Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Maisaussaat Erster Schnitt 2024 Rapspreis

Aus dem Heft

„Nutzen Sie die Flexprämie zur Vorbereitung!“

Lesezeit: 3 Minuten

Bodo Drescher vom Arbeitskreis Direktvermarktung im Fachverband Biogas erläutert die Vorteile des neuen Ausschreibungsverfahrens.


Das Wichtigste zum Thema Energie freitags, alle 4 Wochen per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Welche Chancen haben Anlagenbetreiber beim neuen Ausschreibungssystem?


Drescher: Dieses neue EEG-Ins-trument besitzt einiges an Potenzial. Wir empfehlen eine vorausschauende Planung, gerade im Hinblick auf eine mögliche Flexibilisierung – auch wenn das Auslaufen der EEG-Vergütung für viele Betreiber noch in weiter Ferne liegt. Aber nach aktuellen Umfragen wollen gut zwei Drittel der Betreiber in die Ausschreibung gehen – und aus wirtschaftlicher Sicht vielleicht auch müssen. Die Biogasbranche ist die bisher einzige erneuerbare Energie, für die eine Anschlussförderung nach der ersten Vergütungsperiode vorgesehen ist. Gleichzeitig nimmt sie mit der Fähigkeit zur bedarfsgerechten Strom- einspeisung im neuen Energiemarkt eine Sonderstellung ein. Diese Chance sollte die Branche erkennen.Denn eine gesetzliche Förderung ist ein Auslaufmodell. Der Systemwechsel hin zum Markt wird unweigerlich fortgeführt.


Für welche Anlagenbetreiber ist eine Teilnahme an Ausschreibungen interessant?


Drescher: Eine Teilnahme ist etwa drei Jahre vor Ablauf der zwanzigjährigen Vergütungszeit sinnvoll. Wer bei der ersten Runde keinen Zuschlag erhält, hat so noch eine zweite Chance. Das hängt mit der gesetzlichen Vorgabe zusammen, dass zwischen ersteigerter Vergütung und Beginn der neuen Direktvermarktung mindestens zwölf Monate liegen müssen. Ob die Teilnahme sinnvoll ist, hängt aber auch vom Rohstoffkonzept ab.


Inwiefern?


Drescher: Wer beispielsweise aus-schließlich Mais und Rüben einsetzt und kein Wärmekonzept hat, kann unseren heutigen Berechnungen nach nicht für rund 16 ct/kWh Strom produzieren. Außerdem will der Gesetzgeber den Maisanteil absenken. Ohne Alternative wird eine derartige Anlage kaum eine Chance im Ausschreibungssystem haben, zumal die Zahl der Teilnehmer zunehmen wird und damit die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass die Vergütung sinken könnte. Wer dagegen heute schon ein gutes Wärmekonzept hat oder min- destens 30% Gülle einsetzt, steht besser da. Mit geschickter Planung kann sich der Betreiber auf die Ausschreibung vorbereiten.


Wie sieht das konkret aus?


Drescher: Er sollte die Flexibilitätsprämie nutzen, um die nötigen Investitionen zu finanzieren. Denn eine doppelte Überbauung ist ja ohnehin die Mindestvoraussetzung. Wer jetzt richtig investiert, hat zu Beginn der zweiten Vergütungsperiode, also beim Start in die Ausschreibung, ein BHKW, das finanziert, aber noch zehn Jahre betriebsbereit ist. Dazu gehört, dass er sich über die nötigen Investitionen bei der Siloanlage, der Gärstrecke und dem BHKW Gedanken macht. Welche Unterhaltskosten kommen auf ihn zu? Wie wirken sich die Futterkosten und damit die Produktionskosten für eine kWh aus, wenn der Getreidepreis steigt?


Wo liegt das Potenzial in den Mehrerlösen, wenn die verlässliche EEG-Förderung schrittweise reduziert wird?


Drescher: Die Ausschreibung bedeutet eine verlässliche Förderung für weitere zehn Jahre. Ein Vorteil ist sogar, dass der Betreiber mit seinem Gebot selbst in der Hand hat, wie hoch seine Förderung ist. In der ersten Ausschreibungsrunde waren immerhin 16,9 ct/kWh möglich. Mehrerlöse jedoch lassen sich im schwierigen Marktumfeld nur bedingt prognostizieren. Aber eins kann ich mit Sicherheit sagen: Der entscheidende Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg wird die Fähigkeit sein, Strom bedarfsgerecht zu erzeugen – diese Stärke sollten Anlagenbetreiber heute aufbauen und morgen nutzen.


Die Fragen stellte Hinrich Neumann.

Die Redaktion empfiehlt

top + Top informiert in die Maisaussaat starten

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.