In einem Forschungsprojekt untersuchen die Uni Kiel und das 3N-Kompetenzzentrum aus Werlte, inwiefern sich Algen zur Reinigung des Oberflächenwassers eignen können.
Jedes Jahr fallen rund 2000 m³ Oberflächenwasser auf dem Gelände der Agrarenergie Oberhausen in Dorfmark (Heidekreis, Niedersachsen) an. Noch wird das Wasser ins Gärrestlager gepumpt. Künftig könnten Algen dabei helfen, das Wasser zu klären. Auf dem Anlagengelände steht schon länger ein Forschungs-Röhrenreaktor der Firma LGem zur Algenproduktion. Er fasst 800 l Wasser und ist jetzt seit rund drei Monaten wieder in Betrieb, um neue Versuche mit dem belasteten Oberflächenwasser durchzuführen. Im Versuch kommt die Blaualgenart Spirulina zum Einsatz. Neben dem 3N-Kompetenzzentrum aus Werlte in Niedersachsen ist daran auch die Universität Kiel beteiligt. „Anders, als in anderen Projekten, steht in diesem Versuch die Abwasserreinigung im Mittelpunkt, die Algenproduktion ist ein Nebeneffekt“, sagt Sascha Hermus von 3N. Die ersten Versuche waren sehr positiv: Aus 1l Algenmedium konnten die Wissenschaflter 4,4 g Trockensubstanz Algenbiomasse „ernten“. In dem Projekt geht jetzt im Weiteren darum:
Wie viel Nährstoffe können die Algen aus dem Abwasser entfernen?
Wie lässt sich die bei der Biomasseproduktion entstehende Wärme sinnvoll ableiten und nutzen, damit sich die Lebensbedingungen der Algen nicht verschlechtern?
Wie lassen sich die Algen kostengünstig und effizient aus dem Abwasser „ernten“?
Was kostet diese Art der Reinigung?
Welche Vermarktungswege gibt es für die Algenbiomasse?
Denkbar wäre z.B. ein Einsatz als Tierfutter oder als Rohstoff für die Kosmetikindustrie. Dafür müssen die Anlagenbetreiber aber strenge Qualitätsstandards erfüllen.
Biogasanlagen wären laut Hermus sehr gut für die Algenproduktion geeignet: Es gibt Wärme, nährstoffreiches Wasser, Strom sowie CO2 als Dünger. „Noch stehen wir ganz am Anfang. Aber mit der Algenproduktion könnten Biogasanlagenbetreiber Synergien im Prozess nutzen. Algen wären eine Option für Anlagen, die keine Förderung nach dem EEG mehr erhalten“, stellt Hermus in Aussicht.
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In einem Forschungsprojekt untersuchen die Uni Kiel und das 3N-Kompetenzzentrum aus Werlte, inwiefern sich Algen zur Reinigung des Oberflächenwassers eignen können.
Jedes Jahr fallen rund 2000 m³ Oberflächenwasser auf dem Gelände der Agrarenergie Oberhausen in Dorfmark (Heidekreis, Niedersachsen) an. Noch wird das Wasser ins Gärrestlager gepumpt. Künftig könnten Algen dabei helfen, das Wasser zu klären. Auf dem Anlagengelände steht schon länger ein Forschungs-Röhrenreaktor der Firma LGem zur Algenproduktion. Er fasst 800 l Wasser und ist jetzt seit rund drei Monaten wieder in Betrieb, um neue Versuche mit dem belasteten Oberflächenwasser durchzuführen. Im Versuch kommt die Blaualgenart Spirulina zum Einsatz. Neben dem 3N-Kompetenzzentrum aus Werlte in Niedersachsen ist daran auch die Universität Kiel beteiligt. „Anders, als in anderen Projekten, steht in diesem Versuch die Abwasserreinigung im Mittelpunkt, die Algenproduktion ist ein Nebeneffekt“, sagt Sascha Hermus von 3N. Die ersten Versuche waren sehr positiv: Aus 1l Algenmedium konnten die Wissenschaflter 4,4 g Trockensubstanz Algenbiomasse „ernten“. In dem Projekt geht jetzt im Weiteren darum:
Wie viel Nährstoffe können die Algen aus dem Abwasser entfernen?
Wie lässt sich die bei der Biomasseproduktion entstehende Wärme sinnvoll ableiten und nutzen, damit sich die Lebensbedingungen der Algen nicht verschlechtern?
Wie lassen sich die Algen kostengünstig und effizient aus dem Abwasser „ernten“?
Was kostet diese Art der Reinigung?
Welche Vermarktungswege gibt es für die Algenbiomasse?
Denkbar wäre z.B. ein Einsatz als Tierfutter oder als Rohstoff für die Kosmetikindustrie. Dafür müssen die Anlagenbetreiber aber strenge Qualitätsstandards erfüllen.
Biogasanlagen wären laut Hermus sehr gut für die Algenproduktion geeignet: Es gibt Wärme, nährstoffreiches Wasser, Strom sowie CO2 als Dünger. „Noch stehen wir ganz am Anfang. Aber mit der Algenproduktion könnten Biogasanlagenbetreiber Synergien im Prozess nutzen. Algen wären eine Option für Anlagen, die keine Förderung nach dem EEG mehr erhalten“, stellt Hermus in Aussicht.