Für umgerechnet 12 Mrd. € will Australien einen Solarpark im Norden des Kontinents nahe Elliot bauen. Die Baukosten lassen erahnen, dass es sich nicht um ein gewöhnliches Projekt handelt: Der Park entsteht auf 12.400 ha und soll eine Leistung von sechs Gigawattstunden haben – das ist Weltrekord.
Vier Gigawatt davon bleiben laut ORF im Land, der Rest geht in eine 800 km lange Freileitung und von da in ein 3.750 km langes Unterseekabel nach Singapur, das bislang vom Gas abhängig ist. Auf einen Schlag könnte der Staat dann 15 % seines Strombedarfs aus Solar decken.
Aufgabe für eine Generation
Das Projekt Australia-Asia Power Link wird vom australischen Unternehmen SunCable geleitet. Laut ORF sind dafür aber etliche Naturschutzgutachten und Vorgaben zu erfüllen. Das erste Umweltgenehmigungsverfahren des Bundesstaates Northern Territory und der Umweltbehörde des Territoriums habe das Projekt schon durchlaufen.
Allerdings steht eine Reihe von Genehmigungen noch aus. Zustimmen müssen etwa noch die Energiemarktbehörde aus Singapur, die indonesische Regierung und die Vertreter der australischen Ureinwohner.
Sonne satt
Australien will damit „Weltmarktführer für grüne Energie“ werden, heißt es. Die Größe des australischen Solarstrommarkts wird 2024 voraussichtlich knapp 42 Gigawatt erreichen und bis 2029 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 14 % auf 80 Gigawatt wachsen.
Machbar ist das, schließlich hat der Kontinent eine der höchsten durchschnittlichen Sonneneinstrahlungen pro Quadratmeter, einen der höchsten Anteile von PV-Anlagen auf Wohndächern und die weltweit führende Solar-PV-Technologie, zeigen sich die Beteiligten selbstbewusst.
SunCable strebt eine finale Entscheidung bis 2027 an. Ab 2030 soll der Solarpark Strom produzieren.