Windenergieanlagen bedeuten kein erhöhtes tödliches Risiko für bedrohte Vogelarten wie den Rotmilan. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Schweizer Umweltbüros KohleNusbaumer. Parallel zum starken Ausbau der Windparks in Deutschland habe der Bestand des Rotmilans in den vergangenen 15 Jahren um 40 % zugenommen. Auch die Bestände von Schwarzstorch, Seeadler, Uhu und anderer als windkraftsensibel geltender Vogelarten hätten sich deutlich erhöht. Die Analyse zeigt außerdem, dass die Wind-energie weniger als ein Prozent der Verluste des Rotmilans verursacht. Im Verhältnis zu anderen Todesursachen wie Kollisionen mit Stromleitungen oder Fahrzeugen sowie Vergiftung sei die Gefahr einer tödlichen Kollision mit Windrädern verschwindend gering.
Windkraftkritische Naturschutzverbände kritisieren die Studie dagegen heftig. Die Deutsche Wildtierstiftung beruft sich auf den Dachverband Deutscher Avifaunisten, wonach der Rotmilan-bestand abnehme. Die Stiftung kritisiert zudem, dass das Ingenieurbüro KohleNusbaumer mit der Projektierung von Windparks Geld verdiene.
Der Naturschutzbund Deutschland sieht in der Studie einen „Angriff der Windenergie-Lobby auf Artenschutz“. Sie sei ein Versuch, jegliche Bedenken beim Schutz des Rotmilans auszuräumen.