Mit einem neuen Verfahren will die REW Regenerative Energie Wirtschaftssysteme GmbH aus Quakenbrück (REW Regenis) eine Gärrestaufbereitung und die Düngerproduktion kombinieren. Denn die kürzlich verabschiedete Düngerverordnung zwinge Landwirte und Betreiber von Biogasanlagen zur Abgabe von schlüssigen Düngerbilanzen. Es reiche demnach nicht mehr aus, z. B. nur die Gärrestmenge zu reduzieren, sondern es sei zu prüfen, wie viel Nährstoffe – insbesondere Phosphor und Stickstoff – auf den eigenen Flächen verwertet werden können oder exportiert werden müssen. Da weder der Transport der wasserhaltigen Gülle als auch die Gülle- und Gärrestaufbereitung zu einleitfähigem Wasser wirtschaftlich seien, will REW Regenis Stoffe aus dem Gärrest isolieren. Diese ließen sich leichter exportieren und vermarkten. Das dann auf dem Betrieb verbleibende Dünnwasser könne verrieselt, offen gelagert oder in mehrfacher Menge mit wenigen Inhaltsstoffen auf nahe gelegenen Flächen aufgebracht werden. Außerdem kann es als Rezirkulat zum Anmaischen von schwierigen Stoffen wie Mist oder GPS in Biogasanlagen dienen. Dadurch könnten Betreiber Mais als Rohstoff einsparen. Weitere Vorteile: Der Betrieb muss keine Behälter bauen, um die neunmonatige Lagerzeit einzuhalten, kann überschüssige Abwärme nutzen und unter Umständen Boni aus dem EEG wie KWK-, Gülle-, Trockenfermentationsbonus etc. voll ausschöpfen, wenn der Betrieb keine Gülle, sondern nur noch Gülleinhaltsstoffe und Mist einsetzt. Bei dem modular aufei-nander abgestimmten Gärrestaufbereitungs- und Düngerproduktionsverfahren setzt REW Regenis auf eine Kombination verschiedener Teilschritte von Separation bis hin zur Dünnschicht-Gärresttrocknung. Die Anlage lässt sich auf den Kunden bzw. den Betrieb zugeschnitten zusammenstellen. Der Gärrestbehälter wird dabei als Lager für den Flüssigdünger genutzt. Dieser besteht zum einen aus dem abseparierten Filtrat und zum anderen aus Ammoniumwasser, welches aus dem Dampf des Trocknungsprozesses erzeugt wird. Dieser Flüssigdünger ist leicht pumpfähig und schnell pflanzenverfügbar, so der Hersteller. Der mit dem Dünnschichttrockner erzeugte Feststoffdünger hat – je nach Zielstellung – einen variabel wählbaren Feuchtegrad (z. B. für Pelletierung, Brikettierung, Vermarktung Trockenlagerung, Einstreu etc.).Wenn der erzeugte Flüssigdünger (Filtrat und Ammoniumwasser) noch zu viele Nährstoffe beinhaltet, gibt es weitere Möglichkeiten der Nachbehandlung. Im einfachsten Fall installiert der Betreiber hinter der Separation eine Nachfiltrationsanlage Regenis NF und erzeugt mithilfe eines sehr feinen Siebelements aus dem Filtrat Düngerschlamm und Dünnwasser. Mit dem Düngerschlamm – je nach Zielstellung ca. 1 000 bis 3 000 t/a – lässt sich pumpfähiger Dünger exportieren, sodass man mit der Kombination aus Regenis GT und NF bis zu 6 000 t/Jahr Gärrest reduzieren können soll. Zusätzlich wird neben der absoluten Menge mehr Dünger, insbesondere auch Phosphor, exportiert. Sollte der Stickstoffgehalt im Dünnwasser zu hoch sein, so lässt sich mit dem Dampf des Hochtemperaturdünnschichttrockners Regenis GT Stickstoff aus dem Filtrat herausstrippen und Ammoniumsulfat produzieren. Mit dem Dünnwasser können dann vor der Biogasanlage Gülle-inhaltsstoffe und Mist angemaischt werden.Die durch die Regenis- Düngerproduktionsanlage erzeugten Düngerprodukte sollen sich als Biodünger, Torfersatzpro­dukte, Einstreu, Strohersatz, Stickstoffdünger, Phosphordünger usw. einsetzen lassen und sind laut Hersteller insbesondere transportwürdig, hygienisiert und handelbar (www.regenis.de).