Mit einem neuen Energiepaket will die EU-Kommission die Energiepolitik Europas neu ausrichten. Das Paket umfasst je vier Richtlinien und Verordnungen. Dazu gehören Richtlinien zur Energieeffizienz, Gebäuden, erneuerbare Energien und ein neues europäisches Strommarktdesign.
Das Paket hat in Deutschland zum Teil für heftige Kritik gesorgt. Denn im Strombereich will die EU-Kommission den Einspeisevorrang für erneuerbare Energien einschränken: Wenn Ökostrom einen Anteil von 15 Prozent an der Stromerzeugung erreicht hat, sollen nur noch Anlagen mit einer Leistung unter 250 kW bevorzugt einspeisen dürfen.
Kritik kommt auch aus der Biokraftstoffbranche. Denn nach der neuen Erneuerbare-Energien-Richtlinie soll der Beitrag konventioneller Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse bis zum Jahr 2030 auf 3,8% halbiert werden. Stattdessen sollen Biokraftstoffe der 2. Generation aus Reststoffen sowie Elektromobilität gefördert werden. Damit verspiele Brüssel Vertrauen von Unternehmen, Investoren und Banken, kritisiert der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB). Biodiesel und Bioethanol würden im Durchschnitt etwa 70% weniger Treibhausgase als fossile Kraftstoffe ausstoßen.