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Großanlage zur Güllevergärung

Lesezeit: 3 Minuten

In Velen im Landkreis Borken (NRW) haben 90 Bauern in eine Aufbereitungsanlage investiert, die Gülle vollständig in Düngemittel und Nährstoffe umwandelt. Eine Biogasanlage ist das Herzstück.


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Im westlichen Münsterland steht eine Düngerfabrik, die in Deutschland ihresgleichen sucht. Hier bereitet die Naturdünger Münsterland GmbH & Co. KG (NDM) jährlich 200000 m3 Gülle auf. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf über 18 Mio. €. Darin integriert ist auch eine der ersten Großbiogasanlagen zur reinen Güllevergärung. „Wenn alles richtig funktioniert, könnte das der Durchbruch für die Veredelungsregionen sein“, sagt NDM-Geschäftsführerin Doris Nienhaus.


Die 90 an der Kommanditgesellschaft beteiligten Bauern liefern vor allem Schweinegülle. Die Tierhalter zahlen für die Abgabe 8 €/m3 bei einem Trockensubstanzgehalt (TS) von 10%. „Ist die angelieferte Gülle dünner, muss der abgebende Betrieb mehr bezahlen. Auf diese Weise regen wir an, dass sie nur abgesetzte Gülle liefern“, erklärt Nienhaus.


Die Gülle wird zunächst mit zwei Pressschneckenseparatoren mit einer Durchsatzleistung von 150 m3/Stunde separiert. Die Separation dient dazu, Fremdstoffe abzusondern, die den weiteren Aufbereitungsprozess empfindlich stören würden.


Vergärung ist Herzstück


Die Dünnphase, die nach der Separation übrigbleibt, wird in zwei Biogasfermentern vergoren. In einem dritten Behälter wird aus der Festphase ebenfalls Biogas erzeugt.


Die Anlage produziert jährlich 11,4Mio. kWh Strom und erhält dafür eine Vergütung von rund 1,7 Mio. €. Dazu kommt die Flexibilitätsprämie in Höhe von rund 120000 € jährlich. Die Einnahmen aus der Stromproduktion sind neben den Erlösen für die Gülleannahme (1,6 Mio. €) und den künftigen Erlösen bei der Vermarktung der erzeugten Wertstoffe eine wichtige Einnahmequelle.


Schon heute zeigt sich, dass die Monovergärung der abseparierten Gülle funktioniert und etwa die Gasausbeute bringt, die prognostiziert wurde. Die zwei Blockheizkraftwerke (BHKW) haben 1,5 MW Bemessungsleistung und 3 MW installierte Leistung. „Wir mussten die doppelte Leistung installieren, weil wir nach dem EEG 2017 eine doppelte Überbauung benötigen“, sagt Nienhaus.


Verschiedene Produkte


Die weiteren Schritte sehen so aus:


  • Nach der Vergärung trennen zwei Zentrifugen die organischen Bestandteile aus der Flüssigkeit ab.
  • Das stickstoffhaltige Wasser wird zur Stickstoffrückgewinnung geleitet. Die Wärme hierfür stammt aus dem BHKW.
  • Unter Zugabe von Schwefelsäure entstehen Ammoniumsulfatlösung (ASL) sowie eine kaliumhaltige Flüssigkeit. Beides soll vermarktet werden.
  • Der organische Rest wird verbrannt. Phosphor sowie Spurenelemente wie Kobalt oder Selen bleiben in der Asche zurück.


hinrich.neumann@topagrar.com

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