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Aus dem Heft

Biogas: Raus aus der Krise!

Viele Biogasanlagen aus der Boomzeit vergangener Jahre haben finanzielle Probleme. Es gibt aber Auswege. In folgendem Leserservice haben wir einige Tipps für Sie zusammengestellt. Sie stammen auch aus dem Seminar „Umgang mit (finanziellen) Krisensituationen auf Biogasanlagen“ der Ländlichen Erwachsenenbildung.

Lesezeit: 2 Minuten



 

 

Typische Ursachen für Krisen und mögliche Lösungen:


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1. Technisch

  • Systemmängel: Behältervolumen und BHKW-Größe passen nicht zusammen, Gärrestlager ist zu klein oder Substratmix ist für die Technik ungeeignet,
  • zu geringe Standzeiten von Komponenten bzw. zu hoher Verschleiß,
  • mangelnde Leistung durch falsch dimensionierte Komponenten,
  • zu geringer Wirkungsgrad der Gesamtanlage.




2. Wirtschaftlich

  • Zu hohe Abschreibungen bei hohen Investitionssummen,
  • Unterfinanzierung von Anfang an, daher Liquiditätslücken,
  • hohe Kosten und schlechter Einkauf von Substraten oder Ersatzteilen.




3. Betrieblich

  • Zeitliche Überforderung des Managements oder Betriebsführung mit organisatorischen Lücken,
  • mangelhafte Datenerhebung, z.B. keine Kenntnis über aktuelle Gasproduktion, erzeugte Strommenge pro Tonne Substrat, Silierverluste oder Eigenstromverbrauch,
  • falsche Rohstoffversorgung (Qualität, Art)
  • fehlendes Kostenbewusstsein, mangelhafte Transparenz der Kosten (z.B. Kosten pro kWh oder Kosten für Bezugsstrom),
  • Konflikte bei den Gesellschaftern.




Mögliche Wege aus der Krise:  

  • Mit Bank abgestimmtes Sanierungskonzept erstellen mit Blick aufs Ganze: Bau-, Verfahrens- und Sicherheitstechnik, Biologie, Betreiberqualifikation, Rohstoffversorgung und Effizienz der Anlage,
  • relevante Daten erheben und schnell so aufbereiten, dass die Versicherungen, Banken und Behörden zufrieden gestellt werden können und helfen,  
  • Stundungen vereinbaren, Verbindlichkeiten in Eigenkapital umwandeln (z.B. Lieferanten zu Gesellschaftern machen),
  • Energieausbeute aus Input erhöhen, z.B. Silierverluste reduzieren, Gaslecks schließen, Eigenstromverbrauch senken, Stillstandzeiten mit Fackelbetrieb vermeiden und Restgaspotenzial ausnutzen,
  • Vermarktung verbessern, wie z.B. Wärmeverkauf, Boni-Optimierung nach EEG, richtige Mengenmessung, Stromdirektvermarktung,
  • Einkaufsoptimierung wie z.B. günstiger Einkauf von  Substrat und Ersatzteilen, Stromsteuerbefreiung oder Kontrolle der Erntekosten,
  • Finanzierung prüfen: Hilfe von Dritten holen, Umfinanzierung oder alternative Finanzierung anstrengen, Finanzierungspaket mit allen Beteiligten schnüren.

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