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Rekordjahr für die Windenergie

Lesezeit: 4 Minuten

Noch nie gab es in einem Jahr mehr neue Windenergieanlagen als in 2017. Der Norden dominiert noch, aber der Süden holt stark auf.


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Im Jahr 2017 war der Zubau von Windenergieanlagen an Land mit 5333 Megawatt (MW) bzw. 1792 Anlagen so hoch wie noch nie in einem Jahr. Zum Jahreswechsel waren in Deutschland an Land 28675 Windräder am Netz. Das zeigen die von der Deutschen WindGuard erhobenen Zahlen im Auftrag des Bundesverbandes Wind Energie (BWE) und VDMA Power Systems. Gleichzeitig stieg die Stromerzeugung aus Windenergie auch wegen der guten Windverhältnisse um 31% gegenüber dem Vorjahr.


Niedersachsen vorn:

Beim Zubau bleibt Niedersachsen an der Spitze. Mit 1400 MW liegt das Land deutlich vor dem jetzt zweitplatzierten Nordrhein-Westfalen (869 MW) und Schleswig-Holstein (551 MW). Alle drei Bundesländer bauten mehr als 50% der neuen Windräder 2017 dazu. Interessant ist, dass nach Brandenburg (Platz 4) gleich vier süddeutsche Länder kommen: Baden-Württemberg, Hessen, Bayern und Rheinland-Pfalz.


Auch in der Gesamtbilanz dominiert Niedersachsen unangefochten mit 10582 MW und 6197 Anlagen vor Schleswig-Holstein (6863 MW/3685 Anlagen). 41% der bundesweiten Windenergieleistung findet sich in Norddeutschland, 43% in der Mitte und 15% im Süden.


Repowering nimmt zu:

387 Altanlagen mit einer Leistung von 467 MW wurden 2017 abgebaut. 315 (18%) der neuen Anlagen, die 2017 errichtet wurden, haben alte Anlagen im Rahmen des Repowerings ersetzt. Laut Deutsche Windguard war es der zweithöchste Repoweringanteil nach dem Spitzenjahr 2014. In dem Jahr war der Bonus dafür abgeschafft worden, sodass viele Betreiber noch schnell von der Regelung profitieren wollten.


Die größten der neuen Mühlen hat Baden-Württemberg: Sie haben im Schnitt 3134 kW Leistung, 123 m Rotordurchmesser und 145 m Nabenhöhe.


Erste Ausschreibungen:

Wie die Deutsche Windguard analysiert hat, können im Jahr 2018 noch Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 3,3 GW ans Netz gehen, ohne am Ausschreibungssystem teilnehmen zu müssen. Grund ist die Übergangsregelung im EEG 2017: Anlagen, die bis zum 31.12.2016 eine BImSchG-Genehmigung hatten und bis Ende 2018 ans Netz gehen, erhalten noch die gesetzlich garantierte Festvergütung.


Die anderen Neuanlagen mussten ab Anfang 2017 am neuen Ausschreibungssystem teilnehmen. Bei den bisherigen drei Ausschreibungsrunden hatte Brandenburg eindeutig die Nase vorn. „211 der 700 Anlagen erhielten hier den Zuschlag“, hat Jürgen Quentin von der Fachagentur Windenergie ermittelt. Das entspricht rund 30% aller Anlagen, die im Jahr 2017 einen Zuschlag erhalten haben. Niedersachsen lag mit 150 Anlagen an zweiter Stelle.


„Bis zur Einführung des Ausschreibungssystems wurden 78% der Neuanlagen im Norden installiert, 22% im Süden. Nach den ersten drei Ausschreibungsrunden gingen 97% der Zuschläge in den Norden“, zeigt er die Entwicklung auf. Dabei hatten sich süddeutsche Projektierer rege an der Ausschreibung beteiligt. Wenn die Bundesregierung die Anlagen besser über ganz Deutschland verteilen will, müsse sie das Ausschreibungsdesign dringend ändern, so Quentin.


Die Branche drückt ein weiterer Schuh: Bei den Ausschreibungen im Jahr 2017 haben fast nur Windparks einen Zuschlag erhalten, die mit Kniffen die Kritieren für Bürgerenergiegesellschaften erfüllten. Für diese gibt es im EEG 2017 Ausnahmeregelungen. Die Betreiber haben u.a. 54 Monate Zeit für den Bau der Anlagen, während herkömmliche Projekte nach 30 Mona-ten fertig sein müssen. Außerdem benötigen sie keine BImSchG-Genehmigung, um an der Ausschreibung teilzunehmen.


Kaum Zubau:

Jetzt befürchtet die Branche, dass es in den Jahren 2019 und 2020 kaum Zubau geben wird. Denn die Projektierer werden mit dem Anlagenneubau warten, bis effizientere Anlagen auf dem Markt sind. Matthias Zelinger, Geschäftsführer von VDMA Power Systems fordert daher: „Der Gesetzgeber muss das EEG dringend reparieren. Die Genehmigung nach Bundes-Immissionsschutzgesetz muss für alle Gebote gefordert werden.“ Die Verbände wollen, dass zusätzliche Mengen ausgeschrieben und nicht realisierte Zuschlagsmengen in die nächsten Ausschreibungsrunden übertragen werden.


Auch die Bundesländer fordern, in der 3. und 4. Ausschreibung 2018 zusätzliche Volumen auszuschreiben. Zudem haben CDU/CSU und SPD in den Sondierungsgesprächen ein Sondervolumen für Wind an Land angekündigt. Ob das so kommt, wird sich im Laufe des Frühjahres 2018 zeigen. Fest steht nur: Auch 2018 wird ein interessantes Windjahr werden. Hinrich Neumann

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