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Aus dem Heft

das Aktuelle Interview - „Förderstopp bremst Energiewende vor Ort!“

Lesezeit: 3 Minuten

Die Geschäftsstelle Ihrer Bioenergie-Region ist aufgelöst. Warum?


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Damm: Wie die 21 anderen Bioenergie-Regionen in Deutschland wurden auch wir von 2009 bis Juli 2015 mit rund 700000 € vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Wir hatten 3,5 Vollzeitstellen und fast 20 ehrenamtliche Mitarbeiter. Ohne das Fördergeld mussten wir unsere GmbH liquidieren.


Wofür haben Sie das Geld verwendet?


Damm: Die Fördergelder haben wir vor allem für Personal- und Reisekosten, für die Öffentlichkeitsarbeit und für Bildungsmaterial an Schulen eingesetzt. Wir haben drei Landkreise mit über 3500 km2 und 61 Kommunen betreut. Dazu kamen 200 Kommunen der Metropolregion Rhein-Neckar.


Was haben Sie bewirkt?


Damm: Wir haben in den Kommunen die Stoffströme in der Land- und Forstwirtschaft analysiert und den Energiebedarf bzw. Einsparpotenzial bei den Kommunen ermittelt. Insgesamt sind dabei elf Bioenergiedörfer entstanden, die u.a. Nahwärmenetze gebaut haben. Dazu haben wir über 100 Projekte mit Landwirten zum Anbau nachwachsender Rohstoffe initiiert. Außerdem haben wir ein Netzwerk mit über 700 Partnern aus Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz, Banken und Energieversorgern geknüpft. Allein die elf Bioenergiedörfer sparen jetzt zusammen mehrere Millionen Liter Heizöl ein. Das ist Geld, das jetzt in der Region bleibt.


Kann sich eine regionale Energieagentur oder ähnliches nicht selbst tragen?


Damm: Es war Ziel des BMEL, dass sich die Regionen nach Auslaufen der Förderung selbst finanzieren. Einige Kommunen haben dafür z.B. große Photovoltaikanlagen installiert und finanzieren sich über die Einspeisevergütung. Aber wir können für unsere Netzwerk- und Beratungsdienstleistung kein Geld verlangen, das würden beispielsweise kleine Dörfer oder Landwirte nicht zahlen. Wir hatten also nie die Chance, uns zu refinanzieren.


Wie geht es jetzt bei Ihnen weiter?


Damm: Die zentrale Geschäftsstelle ist zwar aufgelöst, aber es gibt bereits drei etablierte Regionalbüros, z.B. im Landwirtschaftsamt oder bei einer regionalen Energieagentur.


Könnten regionale Energieagenturen o.ä. auch andere wichtige Herausforderungen der Energiewende meistern, z.B. den Ausbau der Windenergie ?


Damm: Davon bin ich überzeugt. Die Energiewende funktioniert nur, wenn man in den Regionen individuell vorgeht. Es hilft wenig, nur Fördergelder von oben auszuschütten, man muss vor Ort Politiker, Banken, Bürger und Bauern überzeugen. Bei der Bevölkerung vor Ort schlummert neben Geld auch Fachwissen, das man nutzen kann. Wichtig ist, sehr transparente Strukturen aufzubauen, um Konflikte von vornherein zu vermeiden. Unser Beispiel zeigt, dass man mit wenig Geld viel bewirken kann. Es ist daher unverständlich, warum wir jetzt weder aus Berlin noch aus Stuttgart Unterstützung bekommen. Genauso kritisch sehen wir, dass die Bioenergie trotz der vielen Potenziale in Berlin anscheinend systematisch aufs Abstellgleis geschoben wird.


Das vollständige Interview finden Sie unter www.topagrar.com (Heft+).

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