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Günstige Wärme mit Komfort

Lesezeit: 7 Minuten

Kombikessel bieten die Chance, eigenes Holz zu verbrennen und bei Bedarf die Vorzüge einer automatischen Pelletheizung zu nutzen. Wir stellen verschiedene Modelle vor.


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Scheitholzkessel sind bei Land- und Forstwirten beliebt. Denn sie bieten die Chance, eigenes Holz aus dem Wald bzw. aus der Landschaftspflege rund um den Hof einzusetzen. Moderne Scheitholzvergaserkessel bieten schon deutlich mehr Komfort als noch vor einigen Jahren. So zünden z.B. einige Modelle den Brennstoff automatisch zu einer vorher eingestellten Zeit. Allerdings muss der Brennraum dafür gefüllt sein. Auch das Nachfüllen müssen die Kesselbesitzer von Hand erledigen – bei Krankheit, Urlaub oder bei Arbeitsspitzen im Stall oder auf dem Feld ist das ein Problem.


Kombikessel bieten Komfort


Zusätzlichen Komfort versprechen sogenannte Kombi- oder Hybridkessel. Bei ihnen kann der Hausbesitzer einen Scheitholzkessel mit einer Pelletheizung kombinieren. Pellets sind zwar deutlich teurer als Scheitholz und müssen im Handel gekauft werden. Aktuell liegt der Preis bei Abnahme von 5 t bei ca. 250 € (inkl. MwSt.). Aber sie sind ein genormter, schüttfähiger Brennstoff, der automatisch in den Kessel gefördert wird. Damit wird das Heizen – bis auf die Ascheentsorgung – so komfortabel wie mit einer Öl- oder Gasheizung.


Kombikessel lassen sich je nach Bedarf einstellen: Im Normalfall heizt der Kessel mit Scheitholz. Wird kein Holz mehr nachgelegt, springt der Pelletkessel an.


Kombikessel sind in der Regel größer als die Einzelmodelle. Zudem muss ein Pelletlager vorhanden sein. Dessen Größe hängt davon ab, ob der Pelletbetrieb eher eine Überbrückung im Ausnahmefall sein oder den Scheitholzbetrieb regelmäßig ergänzen soll.


Wer jetzt von der aktuellen Austauschprämie für Ölheizungen nach dem Marktanreizprogramm profitieren will (siehe Zusatzinfo), kann üblicherweise den Aufstellraum der Heizöltanks als Pelletlager nutzen. Dafür wird in der Regel ein Schrägboden sowie eine Prallwand eingefügt. Die Pellets werden dann per Tankwagen von außen eingeblasen und im Heizbetrieb entweder per Absaugung oder per Schnecke zum Kessel befördert.


Unterschiedliche Bauform


Bei der Bauform der Kombikessel lassen sich üblicherweise mehrere Varianten unterscheiden, wie z.B.:


  • Pellets und Scheitholz verbrennen in der gleichen Brennkammer. Diese Variante ist zwar günstig, gilt aber als Kompromiss, weil die Rostkonstruktion und die Luftführung für Scheite und Pellets unterschiedlich sind und die Verbrennung daher bei einem der Brennstoffe nicht optimal ist.
  • Ein ursprünglich als Scheitholzkessel konstruiertes Modell ist mit einem seitlich angebrachten Pelletbrenner ausgestattet. Der Brenner lässt sich auch nachträglich anbringen, wenn ein entsprechender Flansch vorhanden ist. Bei dieser Variante gibt es zwei Brennkammern in einem Kessel, womit die Verbrennung auf den jeweiligen Brennstoff optimiert werden kann.
  • Zwei völlig getrennte Kessel für Scheitholz und Pellets in einer Einheit. Sie sind im Prinzip unabhängig von-einander, können aber einen gemeinsamen Wärmetauscher nutzen.


