Biogas enthält vergleichsweise viel Kohlendioxid, das seinen Brennwert verschlechtert. Forscher der Universitäten Hohenheim und Lissabon wollen nun einen biologischen Filter herstellen, der dem Biogas Kohlendioxid entzieht. Der Clou: Sie verwenden dafür die Gärreste aus Biogasanlagen. Die Forscher nutzen die chemische Verkohlung der Gärreste, die sogenannte Hydrothermale Karbonisierung (HTC). Bei diesem Verfahren erhitzen die Wissenschaftler die Biomasse in einem Druckbehälter, dem sogenannten Autoklav, drei bis sechs Stunden bei 190 bis 250°C. Die so entstandene Kohle wird ausgepresst und getrocknet. Die Kohlen werden dann mit Lauge gemischt und wieder auf 600°C erhitzt. Das Erhitzen bewirkt, dass sogenannte Mikroporen in der Kohle entstehen. Die Mikroporen bilden den Raum, in dem sich überschüssiges Kohlendioxid aus dem Biogas einlagern kann. Das erhöht die Gas-Qualität und damit die Wertschöpfung von Biogasanlagen.
Die Aktivkohle soll etwa das Zwei- bis Zweieinhalbfache an Kohlendioxid aufnehmen als Vergleichsproben herkömmlicher Aktivkohlen.