Das Biogas-Forum Bayern stellt in der aktuellen Broschüre „Nachverstromung in landwirtschaftlichen Biogasanlagen“ die Wirtschaftlichkeit von ORC-Anlagen vor und gibt Tipps zur Planung. Die Aussagen lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Die Nachrüstung einer Nachverstromung kann sich bei Biogasan-lagen, die unter dem EEG 2009 oder 2012 ans Netz gegangen sind, lohnen.
- Entscheidend für die Rentabilität sind Betriebsstunden bzw. Auslastung der Nachverstromung und der Nutzungsgrad. Der Nutzungsgrad steigt proportional zur Temperaturdifferenz zwischen Vorlauf und Rücklauf, also zwischen Verdampfer und Kondensator.
- Jeder Anlagenbetreiber sollte aber vorher genau mit seinem Netzbetreiber abklären, unter welchen Bedingungen der Strom der ORC-Anlage vergütet wird.
- Je größer das BHKW, desto eher rechnet sich die Nachverstromung.
- Teilweise kann der Betreiber mit der Nachverstromung einen höheren KWK-Bonus erzielen.
- Soll die Stromerzeugung wegen der Höchstbemessungsleistung nicht überschritten werden, kann die ORC- Anlage dazu beitragen, Substrat einzusparen. Ob sich das rechnet, hängt von den Substratpreisen ab.
- Ein spezieller Wärmeüberträger (Rekuperator, wie bei der Anlage von Triogen) kann den Nutzungsgrad erhöhen, da er dem System nochmals Wärme entzieht, die dann auch in Strom umgewandelt wird.
- Besonders genau sollten Betreiber rechnen, die in die flexible Fahrweise einsteigen. Die Amortisation der ORC-Anlage sollte innerhalb der Restlaufzeit der gesamten Biogasanlage liegen. Wer also eine Anlage aus dem Jahr 2009 betreibt, bekommt die Vergütung noch bis zum Jahr 2029. Steigt er im Jahr 2017 mit der ORC-Anlage ein, hat er noch zwölf Jahre Restlaufzeit.
Die Broschüre können Sie kostenlos unter www.biogas-forum-bayern.de herunterladen.
Wenn Sie sich über weitere Anbieter informieren wollen: Im Energiemagazin 1/2015 haben wir eine Übersicht über ORC-Anlagen erstellt.