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topplus Energiestatistik

Anteil der Erneuerbaren sinkt, Emissionen steigen

Im ersten Halbjahr sank der Anteil der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch von 17,7 auf 16,8 %. Das gefährdet die Klimaziele.

Lesezeit: 4 Minuten

Die erneuerbaren Energien verminderten ihren Beitrag zum Primärenergieverbrauch im 1. Halbjahr um insgesamt 1 %und konnten damit am Anstieg des Gesamtverbrauchs nicht teilhaben, was zu einem Rückgang des Anteils am gesamten Energieverbrauch (Energiemix) auf 16,8 %(Vorjahreszeitraum 17,7 Prozent) führte. Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) zeigen:

  • Die Wasserkraftwerke konnten um 5 % zulegen.
  • Bei der Windenergie kam es zu einem Minus von 20 % im Vergleich zum windstarken Vorjahr.
  • Der Beitrag der Solarenergie blieb trotz des Anlagenzubaus stabil.
  • Die Biomasse verzeichnete temperaturbedingt ein Plus von 6 Prozent.
  • Der Ersatz von regenerativ erzeugtem Strom durch Strom aus fossilen Energiequellen führte im 1. Halbjahr nach Berechnungen der AG Energiebilanzen zu einem Anstieg der CO2-Emissionen um 6,3 %.

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BEE: Ökostromlücke droht

Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) sieht die Zahlen mit großer Sorge und fordert die politische Fokussierung auf den Ausbau der erneuerbaren Energien. „Der Einbruch insbesondere im Stromsektor macht eine riesige Ökostromlücke in den nächsten Jahren wahrscheinlicher. Denn einerseits wächst der Bedarf an grünem Strom durch die Sektorenkopplung bei E-Mobilität, grünem Wasserstoff und Wärmepumpen, und andererseits gehen durch die Vollendung des Atomausstiegs im kommenden Jahr sowie einem beschleunigten Kohleausstieg aufgrund steigender CO₂-Preise konventionelle Kapazitäten aus dem Netz“, warnt BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter. Auch wenn sich Verbrauch und Wetterbedingungen ändern, müsste die Deckung des Bedarfs jederzeit durch erneuerbare Energien ermöglicht werden.

Neue Regierung ist gefragt

Einmal mehr werde deutlich, dass ein beschleunigter Ausbau für alle Sektoren bereits in den ersten 100 Tagen einer neuen Regierung voranzubringen sei, um die beschlossene Treibhausgasreduktion von mindestens 65 % im Jahr 2030 zu erreichen und den zunehmenden Rufen aus der Industrie nach sauberer und sicherer Versorgung mit Erneuerbaren Energien Rechnung zu tragen. Dafür sei ein Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Bruttoendenergieverbrauch von mindestens 44 % und am Bruttostrombedarf von mindestens 77 % nötig. „Eine politische Trendwende hin zu 100 % erneuerbaren Energien ist das Gebot der nächsten Legislatur“, sagt sie.

Windenergiezubau zu gering

Neben der Erzeugung der bestehenden Anlagen ist auch der Zubau im ersten Halbjahr nach Ansicht der Branchenverbände zu gering. Im ersten Halbjahr 2021 wurden an Land 240 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 971 Megawatt (MW) in Deutschland installiert. Das ist bereits mehr, als die insgesamt im Jahr 2019 installierte Leistung sowie 62 % über der Leistung, die im ersten Halbjahr 2020 in Betrieb genommen wurde. Die heimische Nachfrage nach Solarstromanlagen wuchs im ersten Halbjahr 2021 um 22 % gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. „Das Marktwachstum reicht aber nicht aus, um die Zielvorgaben des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2021 von knapp 4.000 MW pro Jahr zu erfüllen. Mit dem deutschen Klimaschutzgesetz mit dem Ziel von 65 % CO₂-Minderung in Deutschland bis 2030 und der Anpassung der Stromverbrauchsprognose durch das Bundeswirtschaftsministerium wird eine weitere Erhöhung der jährlichen Brutto-Ausbauziele für die Windenergie an Land auf mindestens 5.000 MW in Deutschland erforderlich“, unterstreicht Matthias Zelinger, Geschäftsführer des Verbandes VDMA Power Systems.

Auch Solarmarkt stockt


Die heimische Nachfrage nach Solarstromanlagen wuchs im ersten Halbjahr 2021 um 22 % gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Gemessen an den Anforderungen des Klimaschutzes sei das Photovoltaik-Ausbautempo jedoch weiterhin viel zu langsam, warnt der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW). Sorge bereitet dem BSW insbesondere eine zunehmende Investitionszurückhaltung bei der solartechnischen Erschließung von Gewerbedächern. So wurden in der wichtigen Photovoltaik-Leistungsklasse 300 bis 750 kW im Mai 57 % und im Juni sogar 67 % weniger Solardächer bei der BNetzA gemeldet als in den vergleichbaren Vorjahresmonaten. „Teile des Solarmarktes geraten derzeit ins Stocken. Dies ist die Quittung dafür, dass es die Bundesregierung vor der Sommerpause versäumt hat, die PV-Ausbauziele konsequent an die verschärften Klimaziele anzupassen und die Absenkung gesetzlich gewährter Marktprämien zu verlangsamen. Wir verlieren wertvolle Zeit beim Klimaschutz“, kritisiert BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.

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