Politik soll eingreifen

ADAC wünscht sich, dass Super E10 der Standardkraftstoff wird

Bislang tanken die Deutschen – sofern sie Normalbenzin zapfen – Super E5. Der ADAC fordert, dass der Verkauf von E10 deutlich forciert werden und die E5-Angebotspflicht fallen müsste.

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Der ADAC wünscht sich eine verstärkte Nutzung von Super E10 mit einem Bioethanol-Anteil von bis zu 10 %. Der sei nicht nur billiger, sondern auch umweltfreundlicher als E5. Verbands-Präsident Christian Reinicke sieht hier die Politik gefordert, Super E10 voranzutreiben.

Konkret hält er die Pflicht, dass Tankstellen auch noch E5 bereithalten müssen, für überholt bzw. nicht sinnvoll. "In einem ersten Schritt sollte diese Verpflichtung daher auf Super E10 übergehen. Und wenn das nicht reicht, wird man über weitere im Zweifel härtere Schritte nachdenken müssen", sagte er laut Tagesschau.

Nach Angaben des ADAC könnten mit dem Bioethanol-Anteil in E10 aus umweltverträglich angebauten Pflanzen im Straßenverkehr jährlich bis zu 3 Mio. t Kohlendioxid eingespart werden. Und auch der Stickoxid- und Feinstaubausstoß von Benzinern würde deutlich reduziert.

Laut Zahlen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle machte E5 letztes Jahr 67,5 % der Inlandsablieferungen von Benzin aus. E10 lag bei 27,4 %, Super Plus bei gut 5,1 %.

bft würde statt E5 lieber HVO mit anbieten

Unterstützung bekommt der ADAC übrigens vom Bundesverband Freier Tankstellen (bft). Auch er ist gegen die E5-Verpflichtung. "Da die Kraftstoffsorte Benzin E5 motortechnisch nicht mehr relevant ist, wäre es Zeit für Marktwirtschaft beim Kraftstoffverkauf", heißt es beim bft.

Die Mitgliedsunternehmen würden gern Platz für Kraftstoffe wie HVO, einen erneuerbaren Diesel, schaffen. "Die Schutzsorte E5 bindet Tankkapazitäten und macht massive Investitionen erforderlich, wenn HVO eingeführt werden soll."

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Kraftstoffpreise vor dem Feiertag auf Talfahrt

Vor dem bundesweiten Feiertag Christi Himmelfahrt, den viele Autofahrerinnen und Autofahrer für ein langes Wochenende nutzen werden, sind die Preise an den Zapfsäulen spürbar gesunken. Das zeigt die wöchentliche ADAC Auswertung der Kraftstoffpreise in Deutschland.

Danach kostet ein Liter Super E10 im bundesweiten Mittel 1,671 €, das sind 1,1 Cent weniger als vor Wochenfrist. Noch deutlicher ist der Dieselpreis gesunken: Ein Liter kostet im Schnitt 1,548 €, das ist ein Minus von 1,6 Cent. Die Preise beider Kraftstoffe haben in den letzten Tagen neue Jahrestiefststände erreicht.

Auch Rohöl ist im Vergleich zur Vorwoche etwas günstiger. Ein Barrel (rund 159 Liter) der Sorte Brent kostet aktuell rund 64 US-Dollar und damit einen Dollar weniger. Welche Richtung der Ölpreis in der nächsten Zeit einschlägt, ist angesichts der weltpolitischen und ökonomischen Unwägbarkeiten offen. Allerdings könnte eine Produktionsausweitung der Ölfördermengen durch die OPEC+ zum Wochenende den Preis weiter drücken.

Angesichts des rückläufigen Ölpreises und des stärkeren Eurokurses im Wochenvergleich hätte der Preisrückgang nach Ansicht des ADAC bei beiden Kraftstoffsorten sogar noch deutlicher ausfallen dürfen.

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