Der Erdgasverbrauch in Deutschland ist im Jahr 2017 gegenüber dem Vorjahr um knapp 6% auf 995 Mrd. kWh gestiegen. Das Gas wird vor allem zum Heizen, aber auch in Kraftwerken sowie als Kraftstoff genutzt.

Rund 94% des in Deutschland benötigten Erdgases wird importiert – knapp die Hälfte davon aus Russland. Immer wieder führen politische Krisen zu Vorschlägen, diese Abhängigkeit zu reduzieren. Doch passiert ist nichts. Im Gegenteil: Mit der geplanten Erweiterung der Gaspipeline „Nord Stream“, für die Deutschland Anfang 2018 die erste Baugenehmigung erteilt hat, würde die Abhängigkeit weiter zunehmen. Denn die Leitung wird zur Hälfte vom russischen Konzern Gazprom finanziert.

Von den 9,3 Mrd. kWh Biomethan, die 210 deutsche Anlagen im Jahr 2017 ins Erdgasnetz eingespeist haben, dienten rund 8 Mrd. kWh zur Stromerzeugung, 0,4 Mrd. kWh als Kraftstoff und 0,3 Mrd. kWh als Beimischungskomponente in Ökogasangeboten zur Raumheizung. Die restlichen 0,6 Mrd. kWh wurden stofflich genutzt oder exportiert.

Zwei Drittel des Biomethans werden heute aus Energiepflanzen hergestellt, 1,5 Mrd. kWh dagegen aus Rest- und Abfallstoffen, hat der Dienstleister Arcanum Energy aus Unna fest-gestellt. Das Gas aus Energiepflanzen wird überwiegend verstromt, weil sich darüber höhere Preise durchsetzen lassen. Günstiges Gas aus Abfallstoffen wird überwiegend als Kraftstoff verwendet.

Als Aufbereitungsanlagen kommen laut Arcanum zu je 30% die Aminwäsche, die Druckwechseladsorption und die Druckwasserwäsche zum Einsatz. Die restlichen Anteile entfallen auf Membrananlagen und andere Technologien.