Die Königs und Nellen Pflanzenenergie will Biomethan an einer eigenen Tankstelle verkaufen.
Auch die Betreiber der Biogasanlage „Königs und Nellen Pflanzenenergie GmbH & Co. KG“ aus Neuss am Niederrhein suchen Alternativen für den teuren Mais. Die Anlage der beiden Landwirte Herbert Königs und Christian Nellen ist im Jahr 2007 mit 500 kW elektrisch ans Netz gegangen. Im Jahr 2012 haben sich die Landwirte entschieden, einen Teil des Gases zu Biomethan aufzubereiten und einzuspeisen. Der entsprechende Einspeisevertrag läuft aber demnächst aus. „Seit dem Jahr 2018 beschäftigen wir uns daher mit der Weiterentwicklung der Anlage in Richtung Biokraftstoffproduktion“, berichtet Junior Daniel Königs, der seine Abschlussarbeit beim Bachelorstudium zur Integration einer CNG-Tankstelle in die Biogasanlage geschrieben hat.
Viele Pferde im Umkreis
Bei der Suche nach einem alternativen Rohstoff kamen die Landwirte schnell auf Pferdemist: Neuss ist einer der pferdestärksten Landkreise in Deutschland. Allein im Umkreis von 2 km stehen geschätzt rund 400 Pferde, im Umkreis von 5 km – dem Radius, in dem sie auch Mais beziehen – sind es rund 1000 Tiere.
Pro Pferd fallen je nach Einstreu täglich zwischen 30 und 50 kg Mist an. Daraus lassen sich rund 23 kWh (Heizwert) Biomethan erzeugen. „Damit kann ein modernes Auto rund 40 km weit fahren“, rechnet der Landwirt vor. Für das Substrat spricht nicht nur die Menge, sondern auch der Druck der Reitbetriebe, den Mist loszuwerden.
Eine Herausforderung dagegen ist die Logistik. „Wir haben uns für die Sammlung via Container entschieden, die wir auf die Betriebe stellen und mit eigenen Lkw wieder abholen“, erklärt Königs.
Da das Material einen hohen Strohanteil hat, soll es an der Biogasanlage vor dem Einfüllen mit einem Vertikalschredder zerkleinert und dann per Flüssigfütterung in den Fermenter dosiert werden.
Das Gas wollen die Landwirte selbst vermarkten. Dazu haben sie eine Umfrage unter Gewerbebetrieben in der Umgebung gemacht. „Interessant sind regional aktive Firmen wie Pflege- und Lieferdienste, Entsorgungsunternehmen oder Speditionen“, erklärt er. Die Biogasanlage liegt an einer Hauptverbindungsstraße in einer Region, in der es keine Gastankstelle gibt.
Mittlerweile sind die Landwirte aus der Planungsphase heraus. „Im Moment bauen wir die Anlage um und wollen dann Container und Hakenlift anschaffen“, stellt der junge Landwirt in Aussicht. Parallel dazu läuft die Genehmigung für die Biogastankstelle.
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Die Königs und Nellen Pflanzenenergie will Biomethan an einer eigenen Tankstelle verkaufen.
Auch die Betreiber der Biogasanlage „Königs und Nellen Pflanzenenergie GmbH & Co. KG“ aus Neuss am Niederrhein suchen Alternativen für den teuren Mais. Die Anlage der beiden Landwirte Herbert Königs und Christian Nellen ist im Jahr 2007 mit 500 kW elektrisch ans Netz gegangen. Im Jahr 2012 haben sich die Landwirte entschieden, einen Teil des Gases zu Biomethan aufzubereiten und einzuspeisen. Der entsprechende Einspeisevertrag läuft aber demnächst aus. „Seit dem Jahr 2018 beschäftigen wir uns daher mit der Weiterentwicklung der Anlage in Richtung Biokraftstoffproduktion“, berichtet Junior Daniel Königs, der seine Abschlussarbeit beim Bachelorstudium zur Integration einer CNG-Tankstelle in die Biogasanlage geschrieben hat.
Viele Pferde im Umkreis
Bei der Suche nach einem alternativen Rohstoff kamen die Landwirte schnell auf Pferdemist: Neuss ist einer der pferdestärksten Landkreise in Deutschland. Allein im Umkreis von 2 km stehen geschätzt rund 400 Pferde, im Umkreis von 5 km – dem Radius, in dem sie auch Mais beziehen – sind es rund 1000 Tiere.
Pro Pferd fallen je nach Einstreu täglich zwischen 30 und 50 kg Mist an. Daraus lassen sich rund 23 kWh (Heizwert) Biomethan erzeugen. „Damit kann ein modernes Auto rund 40 km weit fahren“, rechnet der Landwirt vor. Für das Substrat spricht nicht nur die Menge, sondern auch der Druck der Reitbetriebe, den Mist loszuwerden.
Eine Herausforderung dagegen ist die Logistik. „Wir haben uns für die Sammlung via Container entschieden, die wir auf die Betriebe stellen und mit eigenen Lkw wieder abholen“, erklärt Königs.
Da das Material einen hohen Strohanteil hat, soll es an der Biogasanlage vor dem Einfüllen mit einem Vertikalschredder zerkleinert und dann per Flüssigfütterung in den Fermenter dosiert werden.
Das Gas wollen die Landwirte selbst vermarkten. Dazu haben sie eine Umfrage unter Gewerbebetrieben in der Umgebung gemacht. „Interessant sind regional aktive Firmen wie Pflege- und Lieferdienste, Entsorgungsunternehmen oder Speditionen“, erklärt er. Die Biogasanlage liegt an einer Hauptverbindungsstraße in einer Region, in der es keine Gastankstelle gibt.
Mittlerweile sind die Landwirte aus der Planungsphase heraus. „Im Moment bauen wir die Anlage um und wollen dann Container und Hakenlift anschaffen“, stellt der junge Landwirt in Aussicht. Parallel dazu läuft die Genehmigung für die Biogastankstelle.