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Autark mit Solar, Holz und BHKW

Lesezeit: 3 Minuten

Eine Antwort auf die steigenden Energiekosten kann eine geschickte Kombination verschiedener erneuerbarer Energien liefern. Wir stellen ein erfolgreiches Beispiel aus der Praxis vor.


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Die Preise für Strom, Erdgas und Heizöl kennen seit Monaten alle nur eine Richtung: nach oben. Wie kann man dem begegnen? Mit welcher Technologie kann man den Betrieb unabhängig von den Weltmärkten machen? Eine Antwort dazu will die Rudolf Hörmann GmbH & Co. KG liefern. Der Hersteller von landwirtschaftlichen und gewerblichen Gebäuden und Stalleinrichtung hat auf seinem 12 ha großen Betriebsgelände eine Energieversorgung entwickelt, die als Blaupause für größere landwirtschaftliche Betriebe und Dörfer dienen könnte.


Bei einem Stromverbrauch von 2,5 Mio. kWh setzt Hörmann auf eine Kombination von Solarstrom, Batteriespeicher, Erdgas-BHKW und einer Hackschnitzelheizung.


30 Modultypen


Das Unternehmen hat auf fast allen Hallen Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von zusammen 6 MW installiert. „Wir haben über 30 verschiedene Modultypen auf dem Dach, weil wir zu Testzwecken immer nach der optimalen Lösung suchen“, erklärt Geschäftsführer Rolf Hörmann. Neben den Modultypen unterscheidet sich auch die Art der Installation: Einige der Anlagen sind nach Süden, andere nach Ost-West ausgerichtet. Zudem gibt es dachintegrierte und auf einem Flachdach installierte Anlagen.


Der Solarstrom wird derzeit größtenteils ins Stromnetz eingespeist. Rund 940 kW der durch die Photovoltaik und 600 kW der von den BHKW erzeugten Leistung verbraucht der Betrieb selbst. Damit die Firma den Strom auch nachts oder an bewölkten Tagen nutzen kann, hat sie einen Batteriespeicher mit Lithium-Ionen-Technologie installiert. Dieser besteht aus drei „Stacks“ mit je 150 kWh. „Wir haben diesen Speicher auch zum Kappen von Lastspitzen installiert“, erklärt Hörmann.


Die Solaranlagen und der Speicher sind über ein Energiemanagementsystem miteinander verbunden. Dieses EMS zeigt u.a., wie viel Strom und welche Wärmeenergie in jeder der Hallen verbraucht wird.


Der Batteriespeicher hat eine Ausgangsleistung von 240 kW. „Wir bräuchten für den Betrieb bei Stromausfall eigentlich 700 kW. Dazu wollen wir den Batteriespeicher künftig erweitern“, sagt der Geschäftsführer.


BHKW als Ergänzung


Die durch Solarmodule erzeugte Leistung ist im Sommer das Herzstück der Selbstversorgung. Ergänzt werden sie durch Blockheizkraftwerke, die aktuell mit Erdgas betrieben werden, die sich aber auch mit Biomethan versorgen ließen. Hörmann hat davon drei installiert: zwei mit 250 kW und eines mit 100 kW. Der Strom der BHKW wird auch in erster Linie selbst verbraucht, die Überschüsse ins Netz eingespeist und nach dem Kraftwärmekopplungsgesetz (KWKG) vergütet.


Gleichzeitig tragen die BHKW zur Wärmeversorgung bei. Wie in der Stromversorgung der Batteriespeicher ist auch im Wärmebereich ein Pufferspeicher mit 100000 l als zentrales Element in das EMS eingebunden. An diesen sind alle Wärmeversorger angeschlossen und werden entsprechend gesteuert.


Heizstab im Pufferspeicher


In den Wärmepufferspeicher sind zwei tauchsiederähnliche Heizstäbe mit zusammen 300 kW integriert. Diese können mit Solarstrom versorgt werden, wenn ein über den Eigenverbrauch hi-nausgehender Überschuss produziert wird. Damit dient auch die Photovoltaik zur Wärmeversorgung. Im Winter reicht die Solarwärme allerdings nicht aus. Daher ist eine weitere Wärmequelle, ein Hackschnitzelkessel mit insgesamt rund 1 MW Wärmeleistung, installiert. Als Brennstoff dienen hier Holzabschnitte aus der Produktion der Holzhallen usw. „Wir haben hier mehr davon zur Verfügung, als wir für die Wärmeversorgung benötigen“, erklärt der Geschäftsführer. Die Reste, die in unterschiedlichen Größen anfallen, werden vor dem Einlagern im Brennstoffbunker gehackt.


hinrich.neumann@topagrar.com

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