Getrennte Kessel


Die Vielfalt auf dem Markt ist inzwischen groß. Im Folgenden stellen wir mehrere Beispiele von aktuellen Kesseltypen vor.


Der Hersteller Ferro (www.ferro-energy.eu) bietet den Turbo Stückholzvergaser der Serie FT 18-100 (mit 22 bis 60 kW Wärmeleistung) und den Pelletkessel Serie FP 12-150 (mit 16 bis 65 kW) im Set an. Die Kessel sind mit einem drehzahlgeregelten Saugzuggebläse ausgestattet.


Künzel (www.kuenzel.de) bietet die Holzvergaser HV17 (17 kW), HV24 (25 kW) und HV30 (30 kW) in Kombination mit dem Pelletkessel PK20 (12 bis 20 kW) zu einem Vorteilspreis an. Es handelt sich um zwei voneinander getrennte, aber miteinander kommunizierende Systeme. Die Aufstellfläche beträgt ca. 2 x 1 m. Ein Kombi-Holzvergaser mit einschwenkbarem Pelletbrenner wird voraussichtlich ab Ende des Jahres zur Verfügung stehen.


Integrierte Kombinationen


Die Stückholz-Pellet-Kombikessel-Serie „Combifire“ von KWB (www.kwb.net) deckt einen Leistungsbereich von 18 bis 38 kW und ist je nach Modell für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie für landwirtschaftliche Betriebe geeignet. Der Pelletbrenner ist bei jedem Combifire nachrüstbar. Zur Ausstattung gehören ein rollbarer Aschebehälter des Pelletbrenners, die Zündautomatik und die automatische Reinigung des Wärmetauschers. Die Steuerung zeigt dem Heizungsbetreiber auf dem Display an, wie viel Brennholz er nachlegen sollte.


Der Kessel ist mit zwei eigenständigen Brennersystemen ausgerüstet, die beide einen gemeinsamen Wärmetauscher nutzen. Die Umschaltung zwischen den beiden Betriebsarten steuert die Zentralheizung automatisch.


Auf Wunsch bietet KWB gleich einen 300 l-Vorratsbehälter für die Pellets mit an, mit dem der Kunde bis zu zwei Wochen lang heizen kann. Der Stückholzkessel hat je nach Modell 150 oder 185 l Füllraumvolumen.


Kompakte Kombination


Mit zwei getrennten Brennkammern ist der SP Dual des österreichischen Herstellers Fröling (www.froeling.com) ausgestattet. In der Variante „compact“ liegt der Platzbedarf unter 1,2 m². Die Zündung des Scheitholzes kann durch die Restglut, manuell oder vollautomatisch über den Pelletbrenner erfolgen. Ist das Scheitholz abgebrannt und wird nicht innerhalb einer festgelegten Zeit (0 bis 24 Stunden) nachgelegt, heizt der Kessel bei Wärmebedarf automatisch mit Pellets weiter.


Den Kombikessel SP Dual gibt es von 15 bis 40 kW Leistung, den SP Dual compact mit 15 und 20 kW. Wer aktuell noch keinen Kombikessel will, kann den Scheitholzkessel S1 Turbo bzw. S4 Turbo mit Pelletflansch wählen. Bei diesem lässt sich die Pelleteinheit jederzeit nachrüsten. Mithilfe der App „froeling-connect“ lassen sich die Kessel von überall überwachen und steuern.


Ein weiterer Kombikessel ist der „Twin“ des Herstellers ETA (www.eta.co.at). Er besteht jeweils aus einem vollwertigen Holzvergaser und einem Pelletbrenner, die beide auf den jeweiligen Brennstoff angepasst sind. Im Scheitholzkessel soll das Holz in einer speziellen Glühzonenbrennkammer besonders effizient verbrennen. Beide Kessel arbeiten mit Lambdasonde für eine optimale Luftführung. Ist kein Stückholz in der Brennkammer, schaltet die Steuerung vollautomatisch auf Pelletbetrieb um. Der Pelletbrenner zündet automatisch mittels Keramikglühkörper und holt sich über einen Ansaugmechanismus auch automatisch seinen Brennstoff aus dem Lager.


