Bei der Modernisierung (Repowering) von Biogasanlagen setzen Sie verstärkt auf die Flüssigfütterung. Warum?
Stangenberg: Schneckensysteme für den Substrateintrag sind zwar in der Investition erst einmal günstiger. Aber die Nassfütterung ist flexibler, weil das mit Gülle oder Fermenterinhalt vermischte Substrat gepumpt werden kann. So könnte man den Substrateintrag auch abseits vom Behälter aufstellen und die Rohstoffe von dort in den Fermenter pumpen. Das spart Transportwege. Das Schneckensystem war ideal bei reiner Maissilage. Heute setzen Betreiber Gras, Rüben, Mist oder GPS ein. Sie lassen sich mit der Nassfütterung besser mischen und zudosieren. Außerdem sorgt das Anmaischen dafür, dass der Betreiber deutlich weniger Strom für die Rührwerke benötigt.
Lassen sich dafür auch bestehende Feststoffeinträge weiter nutzen?
Stangenberg: Früher wurden die Rohstoffe vom Feststoffeintrag auf eine Quer-, Hochförder- und Stopfschnecke übergeben. Heute flanschen wir z.B. unsere selbst entwickelte Mixbox an den Feststoffdosierer an, der damit also weitergenutzt werden kann. In der Box werden Fermenterinhalt und Feststoffe gemischt und Störstoffe abgetrennt. Von dort gelangt das Substrat in den Fermenter.
Bei der Schneckentechnik wurden die Rohstoffe oben in den Behälter gestopft. Wie funktioniert das bei der Nassfütterung?
Stangenberg: Wir bringen den Substratmix in der Regel im unteren Drittel des Behälters ein. Zur Umrüstung ist es ideal, wenn weitere Arbeiten am Behälter, wie zum Beispiel eine Revision, zusammengelegt werden. Das spart Zeit und Geld für den Betreiber.