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Neue App: Ersatzteile für Ü20-Anlagen

Lesezeit: 5 Minuten

Die Firma SecondSol hat sich auf die Ersatzteilversorgung von älteren Photovoltaikanlagen spezialisiert. Die neuwertigen Teile stammen aus Restbeständen von Projektierern oder Großhändlern.


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Viele Betreiber von älteren Photovoltaikanlagen beschäftigen sich vor allem mit Fragen, z.B., ob sie den Strom weiter einspeisen, an Stromvermarkter verkaufen oder selbst nutzen sollen. Der Weiterbetrieb gelingt jedoch nur, wenn die Anlage Strom produziert. Aber was ist, wenn ein Modul oder ein Wechselrichter ausfällt? Sehr häufig existiert der ursprünglich gewählte Hersteller nicht mehr. „Immer wieder brauchen Installateure Ersatzteile für ältere Solaranlagen. Vor allem nach Sturm- oder Hagelschäden sind passende Module nicht einfach zu finden“, erklärt Stefan Wippich, Geschäftsführer der SecondSol GmbH aus Meiningen in Thüringen.


140000 Ersatzteile


SecondSol hat sich darauf spezialisiert, Ersatzteile für ältere Solaranlagen zu liefern. In Meiningen besitzt die Firma inzwischen vier eigene Hallen mit ca. 2600 m² Lagerfläche. Hier gibt es aktuell über 140000 Ersatzteile, darunter Module von BP, Shell, Isofoton, Solon, Tenesol, Bosch, Schott und Solarworld – alles Modulhersteller mit einst großen Namen, die allerdings entweder nicht mehr existieren oder aus dem Solargeschäft ausgestiegen sind. Aber auch Wechselrichter, Kabel, Anschlussdosen, Speicher und Ersatzteile für Montagesysteme befinden sich in dem Fundus. Einige Komponenten stammen noch aus dem Jahr 2000 oder weiter zurück.


Anfangs hat SecondSol Module aus der Insolvenzmasse der Hersteller aufgekauft, die inzwischen vom Markt verschwunden sind. Aktuell übernimmt SecondSol aber auch Restbestände auslaufender Leistungsklassen von Großhändlern wie BayWa r.e. oder Herstellern wie Heckert Solar, um in zwei oder drei Jahren ein solches Modul als Ersatzteil für eine Anlage parat zu haben. Weitere Quellen sind übrig gebliebene Bestände von Projektierern, die für ihre Projekte nicht alle bestellten Komponenten benötigt haben. Dazu kommen noch funktionstüchtige Komponenten von Versicherungsschäden oder sogar komplette Altanlagen, die die Betreiber gegen eine neue ersetzt haben.


Reparatur möglich


„Gebrauchte Module oder Wechselrichter untersuchen wir in unserem Test- und Reparaturcenter“, sagt Wippich. Der Dienstleister bietet auch an, bei defekten Wechselrichtern zu checken, ob sich eine Reparatur lohnt. Ist der Schaden zu groß oder sind keine Ersatzteile vorhanden, kann der Kunde – falls vorhanden – auch ein generalüberholtes Gerät erhalten.


Die Gebrauchtteile bietet SecondSol auf dem gleichnamigen Solarmarktplatz www.secondsol.de online an. „Dort sind wir einer von rund 4000 Anbietern, wobei die meisten Neuware verkaufen“, sagt Wippich. Zusätzlich hat der Anbieter eine Ersatzteil-App entwickelt, über die Anlagenbetreiber fündig werden können.


Nicht jedes Modul geeignet


Beim Austausch von defekten Komponenten müssen Anlagenbetreiber jedoch einiges bedenken. Neben rechtlichen Vorgaben (siehe Kasten, S. 46) gibt es auch technische Einschränkungen. „Nicht immer passen Module aus den aktuellen Produktionsserien als Ersatzteil. Strom, Spannung, Kurzschlussstrom und Leerlaufspannung müssen zusammenpassen“, zählt der Solarexperte auf. Diese Werte sollten sich innerhalb eines Strings nicht um mehr als zehn Prozent unterscheiden. Dazu kommt noch, dass man nicht unbedingt Module mit unterschiedlichen Zelltechnologien in einem Anlagenabschnitt („String“) zusammenschalten sollte. Denn die technologische Entwicklung in den vergangenen Jahren war hier rasant.


Daneben setzen die Hersteller auch auf neue Lösungen bei der Kontaktierung. Längst sind zwölf Sammelschienen („Busbars“) oder neuartige Leiterbahnen („Zellgrids“) Standard. „Neue Module mit nur drei oder sechs Busbars sind selten. Auch die Geometrien haben sich mit den Zellgrößen verändert“, sagt Wippich.


Bei den Abmaßen hat SecondSol eine geringe Toleranz von 10 mm in der Übersicht der Produkte voreingestellt. „Sucht ein Nutzer in der Datenbank z.B. ein Chaori 185 Wp mit den Maßen 1580 x 808 mm, bekommt er eine Auswahl an passenden Produkten, z.B. ein Trina Solar 185 Wp oder Yingli mit 200 Wp. Die Maße liegen bei 1570/1590 x 798/818“, nennt er ein Beispiel. Zum Schluss muss der Suchende sich nur noch die Bilder wegen der Farbe und Rahmenhöhe anschauen.


Auch die Versicherungen schauen genau hin, was sie im Schadensfall ersetzen. Grundsätzlich hat die Versicherung je nach Police die Möglichkeit, nur den Restwert des defekten Moduls zu zahlen, wenn es das ursprünglich verbaute Produkt oder den Hersteller nicht mehr gibt. „Wenn allerdings ein Originalmodul als Neuware verfügbar ist, erstattet die Versicherung in der Regel den gesamten Neuwert“, weiß Wippich aus Erfahrung.


überholte Wechselrichter


Bei Wechselrichtern spielt dagegen eine Rolle, mit welchen Extras die Anlage ausgestattet ist. Hat der Kunde z.B. ein besonderes Überwachungsdisplay oder einen speziellen Temperaturfühler angeschlossen, kann es sein, dass neuere Geräte diese älteren Extras nicht mehr unterstützen. „Je spezieller der Kunde ausgestattet ist, desto wichtiger ist es für ihn, einen Wechselrichter vom gleichen Typ zu erhalten“, weiß Wippich. Sollte es einmal kein passendes Austauschgerät geben, bietet SecondSol zusammen mit einer Partnerfirma an, den Wechselrichter zu reparieren. Das kostet je nach Aufwand 400 bis 600 €. Und ist auch das nicht möglich, kauft der Dienstleister das Gerät an, um die noch funktionsfähigen Teile daraus als Ersatzteil verwenden zu können.


Preise für Ersatzteile


Die Preise für Ersatzteile sind nicht vergleichbar mit den Kosten für ein aktuelles Standardmodul vom Großhandel. Sie richten sich in der Regel nach dem Zustand, dem Alter und den ursprünglichen Beschaffungskosten.


So sind ältere Module nicht selten teurer. Die Gründe: Zum einen hat SecondSol die Module in einer Zeit eingekauft, als die Preise noch höher waren. „Das ist bei der schnellen Preisreduktion im Solarmarkt nicht unerheblich“, sagt Wippich. Zum anderen kommen die Kosten für die Lagerung, für die Anlieferung, das mehrfache Handling am Standort und für die Auslieferung zum Kunden dazu.


hinrich.neumann@topagrar.com

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