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„Flugwindkraft wird für Landwirte interessant“

Lesezeit: 3 Minuten

Der Hersteller Enerkite will eine neuartige Windenergieanlagentechnik anbieten.


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Was genau sind Flugwindkraftanlagen und wie arbeiten sie?


Bormann: Das zentrale Bauteil ist ein Kohlefaser-Drachen mit 20 m Spannweite. Er ist mit Seilen verbunden, die auf Trommeln aufgewickelt sind. Steigt der Drachen mit dem Wind auf, wickelt er die Seile ab und die Trommeln drehen sich. Dabei treibt die Haupttrommel einen Generator an, der Strom produziert. Die Nebentrommeln dienen zum Steuern des Flügels. Hat er eine Höhe von bis zu 300 m erreicht, wird er durch Aufrollen der Seile auf eine Basishöhe von ca. 100 m zurückgeholt. Dann beginnt ein neuer Zyklus. Das alles erfolgt automatisch und dauert etwa eine Minute pro Zyklus.


Das Aufrollen kostet ja auch Strom. Frisst das den Ertrag nicht wieder auf?


Bormann: Nein, denn beim Einrollen wird der Drachen so gestellt, dass er möglichst wenig Windwiderstand bietet. Dabei verbraucht die Anlage nur einen Bruchteil dessen, was sie beim Aufsteigen produziert.


Welche Leistung hat die Anlage?


Bormann: Der Typ, mit dem wir auf den Markt gehen wollen, hat 100 kW Leistung, liefert aber den zwei- bis dreifachen Stromertrag eines Kleinwindrades mit gleicher Leistung. Dieses hat eine Nabenhöhe von ca. 30 m. Unser Drachen kann dagegen Wind in bis zu 300 m Höhe nutzen. Zudem lässt sich die Anlage relativ einfach versetzen oder abbauen. Denn die Station mit der Rolle und dem Generator sind in einem Container untergebracht.


Mit welchen Kosten rechnen Sie?


Bormann: Eine Anlage wird etwa 420000 € kosten. Darin enthalten ist neben der Generatorstation mit dem Drachen und dem Umrichter auch ein Stromspeicher. Die Stromgestehungskosten werden wie bei der Kleinwindkraft vom Windangebot abhängen. Die Stromerzeugung der 100 kW-Anlage liegt je nach Standort bei ca. 400000 bis 600000 kWh im Jahr. Wir rechnen mit Kosten von weniger als 10 ct/kWh.


Für wen ist die Anlage geeignet?


Bormann: Unsere Zielgruppe sind neben Gewerbe- und Industriebetriebe vor allem Landwirte. Denn sie haben den nötigen Platz. Ein Flugwinddrachen ist mit 45 dB (A) in 100 m Entfernung zwar leiser als ein Windrad. Trotzdem benötigt man etwa 500 m Abstand zur nächsten Wohnbebauung oder zu einer Straße. Außerdem haben Landwirte einen hohen Strombedarf, der künftig steigen wird. Unsere Anlage ist vor allem für die Selbstversorgung gedacht, wobei der Speicher hilft, gleichmäßig Strom zu liefern. Ideal ist ein Stromverbrauch von 200000 kWh pro Jahr oder mehr. Bei höherem Bedarf lassen sich auch mehrere Anlagen nebeneinanderstellen. Der Enerkite wird nach § 35 Baugesetzbuch als privilegierte Nebenanlage zur Eigenstromversorgung genehmigt. Per Steuerung lässt sich einstellen, welche Sektoren er überfliegen darf und welche nicht, z.B. Gebäude. -neu-

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