Wie jedes Jahr im Oktober lösen Schätzungen zur Höhe der EEG-Umlage für das kommende Jahr Diskussionen um die Kosten der Energiewende aus. Die Umlage könnte den Strompreis jedes Verbrauchers um bis zu 6,9 ct/kWh steigern. Mit der Umlage finanzieren Stromkunden das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
Nach Ansicht des Instituts für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) ist die Umlage kein geeignetes Mittel, um die Kosten der Energiewende zu beschreiben. Denn obwohl die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien teilweise konkurrenzfähig zur konventionellen Stromerzeugung geworden sei, würde die Umlage weiter steigen. Das läge am falschen Berechnungsmechanismus. Sinkende Börsenstrompreise, günstige CO2- und Kohlepreise sowie die Privilegierung vieler Industrieunternehmen würden zur Steigerung führen. Das IÖW hat daher im Auftrag des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft Vorschläge zur Senkung der Umlage erarbeitet. Dazu gehört u.a., dass die Bereiche Wärme und Verkehr über Abgaben die EEG-Umlage mitfinanzieren.
Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) dagegen fordert, dass die Bundesregierung die Industrie aus dem Bundeshaushalt und nicht über die EEG-Umlage subventioniert. Das würde Verbraucher um umgerechnet 1,4 ct/kWh Strom entlasten. Auch fordert der BEE eine CO2-Abgabe auf fossilen Strom. Stattdessen sollte die Stromsteuer auf Ökostrom abgeschafft werden, um ein Gleichgewicht zwischen beiden Stromarten herzustellen.
