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Agroforst

Bauernhof in Unterfranken pflanzt über 2000 Bäume

Familie Frey aus Miltenberg hat auf drei Ackerstreifen Pappeln und Robinien gepflanzt. Sie sollen Hackschnitzel und Pfostenholz liefern. Die Familie ist schon agroforsterfahren.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Folgen des Klimawandels sind in der Landwirtschaft bereits seit mehreren Jahren deutlich spürbar: Sommertrockenheiten und Starkregen führen zur Erosion, Minderernten und Futtermangel. Um mit der zunehmenden Trockenheit auf Äckern und Weiden haushalten zu können, suchen immer mehr Landwirte nach Möglichkeiten, die Landwirtschaft unter den sich verändernden Bedingungen wirtschaftlich wie ökologisch fit für die Zukunft zu machen. Eine Möglichkeit ist es, Bäume in die Landbewirtschaftung zu integrieren. Die Kombination von Acker oder Weideland mit Bäumen wird als Agroforst bezeichnet: Durch die Wurzeln der Bäume kann das Wasser schneller in tiefe Bodenschichten sickern und gleichzeitig schützen die Bäume vor Winderosion.

Drei Baumstreifen

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In Bayern ist vor allem die Region Nordbayern / Unterfranken durch Trockenheiten stark betroffen. Das Team des Bauernhofs Familie Frey in der Nähe von Miltenberg hat deshalb am 14.04.2021 auf einem ihrer Äcker drei Baumstreifen mit über 2000 Bäumen gepflanzt. Die Pflanzung wurde mit der Firma Lignovis durchgeführt, die auf Baumpflanzungen spezialisiert ist und die Pflanzen mit einer Spezialmaschine in den Boden bringt. Trotz des Aprilwetters mit Schnee, Regen und Wind konnten alle Bäume bis zum Abend in die Erde gesetzt werden. Gepflanzt wurden Pappeln und Robinien. Da die Bäume immer wieder nachtreiben, können sie nach ca. 15 Jahren gefällt und zu Hackschnitzeln oder Pfostenholz verarbeitet werden.

Viele rechtliche Hürden

Die Vorarbeit für das Projekt dauerte fast ein Jahr. Es mussten rechtliche Rahmenbedingungen und eine Finanzierung aufgestellt werden. Die Pflanzung von Bäumen auf Ackerland befindet sich derzeit noch in einer rechtlichen Grauzone und wird durch die landwirtschaftlichen Subventionen nicht gefördert: viel Idealismus ist notwendig, um ein solches Projekt umzusetzen. Dank eines lokalen Sponsors konnte das Team am Bauernhof Frey die Pflanzung trotzdem umsetzen.

Hecken als Schutz für Hühner

Das Pflanzprojekt ist nicht das erste Agroforst-Projekt am Bauernhof Familie Frey: bereits seit 2017 wurde der Hühnerauslauf mit Obstbäumen und Hecken bepflanzt. Auch hier steht der Gedanke der nachhaltigen Landwirtschaft im Vordergrund: Durch die Obstbäume im Auslauf kann ein neues Standbein für die Vermarktung geschaffen werden. Gleichzeitig nutzen die Hühner den Auslauf besser, wenn sie durch die Bäume Deckung von oben haben. In den Hecken finden auch andere Tiere Schutz und Nistplätze. So trägt Agroforst auch zur Steigerung der Biodiversität bei. Auch hier leisten die Freys Pionierarbeit, denn diese Art der Flächennutzung ist bislang agrarrechtlich nicht vorgesehen. Das Team am Hof Frey ist jedoch überzeugt sind, dass sich die politischen Bedingungen ändern werden, sogar müssen: denn der Klimawandel lässt sich nicht stoppen, aber die Landwirtschaft muss neue Wege gehen, um weiter ihren Beitrag leisten zu können.

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