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​Biomethan im Tank: „Ein sehr günstiger Kraftstoff“

Lesezeit: 3 Minuten

Horst Seide fährt seit einigen Monaten den ersten serienreifen Biomethantraktor T6.180 von New Holland. Sein Zwischenfazit fällt positiv aus.


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Was schätzen Sie an Biomethan als Traktor-Kraftstoff?


Seide: Besonderes interessant ist der günstige Preis. Ich zahle nur die Hälfte der Dieselkosten für das Bio-CNG. Bei einem Verbrauch von 10000 l im Jahr spare ich 5000 €. Das Kilogramm kostet 1,12 €, wobei 1 kg H-Gas die Energie von rund 1,28 l Diesel beinhaltet.


Wie sind Ihre Erfahrungen mit dem Kraftstoff?


Seide: Zuerst fällt auf, dass der Motor viel leiser ist. Man hört auf einmal das Getriebe. Ansonsten fährt der Traktor wie jeder andere auch. Man muss nur aufpassen, dass man den Tank nicht leer fährt, weil es schwieriger ist, ihn auf dem Feld oder anderswo zu betanken. An der Tankstelle dauert das Tanken mit drei bis vier Minuten nur etwas länger als beim Diesel.


Welche Arbeiten übernimmt der Traktor bei Ihnen?


Seide: Für uns im Ackerbaubetrieb ist er mit 180 PS eher ein mittlerer Traktor, die meisten haben bei uns über 200 PS. Wir nutzen den Biomethanschlepper viel als Zugmaschine zum Transport oder für Arbeiten wie Hacken und Striegeln auf dem Acker.


Wie viel Gas haben Sie an Bord und wie lange können Sie damit arbeiten?


Seide: An dem T6.180 sind zwei Tanks montiert: Einmal an der Stelle, wo sonst der Dieseltank sitzt sowie ein 300-l-Tank anstelle eines Frontgewichts im Frontkraftheber. Zusammen kann ich 79 kg CNG (auf 200 bar verdichtet) mitführen. Das reicht für sieben Stunden Straßenfahrt oder vier Stunden schwere Bodenbearbeitung mit einem Fünfscharpflug auf schwerem Boden. Der Verbrauch liegt bei 9 bis 10 kg pro Stunde bei Straßenfahrt und 15 bis 20 kg beim Pflügen. Ein normales Frontgewicht ist vom Volumen größer. Aber wenn ich mehr Gas mitführen will, benötige ich für die Straßenzulassung einen Berechtigungsschein für den Gefahrguttransport. Ich prüfe jetzt, ob die Mitarbeiter diesen Schein bekommen können und dafür am Traktor ein größeres Gastankvolumen möglich wird.


Was hat der Traktor mehr gekostet?


Seide: Das kann ich nicht sagen, da der Hersteller die ersten Exemplare nur als Leasingfahrzeuge angeboten hat. Wer sich für so ein Modell interessiert, sollte aber das Bundesprogramm zur Förderung der Energieeffizienz und CO2-Einsparung in der Landwirtschaft in Anspruch nehmen. Es unterstützt die Anschaffung von Traktoren, die mit alternativen Antrieben ausgestattet sind.


Wo tanken Sie?


Seide: An der öffentlichen Tankstelle in Dannenberg an meiner eigenen Zapfsäule. Es ist eine von zwölf öffentlichen Zapfsäulen, die mir jetzt selbst gehören. Ich komme auf dem Weg zu den Feldern oder zur Biogasanlage jeden Tag dort vorbei. Eine Tankstellenentfernung von maximal 10 km ist noch praxistauglich, darüber wäre es auch aus Zeitgründen uninteressant.“


Würde sich für Biogasanlagenbetreiber auch eine eigene Tankstelle rechnen?


Seide: Wenn man von Kosten zwischen 300000 und 400000 € für Gasaufbereitung und Zapfsäule ausgeht, wahrscheinlich nicht. Dazu müsste man weitere Abnehmer wie Nachbarn usw. haben. Sehr gut wäre auch die Kooperation mit einer örtlichen Spedition, die ihre Lkw mit CNG oder LNG betanken will. Etwas anderes ist es, wenn man neben der Dieselkosteneinsparung auch Erlöse über den Verkauf der THG-Quote hat. Dafür ist wichtig, dass man Gülle oder Mist vergärt, die hohe Treibhausgasminderungswerte haben. In meiner Biogasanlage setze ich z.B. viel Rindermist ein, der aus viehreichen Landkreisen stammt.


hinrich.neumann@topagrar.com

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