Vor dem Einstieg in die bedarfsgerechte Stromerzeugung sollten Anlagenbetreiber genau prüfen, welche Dienstleistung mit dem Blockheizkraftwerk (BHKW) möglich ist. Das forderte Michael Wentzke, Geschäftsführer des Netzwerks „Interessengemeinschaft Biogasmotoren“, auf einem Seminar zur Flexibilisierung in Münster. Wie er von aktuellen Fällen weiß, können schnelle Laständerungen innerhalb weniger Tage mit einem Totalschaden enden. Er rät davon ab, Regelenergie anzubieten. Bei dieser Dienstleistung müssen die Motoren innerhalb von fünf Minuten (bei der Sekundärregelleistung) hoch- oder herunter- fahren. Besser geeignet wäre ein Fahrplanbetrieb, bei dem das BHKW wenigstens mehrere Stunden am Tag mit gleicher Last läuft.
Generell muss das BHKW so ausgerüstet sein, dass es statt im Dauerbetrieb auch mit mehreren Starts am Tag zurecht kommt. Das ist laut Wentzke möglich, u. a. mit einer Vorwärmung des Kühlwassers und des Schmieröls oder einer ausreichend hohen Anlasserdrehzahl. Außerdem sollte die Motorsteuerung das Luftgemisch dynamisch regeln können. Denn damit käme das Biogas nicht mehr mit schwankendem Methangehalt im Brennraum an.
Für den Einstieg empfiehlt er Betreibern, mit dem BHKW-Hersteller oder einem, technischen Fachplaner alle wichtigen Punkte – angefangen von der Dimensionierung der Leitungen über die Anpassung von Vorwärmung und Entschwefelung des Biogases bis zur Einbindung eines Wärmepufferspeichers – genau abzuklären.