Bürger-Windparks
Bauern, Bürger und Gemeinden können gemeinsam an Windparks verdienen. Wir stellen zwei erfolgreiche Beispiele vor.
Windenergieanlagen haben häufig kein gutes Image. „Verspargelung“ der Landschaft, Schattenwurf oder Geräuschbelästigung sind nur einige der Argumente, mit denen Bürgerinitiativen gegen neue Anlagen vorgehen.
In vielen Fällen werden Windparks von auswärtigen Fondsgesellschaften betrieben. Eine Beteiligung der Bürger und Landwirte vor Ort ist oft nicht vorgesehen. Typischer Weise erhalten dabei nur wenige Landwirte eine Pacht. Ein großer Teil der Wertschöpfung fließt bei diesen Konstrukten aus der Region ab. Auch die Bürger gehen dabei leer aus. Selbst die Gemeinde, in der der Windpark steht, bekommt nur einen Teil der Gewerbesteuer, der Rest geht an die Gemeinde, in der die Betreibergesellschaft ihren Sitz hat.
Kommunen wollen Windparks
Dabei geht es auch anders. Wenn möglichst viele Bürger und Landwirte an dem Windpark beteiligt sind, profitiert die ganze Region. Die Akzeptanz der Windräder wird deutlich erhöht. Da die Gemeinden mit der Gewerbesteuer erhebliche Einnahmen erzielen, treiben sie Bürgerwindparks stark voran.
Wie diese Modelle in der Praxis aussehen und welche Vorteile die Landwirte davon haben, zeigen wir anhand zweier Beispiele aus dem Emsland (Niedersachsen) und Nordfriesland (Schleswig-Holstein). Außerdem macht eine Beispielrechnung deutlich, wie viel höher der Profit für Landwirte bei einer Beteiligung gegenüber der reinen Verpachtung ist.
Hinrich Neuman