Eine Solaranlage senkt den Stromverbrauch der Biogasanlage.
Die Biogasanlage Hallerndorf am Rande der Stadt Forchheim in Nordbayern ist Ende des Jahres 2011 als Gemeinschaftsanlage von vier Landwirten sowie dem Ökostromanbieter Naturstrom AG in Betrieb gegangen. Im Schnitt liefert sie mit zwei Blockheizkraftwerken (BHKW) eine Leistung von 325 kW. Die Betreiber speisen den erzeugten Strom komplett ein und kaufen rund 250000 kWh, die für die Produktion benötigt werden, zu.
Seit August 2013 sind auf zwei Maschinenhallen insgesamt 286 Photovoltaikmodule installiert, die zusammen eine Leistung von rund 68 kW haben. „Ursprünglich wollten wir damit ein Drittel des Bezugsstroms ersetzen“, erklärt Marie Scholler, für Bioenergie zuständige Projektleiterin bei der Naturstrom AG.
Fazit nach drei Jahren:
Die Solaranlage produziert im Jahr auf den nach Süden ausgerichteten Dächern etwa 63000 kWh Strom, was je nach Witterungsverhältnissen schwanken kann. Nach dem EEG erhalten die Betreiber dafür eine Einspeisevergütung. Genaue Preise will die Naturstrom AG nicht nennen, aber die Vergütung ist etwas niedriger, als der Bezugsstrom für die Biogasanlage kostet. Daher ist der Eigenverbrauch interessant. „Wir wollten mit der Anlage aber auch Leistungsspitzen kappen und damit den Leistungspreis senken“, berichtet Scholler.Nach knapp dreijährigem Betrieb zeigt sich, dass das Anlagenkonzept funktioniert. Nur die Leistungsspitzen ließen sich nicht kappen. Denn dafür produzieren die Module zu schwankend. „Wir haben zwar die Verbraucher wie Pumpen oder Rührwerke über die Anlagensteuerung so programmiert, dass sie zeitversetzt laufen. Aber es gibt immer Stromverbraucher in der Biogasanlage, die für den Prozess wichtig sind und die man nicht einfach wegschalten kann, nur weil keine Sonne scheint“, sagt sie.
Die Solaranlage deckt ca. 10 bis 20% des Strombedarfs der Biogasanlage – rund 50000 kWh. „Wir konnten damit beim Arbeitspreis pro Kilowattstunde sparen“, rechnet Scholler vor. Dazu kommen Einnahmen für den Solarstrom, den die Biogasanlage nicht gebraucht hat und der ins Netz eingespeist wurde. Von diesem Geld muss die Solaranlage finanziert werden.
Auch wenn nicht alle Ziele durch die Photovoltaikanlage erreicht werden konnten, sehen sie die Betreiber von Hallerndorf trotzdem als sehr sinnvoll an. Unter dem Strich amortisiert sich die Anlage und es kann sogar etwas eingespart werden. Auch aus energiewirtschaftlicher Sicht ist die Anlage sinnvoll, da durch Produktion und Verbrauch vor Ort die Stromnetze entlastet und Transportverluste vermieden werden können.
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