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Strom vom Hof nebenan

In dem Text haben wir mehrere Beispiele genannt, zu denen wir Ihnen hier weitere Informationen liefern: - Die Budissa AG Niederkaina aus Bautzen (Sachsen) produziert am Standort Niederkaina mit einer Photovoltaikanlage mit 136 kW auf einem Gebäudedach Strom für den kompletten Stützpunkt.

Lesezeit: 4 Minuten

In dem Text haben wir mehrere Beispiele genannt, zu denen wir Ihnen hier weitere Informationen liefern:

 

  • Die Budissa AG Niederkaina aus Bautzen (Sachsen) produziert  am Standort Niederkaina mit einer Photovoltaikanlage mit 136 kW auf einem Gebäudedach Strom für den kompletten Stützpunkt. Rund 70 % des erzeugten Stroms (87.000 kWh) wird selbst verbraucht. „Den Strom nutzen wir nicht nur für unsere Verwaltungsgebäude, sondern versorgen damit auch angeschlossene Gewerbebetriebe sowie eine Großküche, die auch auf unserem Stützpunkt angesiedelt ist“, berichtet Chris Fabig, Assistent des Vorstandes. Diese Art der regionalen Stromversorgung ist nur möglich, weil es auf dem Gelände einen Hauptstromzähler gibt, über den die Budissa mit dem örtlichen Netzbetreiber abrechnet. Die Umlage der Stromkosten innerhalb des Stützpunktes erfolgt dann intern, Steuern und Abgaben müssen dafür nicht noch einmal gezahlt werden.



    Ein ähnliches Modell wäre in Gewerbebetrieben denkbar, bei denen beispielsweise am Grundstücksrand ein Mittelspannungstrafo steht. Oder in Miethäusern, die nur mit einem Hauptzähler sowie Unterzählern für die einzelnen Wohneinheiten ausgestattet sind. (Weitere Informationen: www.sunfarming.de)

 
  • Eine andere Form der Direktvermarktung hat die Energiegenossenschaft Zollernalb eG aus in Baden-Württemberg gefunden (www.be-zak.de). Die Genossenschaft baut mit dem Kapital der Genossen Photovoltaikanlagen auf größeren Dächern oder Solarparks auf ehemaligen Deponien oder anderen Flächen. Die Genossen zahlen pro Anteil ein Nachrangdarlehen von 1800 €. Von diesem Geld finanziert die Gesellschaft die jeweilige Photovoltaikanlage. Diese Anlage vermietet die Genossenschaft zu einem ausgehandelten Preis je Kilowattstunde an eine Firma. Bei dem neuesten Projekt mit einer Freiflächenanlage auf einer Deponie beispielsweise zahlt der Unternehmer 12 ct/kWh an die Genossenschaft. Da er Betreiber der Anlage ist, nutzt er den erzeugten Strom vor allem selbst und kassiert für die Übermengen, die er ins Netz einspeist, auch die EEG-Vergütung. Normalerweise müsste er für den selbst genutzten Strom die anteilige EEG-Umlage von 2,4 ct/kWh zahlen. Diese übernimmt aber die Genossenschaft. Von den 12 ct/kWh, den die Genossen als Mietpreis erhalten, bleiben also abzüglich der EEG-Umlage 9,6 ct/kWh übrig. „Nach dem aktuellen EEG würden wir rund 8,5 ct/kWh als Einspeisevergütung erhalten, also machen wir mit dem Modell  einen Überschuss von ca. 1 ct/kWh“, berichtet Landwirt und Genossenschaftsvorstand Albert Eberhardt. Mit diesem Mietmodell bekommt der Unternehmer günstigeren Ökostrom, als wenn die Genossenschaft den Strom erzeugen und ihm verkaufen würde. „Wir prüfen auch, inwieweit wir Bürgern vor Ort Strom für die Wärmeerzeugung über Heizstäbe oder Wärmepumpen verkaufen können“, nennt Eberhardt eine weitere Idee.
 
  • Die Energiegenossenschaft Zollernalb eG ist zudem Mitglied bei der bundesweiten - „Bürgerwerke eG“ (www.buergerwerke.de), zu der mittlerweile 43 Energiegenossenschaften aus ganz Deutschland mit zusammen 280 Wind- und Solaranlagen gehören. Die Bürgerwerke vereinen damit ca. 10.000 Energiebürger und bieten einen eigenen Bürgerstrom-Tarif an. Als Quellen dafür nutzen die Bürgerwerke 90 % Wasserkraftstrom aus Deutschland und zehn Prozent Strom aus den eigenen Bürgerwind- und Bürgersolarparks. „Unser Ziel ist es, dass sich alle Bürger künftig mit gemeinschaftlich erzeugtem Ökostrom selbst versorgen. Dadurch können die Energiegenossenschaften zukünftig neue Anlagen unabhängiger von den politischen Rahmenbedingungen bauen“, erklärt Christopher Holzem von der Geschäftsstelle der Bürgerwerke eG in Heidelberg, die sich für die beteiligten Energiegenossenschaften um administrative und energiewirtschaftliche Aufgaben kümmert.
 
  • Die regionale Stromvermarktung ist am wirtschaftlichsten mit älteren Windkraftanlagen. Die Westfalenwind Strom GmbH (www.westfalenwind-strom.de) aus Lichtenau bei Paderborn z.B. hat in einem Windpark in Asseln sechs Windräder gepachtet und kassiert dafür die EEG-Vergütung. Die Anlagen aus dem Jahre 1997 sollten eigentlich durch größere ersetzt (repowert) werden. „Wir haben aber mit der Kommune vereinbart, dass sie am Netz bleiben können“, berichtet Westfalenwind Strom-Geschäftsführer Winfried Gödde. Den Strom vermarktet Westfalenwind Strom an die Bürger vor Ort für brutto 19,8 ct/kWh. Nach Unternehmensangaben ist das der bundesweit günstigste Haushalts- und Gewerbestromtarif. Davon profitieren in Lichtenau etwa 800 Haushalte und Gewerbebetriebe. Hauptmotivation des Stromlieferanten für dieses Modell ist die Steigerung der Akzeptanz von Windkraft. Die ist in Lichtenau trotz des großen Zubaus vor Ort sehr hoch. 
 

 

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