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Alternative Substrate für die Biogasanlage

Maisstroh, Buchweizen oder "kalt" vergorener Geflügelmist: Auf einem Biogasseminar in Würzburg stellten Referenten interessante Alternativen zum Mais vor.

Lesezeit: 3 Minuten

Mais macht die Biogasproduktion in vielen Region teuer. Daher sind Alternativen gefragt, die neben der Wirtschaftlichkeit auch die Akzeptanz verbessern könnten. Auf dem „Statusseminar Biogas 2020+“ des C.A.R.M.E.N e.V. aus Straubing gaben Wissenschaftler und Berater vergangene Woche einige Anregungen zu alternativen Rohstoffen.


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Alfons Himmelstoss von der AEV Energie regte an, Geflügelmist bei nur 20 °C Fermentertemperatur zu vergären. Denn bei Geflügelmist entsteht viel Ammoniak im Fermenter, das ab höheren Konzentrationen die Vergärung hemmen kann. Senkt man die Fermentertemperatur dagegen von den üblichen 40 auf 20 Grad, ließe sich die eingesetzte Menge an Geflügelmist deutlich erhöhen. Bei diesem „phsychrophilen“ Verfahren könnten die Bakterien die 2,5 bis 3-fache Stickstoffmenge verarbeiten, erklärte Himmelstoss.


Als Zwischenfrucht z.B. nach der Hauptfrucht Triticale können Biogasanlagenbetreiber auch Buchweizen oder Quinoa anbauen und als Substrat in der Biogasanlage nutzen. Ergebnisse aus Anbauversuchen stellte dazu Tatjana Lunenberg von Technologie- und Förderzentraum aus Straubing vor. Die Aussaat erfolgt dabei im Juni/Juli, die Ernte im Oktober. Die Früchte bringen zwar nur etwa die Hälfte des Gasertrages von Mais. Allerdings entziehen sie dem Boden mehr Stickstoff und führen der Biogasanlage auch mehr Spurenelemente zu als andere Energiepflanzen. Zudem bietet Buchweizen als Blühfrucht noch Nahrung für Insekten, vor allem für Bienen, die diese für eine gute Überwinterung benötigen. Quinoa ist dagegen trockenresistent und schnell wachsend.


Als ein sehr interessantes Substrat stellt sich immer mehr auch Maisstroh heraus, wie Monika Fleschhut von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) aus Freising betonte. Wie Ernteversuche mit verschiedenen Maschinen zeigten, bleiben im Schnitt bei Körnermais 107 dt Maisstroh auf dem Feld, von denen sich mit 48 dt etwa die Hälfte ernten lässt. Das Maisstroh lässt sehr gut silieren, allerdings ist die Verdichtung in trockenen Jahren schwieriger. Während Silomais Kosten von 8,5 bis 15 ct je Kilowattstunde (ct/kWh) verursacht, lässt sich Maisstroh für unter 8 ct/kWh ernten und einsilieren. Die Methanausbeute lag in den Versuchen der LfL bei über 300 l, also dicht am Silomais (360 l) bei deutlich geringeren Kosten. Mit einem Hektar Maisstroh lassen sich im Schnitt 0,2 bis 0,25 ha Silomais ersetzen. Neben den Kosten spreche laut Fleschhut auch für das Substrat, dass es nicht unter den Maisdeckel im Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) fällt. Mit Anpassungen der Erntetechnik sowie züchterischer Bearbeitung mit mehr Blick auf die Strohnutzung hätte das Substrat eine glänzende Zukunft, sagte die Wissenschaftlerin voraus.

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