Am 19. September 2024 begann in Klettwitz, Brandenburg, der Bau für das weltweit höchste Windrad. Das Gicon-Höhenwindrad hat eine Nabenhöhe von 300 m und eine Gesamthöhe von rund 360 m. Die Fachwelt feiert das Konzept als technologischen Durchbruch in der Windenergie. Denn mit dem Vorstoß in diese Höhen steigt der Windertrag um mehr als das Doppelte.
Die Idee dazu hatte der DDR-Ingenieur Horst Bendix im Alter von 93 Jahren. Bendix hatte früher Tagebaubagger entworfen und am Berliner Fernsehturm mitgearbeitet. Zufällig hörte er davon, dass in großen Höhen viel stärkere Winde herrschen und diese auch nie stoppen.
Ausfahrbarer Mast
So entstand die Idee eines Höhenwindrades. Der Rotor sitzt dabei auf einem Gittermastturm. In den ersten Plänen sollte der schwere Generator am Boden bleiben und über einen Riemen von oben angetrieben werden. Da die Fachwelt dies aber für zu unzuverlässig und verschleißreich befand, änderte der Erfinder seinen Plan. Seine Lösung: Im Gittermast verläuft ein zweiter Mast, der nachher hydraulisch ausgefahren und auf den ersten gesetzt wird. So kann ein normaler Kran die Turbine aufsetzen.
Lange wurde er für die Pläne belächelt, umsetzen wollte es niemand. Bis die beventum GmbH, einer Tochtergesellschaft der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND), sich die Idee näher anschaute. Nun wird sie realisiert und dürfte weltweit für Furore sorgen. Horst Bendix wird die Vollendung noch in diesem Jahr allerdings nicht mehr erleben, er starb im Juni 2023.