Im Schipkauer Ortsteil Klettwitz, im früheren Braunkohlerevier der Lausitz, entsteht das derzeit höchste Windrad der Welt. Baubeginn für die insgesamt 365 m hohe Anlage, mit Nabe auf 300 m, war am 19. September.
Der sogenannte Windhöhenturm nutzt – wie der Name schon sagt – die stärkeren Winde in großen Höhen und soll die Energieausbeute im Vergleich zu herkömmlichen Windrädern mehr als verdoppeln. 2025 soll er ans Netz gehen, berichtet niederlausitz-aktuell.de.
Starken Wind in der zweiten Ebene nutzen
Das Projekt wird von der Gicon im Auftrag der beventum GmbH, einer Tochtergesellschaft der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND), realisiert.
„Innovationen gefördert durch den Bund werden Realität in Brandenburg. Die Höhenwindanlagen sind ein leuchtendes Beispiel dafür“, sagte Michael Kellner, Staatssekretär vom Bundeswirtschaftsministerium.
Gicon-Geschäftsführer Prof. Jochen Großmann schwärmt, dass seine Firma mit dem Höhenwindrad neues Terrain in der Windenergie betreten.
Dr. Martin Chaumet, Geschäftsführer der beventum GmbH, ergänzt: „Das erste Höhenwindrad ist ein echter Meilenstein in der Windenergie und ein Aushängeschild für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Mit dieser Innovation sind wir nicht mehr auf bestimmte Flächen angewiesen, sondern können dorthin gehen, wo Windenergie fehlt.“ Darüber hinaus könne man nun existierende Standorte mit einer zweiten Ebene nutzen. Dadurch würden viele bisherige Probleme lösbar.
Der grüne Landwirtschaftsminister Brandenburgs, Axel Vogel, wies derweil auf die notwendige Akzeptanz der Bevölkerung vor Ort hin. Das stelle bei so hohen Anlagen eine besondere Herausforderung dar. „Die Notwendigkeit einer solchen Anlage muss gut begründet und öffentlich kommuniziert werden. Auch dafür soll das Modellprojekt Erkenntnisse liefern.”