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Kitzrettung Trockenheit auf dem Feld Regierungswechsel

Stavenhagen

Backhaus: Klärschlamm gehört nicht auf die Äcker

Dr. Till Backhaus lobt die neue Klärschlamm-Monover­brennungsanlage in Stavenhagen. Denn dabei fällt viel Phosphor an, der wieder für die Landwirtschaft nutzbar wird.

Lesezeit: 3 Minuten

Anlässlich der Eröffnung der Klärschlamm-Monover­brennungsanlage in Stavenhagen erklärte Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Dr. Till Backhaus am Donnerstag, dass die Entsorgung von Klärschlamm eine Aufgabe sei, die vielen Menschen im Alltag kaum bewusst wäre. Und doch sei sie von zentraler Bedeutung für die Umwelt, Gesundheit und die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft.

Klärschlamm entsteht im Ergebnis moderner Abwasserbe­handlung, er fällt in großen Mengen an – in Deutschland jedes Jahr um die 1,7 Mio. t Trockenmasse, davon in MV ca. 35.000 t Trockenmasse -  und ist letztendlich die Schadstoffsenke der Abwasser­behandlung.

"Die Zeiten, in denen Klärschlamm noch großflächig auf Feldern ausgebracht wurde, müssen der Vergangenheit angehören. Die Erkenntnis, dass sich in Klärschlamm neben Nährstoffen auch Schadstoffe, Schwermetalle und Mikroplastik befinden, hat zu einem Umdenken geführt – politisch, gesellschaftlich und technisch", sagte Backhaus.

Gesetz vor acht Jahren geändert

Der Paradigmenwechsel in der Bewirtschaftung von Klärschlämmen durch Novellierung der gesetzlichen Vorgaben liegt nun acht Jahre zurück. Ab 2029 sollen Klärschlämme nicht mehr direkt als Düngemittel auf die Felder.

Ab da soll nur der im Klärschlamm enthaltene wertvolle Phosphor zurückgewonnen und wiederverwendet werden. "Und genau das ist entscheidend mit Blick auf eine der kommenden Herausforderungen unserer Zeit: Die Rückgewinnung von Phosphor", so der Minister.

Phosphor ist eine endliche Ressource

Phosphor ist laut Backhaus ein unverzichtbares Element für alles Leben – Pflanzen, Tiere und Menschen. Er ist ein zentraler Bestandteil von Düngemitteln und damit essenziell für die globale Ernährungssicherheit. Gleichzeitig ist Phosphor eine endliche Ressource. Die weltweiten Vorkommen seien begrenzt und würden zu einem großen Teil in politisch instabilen Regionen gefördert – etwa in Marokko oder China, einnerte der SPD-Politiker.

"Deutschland ist vollständig auf Importe angewiesen. Und diese Abhängigkeit birgt Risiken – wirtschaftlich, politisch und ökologisch. Umso wichtiger ist es, dass wir neue Wege finden, Phosphor aus Sekundärquellen zurückzugewinnen – und Klärschlamm ist hier ein zentrales Element."

Klärschlamm ist die neue Quelle

Bereits heute enthält der in Deutschland insgesamt erzeugte Klärschlamm rund 70.000 t Phosphor pro Jahr – ein gewaltiges Potenzial, das bisher weitgehend ungenutzt bleibt. Doch das ändert sich. Ab dem Jahr 2029 wird es in Deutschland verpflichtend: Phosphor muss aus Klärschlammaschen zurückgewonnen werden, erklärte Backhaus weiter.

Er mahnt, dass in den kommenden Jahren die Infrastruktur für das Phosphorrecycling aus Klärschlammaschen geschaffen werden müsste, um die gesetzlichen Vorgaben zum Phosphorrecycling einzuhalten. Zu dieser Infrastruktur gehören vor allem Klärschlammverbrennungsanlagen und Phosphor-Rückgewinnungsanlagen.

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