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Hackschnitzel statt Öl und Gas: Günstiger Komfort

Lesezeit: 3 Minuten

Steigende Energiepreise und eine sehr gute Förderung machen Hackschnitzelheizungen derzeit für Landwirte interessant. Wir geben Tipps zur Technik und stellen zwei „Umsteller“ vor.


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Seit August 2021 ist Heizöl von 66 ct/l auf über 90 ct/l gestiegen – noch vor der Heizsaison. Auch der Gaspreis ist ungewöhnlich hoch. Dazu haben nicht nur Turbulenzen auf den Energiemärkten geführt. „Auch der neu eingeführte CO2-Preis auf fossile Brennstoffe trägt zum Preisanstieg bei“, erklärt Fabian Nebel, Holzheizungsexperte beim Technologie- und Förderzentrum (TFZ) in Bayern. Dieser Aufschlag von 25 €/t CO2 verteuerte allein im Jahr 2021 Heizöl um 7 ct/l, im Jahr 2022 werden es über 8 ct/l sein.


Gleichzeitig sorgt massenhaft anfallendes Holz auf dem Markt für niedrige Brennholzpreise – zumindest im Hackschnitzelsektor. Denn neben Sturmholz haben in den vergangenen Jahren auch viele Nadelbäume unter Trockenheit und Borkenkäfern gelitten. Ein Blick auf die Preisentwicklung zeigt das (Übersicht): Während Heizöl und Erdgas nach der Grafik ca. 70 €/Megawattstunde (MWh) Wärme kosten (umgerechnet 7 ct/kWh), liegen Holzpellets bei knapp unter 50 und Hackschnitzel sogar bei nur 25 €/MWh.


Heizung teurer als bei Öl


Holzheizungen sind allerdings deutlich teurer als Öl- oder Gasthermen. Gerade automatisch befeuerte Systeme wie Hackschnitzelkessel benötigen einen Brennstoffbunker, robuste Austrags- und Transportsysteme in den Kesseln sowie Pufferspeicher für die Wärme. „Ein Pufferspeicher sorgt dafür, dass die Kessel immer bei Volllast und damit bei wenig Emissionen und Verschleiß verbrennen können“, begründet Nebel das. Empfehlenswert (und von Fördermittelgebern gefordert) sind dabei mindestens 30 l Speichervolumen je kW Nennleistung des Kessels.


Die Investition in eine Holzheizung wird derzeit stark erleichtert durch die Bundesförderung für Effiziente Gebäude (BEG). Danach erhalten in der Fördermitteldatenbank gelistete Holzheizungen einen Zuschuss von 35%, beim Austausch einer Ölheizung sind es sogar 45% bis zu einer Höchstgrenze von 60000 € pro Wohneinheit (siehe Kasten: „Förderung“).


Das TFZ, das eine Ausstellung zu über 70 verschiedenen Holzheiz-Kesseltypen eingerichtet hat, empfiehlt folgende Qualitätsmerkmale bzw. Ausstattung bei einer Hackschnitzelheizung:


  • modulare Regelung (leistungs- und abgasgeführte Verbrennungsregelung),
  • variable Last von 30 bis 100%,
  • vollautomatische Reinigung der Wärmetauscher mit Wirbulatoren,
  • automatische Zündvorrichtung,
  • vollautomatische Reinigung des Verbrennungsrostes,
  • automatischer Ascheaustrag.


Mögliche Zusatzkomponenten können z.B. die Brennwerttechnik sein, bei der zusätzliche Wärme aus dem Rauchgas gewonnen wird, oder ein integrierter Partikelabscheider, um die Feinstaubemissionen zu reduzieren.


Fehler beim Hacken vermeiden


Wichtig ist auch, dass der Brennstoff hochwertig erzeugt und gelagert wird:


  • Der Wassergehalt der Hackschnitzel sollte maximal 35% betragen.
  • Die Messer des Hackers müssen scharf genug sein, um scharfkantige Schnitzel zu erstellen. Stumpfe Messer dagegen zertrümmern das Holz und sorgen für Übergrößen, die sich in Schnecken oder in der Zellradschleuse vor dem Kessel verklemmen können.
  • Das Holz sollte sauber sein, damit wenig Erde oder Sand in den Bunker gelangt. Sand führt zum erhöhten Abrieb bei Schnecken und im Kessel.
  • Das Holz sollte wenig Grünanteil wie Blätter oder Nadeln enthalten.


Der Hackgutbedarf hängt von der Holzart ab: Bei Nadelholz liegt er eher bei 3 m³ je kW Nennlast, bei Buchenhackschnitzeln bei 1,6 m³/kW. Umgerechnet ersetzen ein Schüttraummeter (SRm) Buchenhackschnitzel etwa 110 l Heizöl, 1 SRm Fichte ca. 80 l Heizöl.


„Bei steigenden Energiepreisen und der günstigen Förderung ist es im Moment sehr attraktiv, auf eine Holzheizung umzusteigen“, resümiert Nebel.


hinrich.neumann@topagrar.com

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