Schaden anrichten. Deswegen hat die Futterhygiene nicht erst seit Beginn des Salmonellenmonitorings eine hohe Bedeutung für die Schweinehalter“, ist Jan Lamping überzeugt. Seine Firma Siloinnenreinigung Lamping aus Visbek im Landkreis Vechta (Niedersachsen) bietet deshalb einen professionellen Reinigungsservice für Futtersilos an. Doch statt einen Waschroboter dafür zu kaufen, hat Lamping ein eigenes System entwickelt. „Unser Prinzip erfordert etwas mehr Handarbeit. Dafür ist es weniger störanfällig und kostengünstiger als ein Roboter“, erklärt Lamping die Vorteile.

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Herzstück des Systems ist ein leistungsstarker Hochdruckreiniger. Dieser kann das Reinigungswasser auf ca. 70°C aufheizen. Das Reinigungsequipment transportiert Lamping in einem kompakten Autoanhänger zu den Betrieben.

Grundvoraussetzung für die Reinigung ist eine Luke im unteren Bereich des Futtersilos, damit er seine Reinigungsgeräte einführen kann. Falls keine Luke vorhanden ist, kann der Fachmann diese für ca. 240 € nachrüsten. Darüber hinaus muss das Futtersilo komplett entleert sein. Zudem muss vor Ort ein Wasser- und ein 32-Ampere-Stromanschluss vorhanden sein.

Der Reinigungsvorgang läuft dann in fünf Schritten ab:

1. Außenrohre säubern

Zuerst führt Jan Lamping eine Spülmaus in das Einblas- und Entlüftungsrohr des Silos ein, um diese von Futterresten zu reinigen. Das anfallende Schmutzwasser fängt er zunächst in einem Maurerkübel auf. Von dort pumpt der Fachmann es zur Entsorgung entweder in einen Gulli oder in das Güllelager des Betriebes.

2. Reinigen mit Warmwasser

Im nächsten Schritt schließt er einen selbstkonstruierten Waschkopf an den Wasserschlauch des Hochdruckreinigers an. Diesen befestigt der Experte dann an einem Drahtseil, das er zuvor durch das Einblasrohr gefädelt hat. Danach zieht Lamping das Seil über eine Seilwinde im Silo hoch.

Der Waschkopf rotiert durch den Wasserdruck und reinigt so mit warmen Wasser die Innenflächen des Silos einschließlich des Deckels. Die elektrisch betriebene Seilwinde wickelt das Drahtseil automatisch auf und ab. So wandert der Kopf von selbst im Silo hoch und runter bis der mit den Augen sichtbare Schmutz entfernt ist.

3. Einsatz Eiweißreiniger

Doch selbst wenn das Silo nach der ersten Reinigung schon sauber erscheint, können an der Silowand noch Keime haften. Deshalb dosiert er dem Reinigungswasser einen biologisch abbaubaren Eiweißreiniger zu. „Der Reiniger löst Eiweiße und Fette, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind“, erläutert der Fachmann. Über den Waschkopf verteilt er den Eiweißreiniger im Inneren des Silos und lässt ihn etwa 15 Minuten lang einwirken.

4. spülen und Desinfizieren

Nach Ablauf der Einwirkzeit spült Lamping die Schaumreste mit heißem Wasser aus dem Silo. Sollten danach noch Streifen im Silo zu sehen sein, können Schmutzreste mit einer speziellen Reinigungsstange gezielt entfernt werden. Die Stange weist an beiden Enden eine Wasseröffnung auf. Durch den Wasserdruck dreht sich die Stange und beseitigt so punktgenau die letzten Schlieren an den Seitenwänden des Futtersilos.

Damit am Ende wirklich alle Pilze und Bakterien abgetötet sind, füllt Jan Lamping im nächsten Schritt noch ein Desinfektionsmittel in den Hochdruckreiniger. Über den Waschkopf verteilt er das Mittel im Silo und lässt es ebenfalls 15 Minuten einwirken.

5. Silo und Rohre Trocknen

Zum Abschluss werden das Silo und die Außenrohre getrocknet. „Nur wenn die Innenflächen wirklich trocken sind, kann das Silo wieder befüllt werden. Ansonsten würde das neue Futter direkt wieder an den Innenwänden festkleben“, mahnt Lamping.

Zum Trocknen benutzt der Fachmann zwei Heißluftgebläse, die mit Heizöl angetrieben werden. Die Schläuche hängt Lamping durch die Luke in die Silos. Sie blasen 60 bis 80°C heiße Luft in die Silos. Bis die Innenflächen komplett trocken sind, dauert es etwa 30 Minuten.

Abschließend pustet er die warme Luft aus dem Silo, damit kein Kondenswasser entsteht. Dazu hält er einen Laubbläser von unten in das Einblasrohr. Sind alle gereinigten Flächen trocken, können die Landwirte die Silos direkt wieder mit einer neuen Futterladung befüllen.

Alle Silogrößen möglich

Der Reinigungsvorgang dauert inklusive Auf- und Abbau der Geräte pro Silo etwa 2,5 Stunden. Die Kosten für eine Reinigung mit diesem Zeitumfang starten bei 280 €. Eventuell kommen je nach Lage des Betriebes noch Anfahrtskosten hinzu. Für besonders stark verschmutzte Silos nimmt Lamping ebenfalls einen Aufschlag.

Die meisten Kunden beauftragen Lamping zur Reinigung von GfK-Silos, aber auch Silos aus Metall können die Experten mit ihrer Technik reinigen. Bei der Silogröße gibt es nach oben keine Grenzen.

Für den Reinigungserfolg ist es unwichtig, ob das Futter in Form von Mehl, Krümeln oder Pellets im Silo lagert. „Bei Silos für flüssige Futtermittel kommt unser System allerdings an seine Grenzen“, gibt Lamping zu. Denn diese haben unten keinen Trichter, über den das Waschwasser ablaufen kann.

Für die Planung eines Termins benötigt Lamping etwa zwei Tage Vorlaufzeit. Die Firma selbst sitzt zwar in Niedersachsen, den Reinigungsservice bietet sie jedoch in ganz Deutschland an. Dazu kooperieren sie mit Partnerfirmen, die sie mit der gleichen Technik ausgestattet haben.-ahs-

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