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„Das ist eine Verschwendung von Biogas“

Lesezeit: 2 Minuten

Im Oktober 2021 hat das „Redispatch 2.0“ das Einspeisemanagement abgelöst, mit dem die Netzbetreiber Engpässe im Stromnetz vermeiden wollen. Welche Erfahrungen gibt es in der Biogasbranche damit?

Strippel: Aus unserer Sicht hat es bestehende Probleme nicht gelöst, sondern zu neuen Problemen geführt. Bei einer Abschaltung im Rahmen des Redispatch 2.0 kann die Situation entstehen, dass die Gasspeicher der Anlage gefüllt sind und das überschüssige Gas aus diesem Grund abgefackelt werden muss, während das Nahwärmenetz mit fossilen Energieträgern wie Erdgas oder Heizöl beheizt werden muss. Auch die Fermenterbeheizung ist nur mit viel Aufwand möglich.

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Was verursacht die Abschaltungen?

Strippel: Dafür verantwortlich ist der starke Zubau der Wind- und Solarenergie kombiniert mit einem zu langsamen Netzausbau. Das Problem ist, dass der Strom entweder stark regional, wie Windstrom in Norddeutschland, oder in engen Zeitfenstern, wie bei der Photovoltaik in den Mittagsstunden, erzeugt wird. Dadurch kommt es regional bzw. in bestimmten Zeiten zu sehr hohen Einspeiseleistungen, die das Netz überlasten könnten. Damit dies nicht geschieht, sollen beim Redispatch 2.0 Engpässe schon vor deren Entstehen prognostiziert werden. Dann können die Netzbetreiber geeignete Maßnahmen treffen, um die Leitungen zu entlasten. In der Regel werden Stromerzeugungsanlagen vor dem Netzengpass abgeschaltet, um eine Überlastung zu vermeiden. Dabei unterscheiden die Netzbetreiber nicht zwischen Wind-, Solar- oder Biogasanlagen.

Was schlagen Sie als Alternative vor?

Strippel: In der aktuellen Zeit mit der Ukrainekrise, in der sogar eine Diskussion um eine Verlängerung der Betriebszeiten von Atom- und Kohlekraftwerken kein politisches Tabu mehr ist, sollte der Umgang mit wertvollen Primärenergieträgern wie Biogas deutlich bedachter erfolgen. Die vergangenen Wochen haben verdeutlicht, welche Auswirkungen geringere Energielieferungen aus dem Ausland auf die Preise haben können. Heimische Ressourcen, die nachhaltig erzeugt wurden, sollten daher eine größere Wertschätzung erfahren. Darum müssen die Netzbetreiber das Engpassmanagement ändern, damit Anlagen mit Strom- und Wärmeproduktion möglichst gar nicht oder wenn, dann als Letztes abgeschaltet werden. Nur so kann die zur Verfügung stehende Energie vollständig genutzt werden.

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