„FK Hybrid“ heißt die Scheitholz/Pellet-Kombination des bayerischen Herstellers HDG (www.hdg-bavaria.com). Bei dem System ist auch eine spätere Nachrüstung der Pelleteinheit jederzeit möglich. Zudem hat der Betreiber die Wahl, die Pellets manuell einzufüllen oder automatisch mit einem Pellet-Saugsystem zu fördern. Ob der Brennstoff Scheitholz oder der Brennstoff Pellets verwendet werden soll, kann der Betreiber ebenfalls flexibel entscheiden. Den HDG FK Hybrid gibt es im Leistungsspektrum von 15 bis 50 kW. Der Kessel ist mit einer Anzündautomatik sowie einer automatischen Umschaltung zwischen Scheitholz und Pellets ausgestattet.


Kessel mit PowerBoost


Der DuoWin des Herstellers Windhager (www.windhager.com) basiert auf dem Scheitholzmodell LogWin Klassik, der mit einer Pelleteinheit kombiniert wird. In der „Pellet ready“-Version lässt sich der Pelletbrenner auch später nachrüsten. Der DuoWin arbeitet mit einer Holzbrennkammer und einem Edelstahl-Pelletbrenner sowie zwei unabhängigen Wärmetauschersystemen. Brennkammer und Pelletbrenner sind in die fünfjährige Garantie des Herstellers eingeschlossen. Den DuoWin gibt es in vier Varianten von 15 bis 30 kW Leistung. Eine Besonderheit: Für einen kurzfristig höheren Wärmebedarf kann der Kessel mit der PowerBoost-Funktion, bei dem die Scheitholz- und die Pelleteinheit gleichzeitig heizen, eine Leistung von bis zu 56 kW abdecken.


Die Pelletzuführung erfolgt beim DuoWin wahlweise manuell oder vollautomatisch. Die Regelung erkennt, wann sich der Holzvergaser im Ausbrand befindet und schaltet, sofern zu wenig Energie im Kessel oder Wärmespeicher vorhanden ist, automatisch oder mit gewünschter Zeitverzögerung auf den Betrieb mit Pellets um.


Kombi mit Wärmepumpe


Eine besondere Art der Hybridheizung bietet Guntamatic (www.guntamatic.com) an: den BMK-Hybrid und den Bio-Hybrid. Das System besteht aus einem Scheitholz- und einem Wärmepumpenmodul. Das Luft-Wärmepumpenmodul entzieht der Umgebung Wärme und führt diese dem Heizsystem zu. Ist es kälter, kann der Hausbesitzer mit Scheitholz dazuheizen oder – bei tieferen Temperaturen – die Wärme ausschließlich mit dem Holz erzeugen.


Das Scheitholzmodul ist für Scheitholzlängen von 30 cm (Bio-Hybrid) oder 50 cm (BMK-Hybrid) geeignet. Auf Wunsch stattet der Hersteller den Kessel mit vollautomatischer Zündung aus, die über die Steuerung geregelt wird. Der Kessel zündet dann das eingelegte Holz von selbst.


Da Scheitholzvergaser bei geringen Leistungen deutlich an Effizienz verlieren und höhere Emissionen verursachen, sei diese Kombination nicht nur wirtschaftlich, sondern auch umweltfreundlich, so der Hersteller. Im Winter heizt das System dann mehr mit dem Biomassekessel, im Sommer bei niedrigeren Vorlauftemperaturen eher mit der Wärmepumpe. Die Heizung lässt sich auch mit einem Heat Pump Battery Management ausstatten. Dieses nutzt den Überstrom einer Photovoltaikanlage, um daraus via Wärmepumpe Wärme zu erzeugen.


hinrich.neumann@topagrar.com

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