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Weiterbetrieb und Post-EEG-Konzepte

Aufkeimende Hoffnung für Biogasanlagen-Betreiber

Viele Biogasanlagen mutieren zu Nährstoffdrehscheiben. Welche weiteren Optionen es für die Biogasbranche gibt, zeigte die 11. Biogastagung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.

Lesezeit: 3 Minuten

„Der Patient Biogas fängt langsam wieder an zu atmen“, betonte Hermann Hermeling, stellvertretender Kammerpräsident, bei seiner Begrüßung im Haag’s Hotel Niedersachsenhof. Habe man bisher nur eine starke Rolle für Biogas im Strommarkt gesehen, mutierten derzeit viele Anlagen ganz langsam zu Nährstoffdrehscheiben. Eines sei aber klar: Die Impulse kämen nicht mehr nur aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mit seinem Bonus- und Prämiensystem, sondern speisten sich zunehmend aus den Bedürfnissen der Landwirtschaft und den Parallelentwicklungen in einer gekoppelten Energiewirtschaft. „Nährstoffüberschüsse in der Landwirtschaft und eine aufkeimende Wasserstoffwirtschaft ebnen den Weg für vollkommen neue Anlagenkonstellationen“, so Hermeling. Der Weg in die Zukunft sei dabei aber nicht so klar wie in Blütezeiten des EEG.

Weitere Impulse der Tagung:

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  • Dr. Gerd Reinhold vom Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum in Jena ging nicht nur auf die aktuellen Herausforderungen für Biogasanlagenbetreiber ein, die sich aus der Fortentwicklung des EEG ergeben, sondern auch auf die Querverbindung zur Landwirtschaft mit der Düngeverordnung sowie auf das Wasserrecht und die Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft.
  • Holger Oest, Berater für Pflanzenbau an der Bezirksstelle Bremervörde der LWK Niedersachsen riet vor dem Hintergrund der Roten Gebiete sowie der Landesdüngeverordnung den Biogasanlagenbetreibern, den Meldezeitraum von Nährstoffvergleich und Düngebedarf einzuhalten und aktuelle Maßnahmen zu beachten. Im Mai gäbe es wahrscheinlich eine Novellierung der Bundesdüngeverordnung, wovon vermutlich die Herbstdüngung betroffen sei. Als Anpassungsstrategien empfahl er, Nährstoffe über den Winter zu binden, die Effizienz organischer Düngung zu steigern und den Mineraldüngereinsatz zu reduzieren.
  • Praktiker Uwe Ringen aus Breddorf (Hanstedt) von der Drewes & Ringen GmbH & Co. KG berichtete über die erfolgreiche Umstellung auf einen erhöhten Mistanteil in der Gesamtration. Zum Umbau der Anlage waren umfangreiche Investitionen erforderlich. Des Weiteren plant das Unternehmen die baldige Inbetriebnahme eines Vakuumverdampfers. Damit wäre die Biogasanlage in der Lage, durch die Trennung der Nährstoffinhalte vom organischen Gärstoffrest mehr Nährstoffe in der Ration einzusetzen und sie als Nährstoffdrehscheibe wieder abzugeben.
  • Das Fazit von Peter Schünemann-Plag, Energie- und Unternehmensberater an der Bezirksstelle Bremervörde der LWK Niedersachsen: Ohne Nährstoffmanagement geht es in Zukunft nicht mehr.

Fossile Brennstoffe müssen teurer werden

  • Dass Biogas und Biogasstrom am Markt außerhalb des EEGs in der Regel am zu hohen Preis scheitern und somit im Wettbewerb nicht standhalten können, thematisierte Prof. Gernot Klepper vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Die ökonomische Idee bestehe nun darin, den Umweltschaden fossiler Brennstoffe in Preisaufschlägen auszudrücken und damit Biogas marktfähiger zu machen. Der Wirtschaftsexperte merkte außerdem an, dass die Wettbewerbssituation von Biogas im Stromsektor zwar beispielsweise durch steigende CO2-Preise verbessert würde; allerdings erbringe die Biogaserzeugung neben der Treibhausgas-Einsparung weitere Ökosystemleistungen, die bei der Beurteilung ihrer Vorteilhaftigkeit berücksichtigt werden müssten.
  • Prof. Frank Scholwin vom Institut für Biogas Kreislaufwirtschaft & Energie in Weimar beleuchtete Ergebnisse eines eigenen „Gas als Treibstoff“-Projektes. Vorteile, die Scholwin in der „Ab Hof“-Vermarktung von Biomethan sieht, sind unter anderen die lokalen Kreisläufe, der erzielbare Preis und dass es keine Netzanschlusskosten und Abhängigkeiten gibt. Im Gegensatz zur Biogaseinspeisung bemängelt er allerdings unter anderem den unsicheren Absatz sowie den Aufwand für Nachweisführung und Abrechnungen. Weiterhin sieht er einen Nachteil darin, dass es keine finanzielle Förderung für die Tankstelle gibt wie bei der Biogaseinspeisung nach der Gasnetzzugangsverordnung.
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