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30 Jahre Fachverband: So geht es für Biogas weiter

Mit dem Buch „Weiter machen!“ blickt der Fachverband Biogas auf seine Geschichte zurück, stellt die Pioniere der Branche vor, zeigt aber auch Wege in die Zukunft auf.

Lesezeit: 4 Minuten

Im Februar 1992 haben 14 engagierte Biogaspioniere den Fachverband Biogas gegründet. Heute hat der Verband rund 4700 Mitglieder und über 40 festangestellte Mitarbeiter an verschiedenen Bürostandorten in Deutschland. Dazu kommen 26 Regionalgruppen mit vielen Ehrenamtlichen.

Diese letzten drei Jahrzehnte sind eine bewegte Geschichte. Angetrieben vom Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Jahr 2000 begann eine europaweit einzigartige Erfolgsgeschichte, die 14 Jahre später je gestoppt wurde. „Besonders zwischen den Jahren 2000 bis 2014 haben wir in Deutschland einen starken Anlagenzubau erlebt“, schreibt der Verbandspräsident Horst Seide im Vorwort des Buches „Weiter machen!“, das der Fachverband Biogas zum 30-jährigen Jubiläum herausgegeben hat. Seide ist selbst Landwirt und einer der Biogaspioniere in Deutschland, der schon 1998 eine erste Anlage in direkter Nachbarschaft zum Castorbahnhof in Lüchow-Dannenberg in Betrieb genommen hat.

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Ab 2014 in schwerem Fahrwasser

Von 2014 bis heute geriet die Biogasbranche in schweres Fahrwasser. „Die Politik auf Bundes- und Landesebene begann uns auszubremsen, und immer mehr Stolpersteine rechtlicher Art wurden den Anlagenbetreibern in den Weg gelegt“, schildert er den weiteren Verlauf. Manche Ziele und gute Ideen hätten so nicht umgesetzt werden können.

In dem Jubiläumsband schaut die Branche nicht nur zurück. „Wir schlagen einen großen thematischen Bogen und beleuchten unter anderem das Verhältnis zwischen der Biogasproduktion und der Landwirtschaft sowie der Abfallwirtschaft“, schreibt Seide.

Weitere Themen sind die Finanzierung der Anlagen, aber auch die Irrwege der Branche. Hierzu zählt das Buch selbst gebastelte Anlagen ohne Sicherheitskonzept genauso dazu wie die Großanlage in Penkun, aber auch Fehler der Politik wie die Verknüpfung des Nawarobonus mit dem Güllebonus, den Landschaftspflegebonus oder den Trockenfermentationsbonus im EEG. Daneben stellen die Autoren Persönlichkeiten vor, die sich rund um die Biogasproduktion und -nutzung verdient gemacht haben.

Aktuelle Bremsen und Hürden

Präsident Seide erklärt aber auch schon im Vorwort, wo der Branche aktuell der Schuh drückt. „Mit 30 Jahren steht man mitten im Leben, will arbeiten und neue Aufgaben übernehmen.“ Im Strombereich müsse man nicht mehr experimentieren, der Weg sei klar: Als Speicherkraftwerke würden einige Anlagen parallel zur flexiblen Stromproduktion lokal die Gebäude-Wärmeversorgung übernehmen. Andere wollen Biomethan als Erdgasersatz einspeisen für industrielle Prozesse, Wärmenutzung oder die Kraftstoffproduktion. „Das gegenwärtige Hauptproblem ist jedoch, dass uns die Bundesregierung nicht machen lässt, was wir können. Weder das aktuelle EEG von 2021 der Vorgängerregierung noch das Osterpaket im Jahr 2022 stellen die notwendigen Weichen für einen moderaten Neuanlagenbau oder auch für den Erhalt des Anlagenbestandes“, kritisiert er. Das sei schwer zu verstehen für eine Branche, die jetzt für Versorgungssicherheit sorgen wolle. „Aufgrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine wollen sich Deutschland und Europa unabhängig von fossilen, russischen Energien machen, Biogas kann einen Teil der Versorgungslücke, die dadurch entsteht, schließen“, unterstreicht er. So hätten Biogasanlagen im Jahr 2021 mit 110 Terawattstunden Energie rund 11 % des Erdgasverbrauchs in Deutschland gedeckt.

Positive Signale vom Markt

Die Aussichten für die Biogasbranche sind laut Seide gut: Die Anlagen würden die hohen STrompreise an der Börse dämpfen und Preisspitze kappen. Gleichzeitig würden die Strommarkterlöse zur Refinanzierung der Investitionen beitragen. Auch im Wärmemakt könnte die Branche inzwischen Wärme preiswerter als mit fossilen Energien anbieten. „Und wer heute Biogas aufbereitet und als Biomethan anbietet, dem wird das Produkt aus den Händen gerissen“, schildert Seide, der selbst eine Biomethananlage betreibt.

Der 190-seitige Jubiläumsband enthält aber nicht nur Stimmen aus der Biogasbranche. So sind auch Grußworte von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, der Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energien, Simone Peter, dem Vorsitzenden des Bundesverbandes Bioenergie, Arthur Auernhammer, dem Präsident des Deutschen Bauerverbandes, Joachim Rukwied und dem Präsidenten des Bundesverbandes Windenergie, Hermann Albers, enthalten.

Rückblick und Ausblick

Ansonsten behandelt der Band folgende Themen in einzelnen Kapiteln:

  • Biogas & Landwirtschaft
  • Biogas aus Bioabfall
  • Multitalent & Joker – geplagt von Unsicherheit
  • Politik beendet eine Boomphase – Biogas und das EEG ab 2014
  • Biogas an den Kapitalmärkten – Jahre der Enttäuschung
  • Aus Irrtümern lernen
  • Wissenschaft & Biogas
  • Alles wächst am Ende zusammen
  • Biogas in Europa und der Welt
  • Zukunft gestalten: Biogas im Jahr 2052

Zudem werden 17 Biogaspioniere näher vorgestellt, darunter Landwirte und Anlagenbetreiber, Gründer von Firmen, engagierte Regionalgruppensprecher, Berater oder Pioniere aus dem Ausland.

Interessant ist auch ein Blick auf die Autorenliste: Neben den Verbandsvertretern Horst Seide und Claudius da Costa Gomez waren Bernward Janzing, Jochen Bettzieche, Martin Bensmann, Marie- Luise Schaller, Christian Dany, Heinz Wraneschitz, Ralf Köpke, Andrea Horbelt, Dierk Jensen, Wolfgang Rudolph und Thomas Gaul tätig. Sie sind als Fachjournalisten teilweise schon über 20 Jahre im Geschäft und begleiten die Branche von Anfang an.

Das Buch „Weiter machen!“ (ISBN: 978-3-00-071668-3) ist im Juni 2022 erschienen, hat 190 Seiten und kostet 24,90 €. Bestellung u.a. hier: www.biogas.org/edcom/webfvb.nsf/id/DE-Chronik

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