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„Wir bieten eine Lösung für ältere Windparks“

Lesezeit: 3 Minuten

Sie haben ein neues Geschäftsmodell für ältere Windräder entwickelt. Wie sieht das aus?


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Dany: Wir kaufen Windräder oder Windparks, die bald keine EEG-Förderung mehr erhalten. Daher müssen sich die bisherigen Betreiber nicht um eine eigene Stromvermarktung sowie den mit vielen Unsicherheiten behafteten Rückbau kümmern. Nach Ablauf der EEG-Förderung vermarkten wir unser Portfolio an Windenergie entweder direkt über die Strombörse, oder schließen feste Lieferverträge mit Großabnehmern („PPA“) ab. Das ist uns im Gegensatz zum bisherigen Betreiber oft besser möglich, weil wir von unserem großen Portfolio und der eigenen technischen Expertise profitieren. Das Ziel ist es stets, die Anlagen solange wie möglich weiterzutreiben. Erst, wenn ein technischer Weiterbetrieb nicht mehr möglich ist, bauen wir die Anlagen ab.


Für welche Windräder kommt es infrage? Ist das abhängig von Standort, Technik oder Alter?


Dany: Unsere Lösung ist für alle Windräder relevant. Bei Auslaufen der EEG-Förderung nach 20 Jahren verringern sich die Erlöse dramatisch, während die laufenden Kosten aufgrund zunehmender Verschleißerscheinungen eher sogar noch zunehmen. Hinzu kommt eine deutlich steigende Komplexität, weil produzierter Strom nicht mehr automatisch vergütet wird, sondern eine eigene Vermarktung aufgebaut bzw. von der ohnehin schon niedrigeren Vergütung bezahlt werden muss.


Für den Ankauf schließen wir grundsätzlich keine Windräder von vornherein aus und schauen uns jedes Projekt an. Standort, Technik, Windhöffigkeit und Alter spielen natürlich eine wesentliche Rolle bei der Ermittlung des Kaufpreises, stellen aber an sich keine Ausschlusskriterien dar. Auch wenn unser Fokus auf älteren Windparks liegt, kaufen wir gerne auch Projekte, die noch ein paar Jahre länger in der festen EEG-Vergütung verbleiben. Ebenso diskutieren wir auch die Möglichkeit des Repowerings.


Gibt es auch Anlagen, bei denen Sie den Kauf ablehnen?


Dany: Uns ist eine Mindestgröße von 500 kW pro Windrad wichtig, weil bei kleineren Anlagen ein wirtschaftlicher Weiterbetrieb im fortgeschrittenen Lebensalter unserer Erfahrung nach nur sehr schwierig zu realisieren ist.


Wonach bemisst sich der Kaufpreis?


Dany: Der Kaufpreis bemisst sich an der Größe der Anlage, deren Alter und der verbliebenen EEG-Vergütung, dem Standort, dem technischen Zustand sowie bestehenden Verträgen. Generell können wir Verkäufern versichern, dass wir ihnen die in der verbliebenen EEG-Laufzeit anfallenden Vergütungen unter Berücksichtigung der Rückbaukosten zuzüglich eines vom technischen Zustand der Anlage abhängigen Aufschlags zahlen. Zudem übernehmen wir alle Risiken. Insbesondere die eigene Vermarktung, größere Reparaturen sowie die teils mit viel Unsicherheit behafteten Rückbaukosten stellen Anlagenbetreiber anderweitig vor große Probleme. Somit stellt sich ein Anlagenbetreiber bei Verkauf an uns immer besser, als wenn die Anlage nur noch bis zum Ende der EEG-Vergütung laufen würde.


Ist der Verkauf auch bei Anlagen möglich, die in der Nähe des Hofes stehen und privilegiert genehmigt wurden?


Dany: Ja, auch hier ist ein Verkauf grundsätzlich möglich, sofern bestehende Verträge auch bei einem Eigentümerwechsel Gültigkeit behalten. Der Kaufpreis hängt dann u.a. auch davon ab, wie weit in die Zukunft ein Weiterbetrieb an diesem Standort genehmigt wird. Im Übrigen benötigen wir alle Rechte, die zum Weiterbetrieb der Anlage nötig sind. Wir treten anstelle des bisherigen Anlagenbetreibers in alle laufenden Verträge ein.

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