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„Freiflächenanlagen effizienter als Mais“

Lesezeit: 3 Minuten

Für Clemens Lüffe aus Warendorf sollten Solarparks den Maisanbau der Biogasanlagen ersetzen, die nach 20 Jahren keine EEG-Förderung mehr erhalten.


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Der Bau von großen Photovoltaik-Freiflächenanlagen ist für Clemens Lüffe eine nachhaltige und wirtschaftliche Alternative zum Anbau von Energiemais. Biogasanlagen, die nach 20 Jahren Betrieb keine Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mehr erhalten, sollten daher aus dem Anbau von nachwachsenden Rohstoffen aussteigen. Der ehemalige Geschäftsführer der Wasserversorgung Beckum (Nordrhein-Westfalen) sieht dafür ökologische und finanzielle Gründe: „Solarparks haben Erzeugungskosten von ca. 6 ct/kWh, während der Weiterbetrieb von Biogasanlagen nach 20 Jahren mindestens 16 ct/kWh kostet.“ Die Kosten für Biogasanlagen beziehen sich dabei auf die Höchstgebotspreise im Ausschreibungsverfahren.


Geht man von einem Stromertrag von 21000 kWh pro Hektar Energiemais aus, lassen sich mit den aktuell in Deutschland angebauten 1 Mio. ha etwa 21 Mrd. kWh Strom erzeugen. Bei 10 ct/kWh weniger Kosten würden die Stromverbraucher also jährlich um 2,1 Mrd. € entlastet, wenn man auf die Förderung des Energiemaisanbaus verzichten würde.


Zudem ist die Flächeneffizienz der Photovoltaik höher: Nach Angaben des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) lassen sich pro Hektar mit Freiflächenanlagen in Südausrichtung rund 700000 kWh Strom erzeugen: Rund 33-mal mehr als mit einem Hektar Silomais. Das bedeutet umgekehrt: Statt 1 Mio. ha Silomais in Deutschland wären nur noch rund 30000 ha für Solarparks nötig.


Eine noch größere Flächeneffizienz ergibt sich, wenn ein Teil der Module senkrecht, beidseitig mit Solarzellen, in Ost-Westrichtung aufgestellt wird. Diese bifazialen Anlagen lassen zwischen den Modulreihen eine landwirtschaftliche Nutzung zu, sodass der Flächenverlust noch geringer wird und gleichzeitig die Stromspitzen am Morgen und Abend einen guten Mix mit den Südanlagen ergibt. „Warum sollte jetzt noch Strom in Biogasanlagen mit einem großen Flächenbedarf für nachwachsende Rohstoffe zu einem Preis von über 16 ct/kWh erzeugt werden, wenn die direkte Nutzung der Sonnenenergie auf weniger als 5% der für Biogas benötigten Landfläche für ca. 6 ct/kWh möglich ist“, fragt Lüffe.


Mit den freigesetzten Mitteln könnte seiner Meinung nach das bisherige Einkommen der Landwirte gesichert, Investitionen in Speicher-Elektrolyseuranlagen (Wasserstoff) bezahlt, die EEG-Umlage gesenkt und ein ökologischer Ackerbau auf einer Fläche von über 950000 ha finanziert werden.


Die heimische Landwirtschaft könnte auf dieser freigewordenen Fläche ca. 40 Mio. t Futtermittel anbauen und damit die Importmenge von Soja senken. „Zukunftsfähig wäre auch ein Ausbau der Agriphotovoltaik (APV)-Anlagen in Kombination mit Sonderkulturen, da keine zusätzliche Fläche beansprucht würde“, ergänzt er. Damit ergäbe sich eine doppelte Ernte: Pflanzenproduktion (Photosynthese) und PV-Stromproduktion (Photovoltaik). „Wir brauchen dringend gesetzliche Regelungen für solche Hybridformen der Landnutzung für die Energiewende“, fordert er.

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