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Weiterbetrieb von Solaranlagen

Alte Photovoltaikanlagen: Selbstverbrauch ohne teure Stromzählerumrüstung

Agora Energiewende legt mit dem Prosumer-Standardlastprofil ein Konzept für Eigenverbrauch vor, das ohne teure Smart Meter auskommt.

Lesezeit: 3 Minuten

Betreiber von Solaranlagen, die ab 2021 keine Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mehr erhalten, sollten ihren Solarstrom sowohl selbst verbrauchen als auch rechtssicher einspeisen können. Hierfür sollte allerdings bei kleinen Anlagen kein teurer intelligenter Stromzähler verlangt werden, wie es die aktuellen Regularien und der Entwurf für das EEG 2021 vorschreiben – was die Anlagen schnell unwirtschaftlich macht. „Dass Hausbesitzer mit 20 Jahre alten Solar-Dachanlagen künftig teure intelligente Stromzähler einbauen müssen, um den Strom vom eigenen Dach zu verbrauchen, ist den Leuten nicht zu vermitteln. Schon gar nicht, wenn die Nachbarn sich gleichzeitig eine neue, auf den Eigenverbrauch optimierte Solaranlage bauen, und zwar ohne teuren Smart Meter. Wir sind uns sicher, dass das besser geht“, sagt Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende.

Prosumer-Standardlastprofil als Alternative

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Als Ausweg schlägt Agora Energiewende in Zusammenarbeit mit der Beratungsorganisation Regulatory Assistance Project eine Erweiterung des Systems der so genannten Standardlastprofile um ein Prosumer-Standardlastprofilvor. Standardlastprofile bestimmen bereits heute für unterschiedliche Gruppen von Stromverbrauchern – etwa Haushalte und Gewerbe – welche Strommengen in jeder Stunde des Jahres im Mittel in der jeweiligen Gruppe benötigt werden. Auf Basis dieser synthetischen Angaben beschaffen Stromvertriebe dann Strom für ihre Kunden. Das System ist seit Jahrzehnten bewährt, allerdings berücksichtigt es den Verbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom bisher nicht – mit unerwünschten Konsequenzen: „Weil mein Stromvertrieb gar nicht weiß, dass ich eine Solaranlage betreibe, beschafft er auch dann Strom für mich, wenn ich diesen gar nicht verbrauchen kann, weil gerade die Sonne scheint“, erklärt Andreas Jahn vom Regulatory Assistance Project. „Diese unnötig beschafften Mengen müssen ausgeglichen werden – im schlimmsten Fall werden sie vernichtet. Das ist wirtschaftlich und ökologisch komplett unsinnig.“

Im Gegensatz dazu würde das Prosumer-Standardlastprofil den Eigenverbrauch von Solarstrom beinhalten. Damit könnten Betreiber kleiner Solaranlagen dann Solarstrom vom eigenen Dach beziehen und dadurch den um ein Mehrfaches teureren Netzstrom sparen. Bei Bedarf könnten sie zudem Netzstrom zukaufen. Unsinnige Doppelbeschaffungen würden weitgehend vermieden.

Unvermeidbare Abweichungen zwischen dem Prosumer-Standardlastprofil und dem tatsächlichen Stromverbrauch der Prosumer, die bei den Netzbetreibern erfasst werden, können durch zwei weitere Maßnahmen klein gehalten werden. Anders als heute sollten die Netzbetreiber zum einen Anreize erhalten, die Standardlastprofile jährlich zu aktualisieren, um ein sich veränderndes Verbrauchsverhalten besser zu berücksichtigen. Zum anderen sollten die Netzbetreiber verpflichtet werden, die Differenzbilanzkreise transparent und aktiv zu bewirtschaften.

Nicht geeignet beim Eigenverbrauch für Wärmepumpen oder E-Auto

Die Studie schränkt die Prosumer-Lastprofile allerdings auf einfache Anwendungsfälle ein. „Das Prinzip kommt an seine Grenzen, wenn jemand ein Elektroauto, einen Stromspeicher oder eine Wärmepumpe mit seinem eigenen Solarstrom betreibt. Diese Anwendungsfälle sind kaum in einer generellen, statistischen Betrachtung zu fassen, deshalb kommt man hier nicht um den Einsatz eines Smart Meters herum. Dann lohnt er sich aber auch“, sagt Jahn.

Die Studie „Wie weiter nach der EEG-Förderung? Solaranlagen zwischen Eigenverbrauch und Volleinspeisung“ steht unter www.agora-energiewende.de zum kostenlosen Download bereit. Sie enthält neben Vorschlägen zum Standard-Lastprofil auch weitergehende Betrachtung zur Gleichstellung der Eigenerzeugung von alten und neuen Solaranlagen.

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