Solaranlagen auf dem Dach können die Hallen finanzieren. Wir geben Ihnen einen Überblick über Anbieter und Systeme.
Landwirte verdienen mit einer Maschinenhalle in der Regel kein Geld. Neuerdings werben Firmen damit, dass eine Halle sich innerhalb von 12 bis 20 Jahren selbst bezahlt – und zwar über eine Solaranlage auf dem Dach.
Wer eine neue Halle bauen will, kann inzwischen auch aus einem breiten Angebot an so genannten Solar- oder Energiehallen wählen. Bei diesen Konstruk-tionen bieten die großen Dachflächen, die bei Neubauten üblicherweise nach Süden ausgerichtet sind, viel Platz für Photovoltaikanlagen. Für den eingespeisten Strom erhält der Landwirt eine Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
Je nach gewünschter Nutzung lässt sich die Halle mit nur einem einzigen Schrägdach (Pultdach) oder einem Satteldach ausstatten. Das Pultdach hat den Vorteil, dass es sich komplett nach Süden richten lässt und damit viel Platz für die Solaranlage bietet. Der Nachteil: Bei einer Dachneigung von 30 Grad muss die Halle auf der Nordseite sehr hoch sein, damit die Dachhöhe auf der Südseite noch zum Unterstellen von Maschinen ausreicht.
Das Satteldach hat dagegen den Nachteil, dass nur die nach Süden gerichtete Dachhälfte für die Solaranlage geeignet ist. Damit ist die Leistung der Solaranlage wegen der geringeren Größe deutlich kleiner als beim Pultdach.
Zwar lassen sich auf der Nordseite auch Module anbringen. Diese müssen aber auf Ständern montiert sein, damit sie auch nach Süden gerichtet sind. Zum Vergleich: Auf einer bestehenden Halle mit 72 Meter Länge lassen sich auf der Südseite Module mit 150 kW montieren. Die Leistung der aufgeständerten Anlage auf der Nordseite würde dagegen nur 70 kW betragen.
Aktuelle Marktübersicht
Auf den Markt für Solarhallen für Industrie und Landwirtschaft haben sich mittlerweile zahlreiche Anbieter eingestellt (siehe Übersicht). Dabei arbeiten in der Regel Modulanbieter und Hallenhersteller zusammen.
Ein Beispiel ist die ELF Energie GmbH. ELF bestückt bestehende und neue Hal-len mit Photovoltaiksystemen. Pultdachhallen mit den Größen 7 x 20 m und 14 x 30 m bietet Michalsky Concept mit mit Solaranlagen von 32 bis 73 kW an.
Die Rudolf Hörmann GmbH baut Hallen mit Pult- oder Satteldach. Die Pultdachhalle ist 36 Meter lang und 13 Meter breit mit 85 kW-Solaranlage, die Satteldachhalle misst 36 Meter mal 14 Meter und bietet Platz für knapp 39 kW.
Eine Indachlösung mit einem selbsttragenden Solardach hat die Galaxy Energy im Programm. Dabei ersetzen die regendicht verbundenen Solarmodule die herkömmliche Dachhaut und Dachsparren.
Drei Hallengrößen für Maschinen oder Tierställe in Kombination mit einer Solaranlage von 33 bis 99 kW hat Sun Energy im Programm.
Neben einfachen Energiehallen bietet die Eggert GmbH unter dem Namen „Solarus“ eine Solarhalle mit einem drehbaren Dachstuhl an. Die Nachführung zur Sonne soll einen Mehrertrag von 20 bis 30 % möglich machen.
Auch der Hersteller Team Hallenbau GmbH hat eine Rundhalle mit drehbarer Solaranlage entwickelt, die sich mehrmals am Tag ein kleines Stück weiterdreht.
Hinrich Neumann
