Messfehler bei der Lambdasonde können dazu führen, dass der Heizkessel „räuchert“ und die Grenzwerte der 1. BImSchV nicht mehr einhält. Das hat der Ingenieur Karl-Josef Gerdiken beim Scheitholzkessel in seinem Elternhaus in Salzkotten (Nordrhein-Westfalen) festgestellt. Dieser wird ausschließlich mit trockenem Buchenholz (unter 15% Wassergehalt) befeuert.
Eine Lambdasonde misst bei Holzkesseln den Restsauerstoffgehalt im Abgas. Dieser Messwert ist eine entscheidende Größe für die Regelung der Zuluft. Gerdiken, der beruflich mit Lambdasonden in der Entwicklung von Fahrzeugmotoren gearbeitet hat, stellte bei dem Premiumkessel aus dem Jahr 2010 fest, dass sämtliche Bohrungen der Lambdasonde mit Flugasche regelmäßig verstopft waren. Nach einer professionellen Reinigung oder Austausch der Sonde war der Kessel wieder einsatzbereit. „Da die Sonde in der Regel nach dem Saugzugebläse angeordnet ist, und diese Gebläse immer etwas Flugasche ansaugen, wird die Sonde periodisch mit dem Staub verschmutzt“, meint er. Ist dieser Zustand erreicht, erfüllt der Kessel nicht mehr die zulässigen Grenzwerte der Abgasemissionen. Der Fehlerspeicher zeigt diesen negativen Betriebszustand aber nicht an.
Verschiedene Sonden
Der Effekt tritt seiner Meinung nach bei Sprungsonden und bei Breitband-Lambdasonden auf. Letztere eignen sich seiner Meinung nach besser für eine Regelung, sind aber anfälliger für die Verschmutzung. Zur Verbesserung dieser Thematik entwickelte Gerdiken eine neue Lambdasonden-Position auf der Saugseite. Nach umfangreichen Praxistests über zwei Jahre könne er nachweisen, dass die Flugascheverschmutzung fast vollständig reduziert und die Grenzwerte der 2. BImSchV-Stufe eingehalten werden. Seiner Meinung nach müsste die Lambdasonde an einer anderen Position verbaut werden.
Ein Sprecher des österreichischen Kesselherstellers teilte auf „top agrar“-Anfrage mit, dass es sich dabei um einen Einzelfall handele: „Wir haben die Positionierung der Sonde überprüft und sehen keinen Handlungsbedarf. Von dem Kesseltyp verkaufen wir seit Jahren jährlich mehrere Tausend Stück und haben bislang keine Reklamation zu diesem Thema.“ Erfahrungen aus dem Automobilbereich seien auf Festbrennstoffkessel nicht 1:1 anzuwenden.
Von Problemen mit der Lambdasonde hat auch Dr. Hans Hartmann vom bayerischen Technologie- und Förderzentrum (TFZ) noch nicht gehört. „Möglich wäre es, dass der Kessel falsch dimensioniert ist und häufig Kaltstarts machen muss“, sagt er. Das könnte der Fall sein, wenn der Kessel in Bezug auf den Wärmebedarf zu klein ist oder wenn ein Pufferspeicher fehlt. „Es kann sich auch um einen ungewöhnlichen oder ungeeigneten Brennstoff handeln, der Ablagerungen auf der Sonde hervorruft“, sagt er.
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Messfehler bei der Lambdasonde können dazu führen, dass der Heizkessel „räuchert“ und die Grenzwerte der 1. BImSchV nicht mehr einhält. Das hat der Ingenieur Karl-Josef Gerdiken beim Scheitholzkessel in seinem Elternhaus in Salzkotten (Nordrhein-Westfalen) festgestellt. Dieser wird ausschließlich mit trockenem Buchenholz (unter 15% Wassergehalt) befeuert.
Eine Lambdasonde misst bei Holzkesseln den Restsauerstoffgehalt im Abgas. Dieser Messwert ist eine entscheidende Größe für die Regelung der Zuluft. Gerdiken, der beruflich mit Lambdasonden in der Entwicklung von Fahrzeugmotoren gearbeitet hat, stellte bei dem Premiumkessel aus dem Jahr 2010 fest, dass sämtliche Bohrungen der Lambdasonde mit Flugasche regelmäßig verstopft waren. Nach einer professionellen Reinigung oder Austausch der Sonde war der Kessel wieder einsatzbereit. „Da die Sonde in der Regel nach dem Saugzugebläse angeordnet ist, und diese Gebläse immer etwas Flugasche ansaugen, wird die Sonde periodisch mit dem Staub verschmutzt“, meint er. Ist dieser Zustand erreicht, erfüllt der Kessel nicht mehr die zulässigen Grenzwerte der Abgasemissionen. Der Fehlerspeicher zeigt diesen negativen Betriebszustand aber nicht an.
Verschiedene Sonden
Der Effekt tritt seiner Meinung nach bei Sprungsonden und bei Breitband-Lambdasonden auf. Letztere eignen sich seiner Meinung nach besser für eine Regelung, sind aber anfälliger für die Verschmutzung. Zur Verbesserung dieser Thematik entwickelte Gerdiken eine neue Lambdasonden-Position auf der Saugseite. Nach umfangreichen Praxistests über zwei Jahre könne er nachweisen, dass die Flugascheverschmutzung fast vollständig reduziert und die Grenzwerte der 2. BImSchV-Stufe eingehalten werden. Seiner Meinung nach müsste die Lambdasonde an einer anderen Position verbaut werden.
Ein Sprecher des österreichischen Kesselherstellers teilte auf „top agrar“-Anfrage mit, dass es sich dabei um einen Einzelfall handele: „Wir haben die Positionierung der Sonde überprüft und sehen keinen Handlungsbedarf. Von dem Kesseltyp verkaufen wir seit Jahren jährlich mehrere Tausend Stück und haben bislang keine Reklamation zu diesem Thema.“ Erfahrungen aus dem Automobilbereich seien auf Festbrennstoffkessel nicht 1:1 anzuwenden.
Von Problemen mit der Lambdasonde hat auch Dr. Hans Hartmann vom bayerischen Technologie- und Förderzentrum (TFZ) noch nicht gehört. „Möglich wäre es, dass der Kessel falsch dimensioniert ist und häufig Kaltstarts machen muss“, sagt er. Das könnte der Fall sein, wenn der Kessel in Bezug auf den Wärmebedarf zu klein ist oder wenn ein Pufferspeicher fehlt. „Es kann sich auch um einen ungewöhnlichen oder ungeeigneten Brennstoff handeln, der Ablagerungen auf der Sonde hervorruft“, sagt er.